Der frühere LT-Redakteur und Redaktionsleiter Ernst Hofmann ist im Alter von 82 Jahre nach schwerer Krankheit verstorben. Hofmann berichtete und kommentierte von 1992 bis 2006 für das Landsberger Tagblatt über die Kommunalpolitik aus Stadt und Landkreis. Auch im Ruhestand war er für unsere Redaktion aktiv, sei es als Gerichtsreporter oder Korrektor.
Ernst Hofmann war kein Mensch, der gerne im Mittelpunkt stand. Seine Kolleginnen und Kollegen schätzten seine vorbildliche Loyalität, sie konnten sich auf „eh“, so sein Autorenkürzel, verlassen. Seine Zeitung, seinen Lokalteil ließ er nie im Stich und blieb sich dabei selbst immer treu. Hofmann war sich für kein Thema, keine Geschichte zu schade. Ernst Hofmann war ein Journalist, der das Ohr am Mund des Lesers hatte und der mit gesundem Menschenverstand die Themen richtig und menschlich einzuordnen wusste. So prägte er die Berichterstattung unserer Zeitung über Jahre.
Auch im Rentenalter schrieb Ernst Hofmann für das Landsberger Tagblatt
Landsberg sei für ihn eine Herausforderung gewesen, hatte er zu seinem Abschied Ende 2006 gesagt. Die Arbeit habe aber (fast) immer Spaß gemacht. Deswegen hörte Ernst Hofmann auch im Rentenalter nicht damit auf. Als freier Mitarbeiter blieb er dem LT erhalten, berichtete über Gerichtsprozesse, schrieb Sport-Porträts oder las die Zeitung Korrektur. Aber auch das in den Berufsjahren vernachlässigte Privatleben konnte er im Ruhestand genießen, mit Reisen und Sport, Laufen war seine Passion, oder auch als Betreuer einer Erpftinger Jugendfußball-Mannschaft. Der Fußball begleitete ihn fast sein ganzes Leben: als aktiver Spieler und als Fan des FC Augsburg, dessen Höhen und Tiefen er miterlebte. Seine Leidenschaft für den Fußball gab er an seinen Sohn Klaus weiter, der von 2014 bis 2022 Präsident des FC Augsburg war.
Ernst Hofmann lernte sein journalistisches Handwerk von der Pike auf, auch wenn er erst auf Umwegen in den Redakteurs-Beruf kam. Den ursprünglichen Berufswunsch Landtags-Stenograf kippte er, als bei der Prüfung auch Mathematik abgefragt werden sollte. Hofmann machte dann ab 1957 eine Handsetzerlehre in Buchloe, wo er bis 1962 als Geselle blieb. Nach Wanderjahren, die ihn nach Augsburg und Neuburg führten, begann er 1964 ein Volontariat bei der Buchloer Zeitung. Der blieb er bis 1989 treu. Über die Marktoberdorfer Redaktion unserer Zeitung kam er schließlich 1992 nach Landsberg.
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