Ohne Aufregung noch einmal den Part aus dem Wettbewerbsprogramm spielen, der am besten gelang – das Preisträgerkonzert am Tag nach dem Wettbewerb Jugend musiziert ist dafür eine perfekte Gelegenheit. Den Besucherinnen und Besuchern wiederum wird dabei ein schöner Querschnitt durch Kategorien und Altersgruppen geboten. Wie in den vergangenen Jahren lockte die Veranstaltung im Festsaal des historischen Rathauses in Landsberg sehr viel Publikum an, der Saal war voll besetzt.
Für die Organisatoren dürfte die Zusammenstellung des Konzertprogramms nicht ganz einfach gewesen sein. Es galt, aus 59 vergebenen ersten Preisen auszuwählen. Weil heuer sehr viel Nachwuchs in der Kategorie Violine angetreten war, wurde dieses Instrument in schöner Abwechslung mit anderen Kategorien platziert. Das Konzert begann gleich mit Violine. Jacqueline Quint ist bereits AG V und das ist ihrem Spiel anzumerken. Den Satz aus einem Violinkonzert von Dvorak präsentierte sie mit schöner, sauberer, weicher Bogenführung und vor allem, viel gefühlvollem Schmelz.

Nicht weniger beeindruckend war das folgende Duo Klavier und ein Holzblasinstrument. Sophia Heinze, die im weiteren Verlauf des Konzerts mit Partnerin Isabella Plischko erneut zu hören war, und Erika-Maria Tonita-Cosma machten beim Zuhören vergessen, dass sie AG Ib sind, was Jahrgang 2015 oder 2016 bedeutet. Große Souveränität strahlte Veronika Schaetz (Violine, AG V), wie sie solo auf der Bühne stand und Paganinis 24 Capricci auswendig servierte. In dieser Qualität setzte sich der musikalische Nachmittag fort. Eine sehr musikalische Miriam Katharina Schüler (AG 1b) entlockte dem auf ihre Größe angepassten Cello warme Töne. Sofia Luisa Weber (Violine 1b) hat zur Musik auch schon die richtigen Posen drauf.
Es folgte Perkussion von Jonathan Itzel ((1b) in ganz und gar unüblicher Ruhe. Janina Spindler (Violine IV) verbreitete mit einer Bachsonate Melancholie, ja fast Tristesse. Querflöte-Klavier (AG II) mit Paulina Ehrlich und Veronica Plischko: Sehr schön, wie die beiden rhythmisch exakt zusammen spielten. Ein Dirndl im Dirndl, das war Elisabeth M. Dobner. Wie sie so dastand, im Dirndl, mit ihrer kleinen Geige, passend für den Nachwuchs in der AG 1a. Einfach süß, das Kind. Johanna Feichtl (AGIII) ist eine aus dem Nachwuchskader, der sich auf die Viola spezialisiert hat. Was kein Fehler sein sollte: Sie wurde, wie auch alle anderen in der Kategorie, zum Landeswettbewerb weitergeleitet. Miriam Maier (Violine IV) musste zunächst auf ihre Klavierbegleiterin warten. Der Qualität tat das keinen Abbruch, sie markierte mit einem Kabalewski Concerto einen weiteren Höhepunkt.

Auf Sophia Kopp (Violine AG IV) und Anabella Burnside (Violine AG II) folgte ein erstes Kammermusik-Ensemble. Das Quintett AG V musizierte sehr engagiert und unterhaltsam. Eine Wucht mit möglicherweise großer Zukunft ist Elisabeth Huttenloher. Die kleine Geigerin der AG 1b musizierte, begleitet von ihrer Mutter am Klavier, schon recht professionell und dabei sehr sicher. Das gilt auch für Johanna Siller (AG 1b), die nach einem wunderbar übereinstimmend spielenden Kammermusik-Quartett (AG III) auftrat. Johanna ließ ihre kleinen Finger mit großer Ernsthaftigkeit, dabei rhythmisch exakt, über die Tasten und Löcher ihres Akkordeons wandern. In der Folge präsentierten sich Amelie Wasser (AG IV), und Letizia Kopp (AG V) mit ihrer Violine sowie Rron Islamaj und Antonia Pilz mit ihrer Viola dem ob ihrer Klasse staunenden Publikum.
Das dritte der drei am Wettbewerb teilnehmenden Kammermusik-Ensembles, ein Trio der AG V, servierte Debussy. Den Schluss markierte das Duo Sophia Vigano (Querflöte) und Helena Wieser (Klavier) (AG IV) mit einer Sonate über die sagenhafte Meerjungfrau Undine. Zuvor hatte Jakob Zimmerhackl (AG VI) mit seiner Trompete für Furore gesorgt. Er kann gemeinsam mit seiner Duopartnerin Helena Hinterberger, wie viele andere aus dem Regionalwettbewerb Landsberg, beim Landeswettbewerb erneut antreten.
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