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Landsberg: Das Jahreskonzert der Juka sprüht vor Abwechslung

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Das Jahreskonzert der Juka sprüht vor Abwechslung

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    Im Sportzentrum fand das Jahreskonzert der Stadtjugendkapelle statt. „Schilder einer Baustelle“ lautete das Motto.
    Im Sportzentrum fand das Jahreskonzert der Stadtjugendkapelle statt. „Schilder einer Baustelle“ lautete das Motto. Foto: Christian Rudnik

    „Die schnellste Baustelle der Welt“, versprachen die beiden Moderatoren Laura Müller und Fabian Lutzenberger zu Beginn des Jahreskonzerts der kurz und knapp „Juka“ genannten Stadtjugendkapelle Landsberg: „In den kommenden drei Stunden reißen wir das Sportzentrum ab und bauen es auch wieder auf.“ Das Publikum in der ziemlich gut gefüllten Halle durfte also neugierig sein, wie das der riesige Klangkörper unter der seit vielen Jahren gewohnten Leitung von Hans-Günter Schwanzer bewerkstelligen würde.

    Wobei „riesig“ offenbar nicht ausreichend groß genug ist: „Wir brauchen Nachwuchs in den Registern Tuba, Oboe, Saxofon oder auch Trompete und weitere“, sagte Geschäftsführerin Alexandra Loheit in ihrer Begrüßung. „Deshalb bitte liebe Eltern, meldet eure Kinder schnell und bald zum Musikunterricht an.“ Wichtig ist das schon auch deshalb, weil jedes Jahr wieder etliche Orchestermitglieder ausscheiden und verabschiedet werden müssen, wie die Geschäftsführerin sehr bedauernd erklärte.

    Musikschulblasorchester vermittelt Eindrücke einer Urwelt

    Für den Konzertstart hatte das Musikschulblasorchester der Städtischen Sing- und Musikschule bereits Platz genommen. Dieser Klangkörper ist einerseits die Talentschmiede für die Juka. Andererseits können hier auch Wiedereinsteiger, das sind Personen, die ihr erlerntes Instrument viele Jahre zur Seite gelegt hatten und jetzt wieder Unterrichtsstunden nehmen, Orchesteratmosphäre genießen. Das Orchester servierte „At the Break of Gondwana“ von Benjamin Yeo (Singapur). Der fernöstliche Komponist beschreibt darin in wunderbarer, sinfonischer Tonmalerei den vor 500 Millionen Jahren aus Afrika, Südamerika und Australien bestehenden Großkontinent Gondwana, der stetig auseinanderdriftete – bis zu den heute bekannten Erdteilen. Die Eindrücke, die der Komponist von dieser Urwelt mit längst verschwundenen Pflanzen und Tieren mit Taktwechseln sowie dem nicht alltäglichen Einsatz von ungewöhnlichen Instrumenten vermitteln wollte, setzte das Musikschulblasorchester auch dank Schwanzers abgeklärter Leitung hervorragend um.

    Danach war Stühle rücken angesagt. Aus 42 Musizierenden wurden 55 Juka-Mitglieder. Die servierten als erstes fröhliche Unterhaltung im tanzbaren Bigband-Stil. „Charmaine“ ist ursprünglich ein Lied, das erst in der Fassung des Orchesters Mantovani weltweit bekannt und schließlich auch für Blasorchester arrangiert wurde.

    Die Stadtjugendkapelle bietet Abwechslung

    Danach schlenderte die Juka gemeinsam mit dem Publikum durch „Bilder einer Ausstellung“ (Mussorgski, arr. Leidzén). Sie besuchten die Hüte der Babajaga und besichtigten das große Tor von Kiew. Und das alles dank Schwanzers Dirigat mit viel Dynamik und exaktem Rhythmus, die Juka verbreitete mal Melancholie, mal überschäumende Freude. Zwischen den Musikstücken unterhielt das Moderatorenduo mit lustigen Sprüchen. Mal wurde eine Ersatzblase für die Wasserwaage verlangt, mal fehlte die Pressluft für den gleichnamigen Hammer. Oder zwei Schlagzeuger wagten mangels musikalischer Arbeit ein Tänzchen.

    Einzelne Register durften sich wiederholt solistisch hervortun. Mit „Euphoria“ von Martin Scharnagl ging es in die Pause. Das Stück sei „wie ein frischer Wind nach einem anstrengenden Arbeitstag auf der Baustelle“, so beschrieben die Moderatoren die Musik. Ähnlich frisch-optimistisch präsentierten die Musizierenden und Schwanzer, der wie gewohnt mal vehement, dann wieder mit minimalistischen Bewegungen alle möglichen Klippen umschiffte, große Kompositionen der Blasmusikliteratur: von der „Star Wars Saga“ (John Williams/ Johan de Meij) bis zum Medley „Elvis – The King“ (arr. Stefan Schwalgin), von der „Copacabana“ (arr. Johan de Meij) bis zu „The Last Waltz“. Ein echter Hit war gleich das erste Stück nach der Pause, mit dem das schweizerische Kultensemble „Fäaschtbänkler“ eine Reise beschreibt.

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