Am Mittwoch, 2. April, möchte das Stadtmuseum Landsberg ein neues digitales Informationsangebot vorstellen, das über historische Orte der Zeitgeschichte in Landsberg informiert. Die offizielle App des Stadtmuseums startet mit der ersten historischen Tour zum Thema „Landsberg und der Nationalsozialismus“. Fast gleichzeitig startet die in Landsberg ansässige Kunstbaustelle ein Projekt, das neue Perspektiven für die Erinnerungskultur in Bayern eröffnen soll. Die Pressemeldung dazu versieht Initiator Wolfgang Hauck mit dem Hinweis, dass es sich dabei nicht um das geplante Informationsangebot des Stadtmuseums handelt, sondern ein umfangreiches und neuartiges multimediales Angebot, das über solche Angebote hinausgehe.
Das Stadtmuseum möchte Medienvertreter am Mittwoch im Herkomersaal des Historischen Rathauses über sein neues Angebot informieren. Es werden die Hörfunkjournalistin Sabine März-Lerch aus Landsberg und die Kulturwissenschaftlerin Carolin Keim aus Waltenhofen anwesend sein, die mit Museumsleiterin Sonia Schätz das Konzept der App und deren Inhalte über ein Jahr lang entwickelt und umgesetzt haben, heißt es in der Einladung. Darüber hinaus bestehe Gelegenheit zum Gespräch mit verschiedenen Personen, die als Interviewpartner an der App mitgewirkt haben.
Der Verein „Die Kunstbaustelle“ informiert in einer Pressemeldung über sein neues Projekt „Erinnerungskultur inklusiv und digital: NS-Erinnerungsorte als App“. Die App werde als Teil der BayernHistory-Plattform eingeführt. Durch die Integration der NS-Erinnerungsorte werde die BayernHistoryApp künftig umfassende Informationen in verschiedenen Formaten bieten – von Audiorundgängen und Videos bis hin zu Virtual Reality und Augmented Reality. Links zu weiterführenden Originaldokumenten ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung.
Für den Landkreis Landsberg sind über 40 Erinnerungsorte vorbereitet
Initiator Wolfgang Hauck: „Digitale Angebote müssen heute mehrsprachig und barrierefrei sein. Unser Projekt erfüllt diese Anforderungen und entspricht dem neuen Barrierefreiheitsstärkungsgesetz.“ Die App werde Inhalte nicht nur auf Deutsch und Englisch, sondern auch in leichter Sprache und weiteren Sprachen bereitstellen. Das neue Angebot soll NS-Geschichte in ganz Bayern dokumentieren – darunter ehemalige KZ-Lager, Gedenkstätten, Zwangsarbeiterlager und die NS-Geschichte vor Ort. Für den Landkreis Landsberg seien über 40 Erinnerungsorte mit jeweils 15 bis 30 Beiträgen vorbereitet. Auch bisher unveröffentlichte Bildquellen und Dokumente zum DP-Lager oder den KZ-Außenlagern würden erstmals digital zugänglich gemacht.
Die Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt fördert das Projekt mit 100.000 Euro. Die App richte sich an Kommunen, Gedenkstätten, Schulen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die ihre eigenen Geschichtsprojekte einbringen können. Im Mai sollen die ersten Beiträge im neuen Bereich der App erscheinen.
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