Landsberg: Straßennamen mit NS-Vergangenheit auf Prüfstand
Plus Die einberufene Expertengruppe für historisch belastete Straßennamen nimmt ihre Arbeit in Landsberg auf. Welche Straßen als erstes überprüft werden.
Sollen Straßen umbenannt werden, weil der namensgebende Bürgermeister oder der geschätzte Dichter Mitglied der NSDAP war? Bereits seit vielen Jahren setzen sich bundesweit Städte mit historisch belasteten Straßennamen auseinander. Auch in Landsberg gibt es einige Straßennamen mit Bezug zur NS-Zeit, die im Fokus einer veränderten Wertediskussion stehen.
Der Stadtrat hat beschlossen, eine Expertenkommission einzurichten. Diese wurde damit beauftragt, Straßennamen mit NS-Bezug kritisch, ergebnisoffen und wissenschaftlich differenziert zu betrachten. Claudia Weißbrodt, Leiterin des Kulturbüros und Mitglied der Kommission, informierte am Ende des Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses im Sitzungssaal des Historischen Rathauses über den aktuellen Stand der Gruppe. Ende April habe sich die Expertenkommission zu einem ersten Austausch getroffen, um generelle Fragen zu klären.
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Wenn man schon dabei ist, könnte man auch alte Straßennamen, die einem antisemitischen Ungeist zum Opfer fielen, wieder herstellen. Beispiel die ehemalige Judengasse, heute Ludwigstraße. Dann könnte man auch an dem schönen Anwesen des heutigen Pfarrhofs eine Hinweistafel anbringen, dass dies einst jüdischer Besitz war, der durch (un)glückliche Umstände an die Kirche fiel.
Sicherlich eine Aktion, die der einstmals "Adolf Hitlers treueste Stadt" gut zu Gesicht stünde.