Zeitgeschichte der letzten 100 Jahre - dafür stehen beispielhaft fünf Frauen mit ihren Lebensläufen im Film von Uli Gaulke. Im Rahmen des „Festivals der Möglichkeiten“ anlässlich des Weltfrauentags wurde der Dokumentarfilm „Ihr Jahrhundert“ im Olympiakino mit anschließender Diskussion auch in Landsberg gezeigt. Christa Jordan, Ehrenamtliche aus dem AWO-Mehrgenerationenhaus, und Stadträtin Margit Däubler, in Vertretung der Oberbürgermeisterin, leiteten den Austausch.
Der Film zeigte fünf bemerkenswerte Frauen aus der Türkei, Indien, Kuba, Österreich und Israel. Mit unglaublichem Mut und Durchhaltevermögen setzten sie sich für die Gleichberechtigung ein. Die Zuschauer lernten Nermin aus der Türkei kennen. Mit 14 Jahren reiste sie allein von Wien in die Türkei, um dort ihr Abitur und ein Studium in Istanbul zu absolvieren. Sie war die erste Frau mit einem Lehrstuhl für Politische Wissenschaften und lehrte am Bosporus noch 22 Jahre über ihren Ruhestand hinaus. Oder Nannamal aus Indien: Sie wurde mit 19 Jahren verheiratet und bekam sechs Kinder. Mit Yoga ist sie gut durchs Leben gekommen, ist heute eine weltberühmte Yogameisterin. Christa Jordan und Margit Däubler knüpften an die beeindruckenden Lebensgeschichten dieser Streiterinnen für ein selbstbestimmtes Frauenleben und Parität an. Sie sagten, die Beispiele seien spannender als jeder Krimi. Zum Glück stand hier ein Happy-End - häufiger ging es böse aus.
Schnell entspann sich eine lebhafte Diskussion. Was würden die Frauen im Film zur heutigen Repräsentation in den Parlamenten sagen? In Deutschland leben immerhin 43 Millionen Frauen und 42 Millionen Männer und der Frauenanteil liegt bei knapp 32,4 Prozent im Bundestag, noch geringer in den Landesparlamenten oder auf kommunaler Ebene. Wie müssten junge Frauen unterstützt werden, um sich mehr politisch und auch in anderen Bereichen zu engagieren? Neben den Hindernissen, die vielfältig benannt wurden, gab es auch Wünsche, zum Beispiel eine verlässliche Kinderbetreuung.
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