Mit dem Deutschlandnetz will der Bund für ein flächendeckendes, nutzungsfreundliches und öffentlich zugängliches Schnellladenetz für Autos in ganz Deutschland sorgen. Künftig sollen „weiße Flecken“ auf der Landkarte verschwinden, unter anderem in Landsberg. Dort hat Eon Drive das Recht erworben, Schnellladestationen zu errichten. Als Standort wurde gemeinsam mit der Stadtverwaltung der P+R-Platz Landsberg West ausgesucht. Dort könnte ein Ladepark mit zwölf Ladepunkten mit je 200 Kilowatt Nennleistung errichtet werden. Über die Einzelheiten wurde jetzt der Stadtrat informiert und es gab durchaus kritische Nachfragen.
Am Ende der Diskussion stimmte der Stadtrat mit 20:2 einer Weiterverfolgung des Standorts zur Realisierung eines Ladeparks zu und beauftragte die Stadtverwaltung mit der Erstellung eines Gestattungsvertrags. Zuvor hatten Wirtschaftsförderer André Köhn und Stadtbaumeisterin Annegret Michler über das Projekt informiert. Wie Köhn sagte, habe man mit Eon Drive mehrere Standorte durchgesprochen, ideal sei keiner gewesen, der beste, weil rund um die Uhr frei zugänglich und im Eigentum der Stadt, sei der P+R-Platz unweit des großen Kreisverkehrs im Landsberger Westen gewesen.
Laut Unternehmen kann mit 100 Prozent zertifiziertem Ökostrom geladen werden
Laut Sitzungsvorlage übernimmt Eon Drive die Investitions- und Betriebskosten und rüstet den Standort mit Ladeinfrastruktur aus. Wartung, Inspektion und Entstörungsdienst werden durch die Eon Drive übernommen, das Unternehmen verspricht den Ladevorgang mit 100 Prozent zertifiziertem Ökostrom. Laut Stadtbaumeisterin Michler werden die Mindestvoraussetzungen für einen Standort erfüllt. Eine Überdachung der Ladeinfrastruktur sei kein Muss und auch nicht vorgesehen.
Weitere Anforderungen des Standorts waren Inhalt zweier Nachfragen von Christian Hettmer (CSU) und Stefan Meiser (ÖDP). Aus Hettmers Sicht ist die Errichtung einer Toilettenanlage zu untersuchen, Meiser sprach neben Sanitäranlagen auch das Thema Müll und Gastronomie an. Denn diese sollten auf dem Gelände (Abfalleimer) oder in einem Umkreis von 250 Metern (Toiletten, Gastronomie) vorhanden sein, wie aus den Unterlagen der Eon Drive hervorgehe. Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, könnten Vertragsstrafen (maximal 200.000 Euro im Jahr) verhängt werden.
Diesbezüglich gab Stadtbaumeisterin Annegret Michler Entwarnung. In den Vorgesprächen mit Eon Drive seien diese Punkte bereits besprochen worden und nicht für die Stadt als Eigentümer des Grundstücks verpflichtend. Im Gestattungsvertrag müsse dies noch berücksichtigt werden. „Sie erteilen heute nur den Auftrag, einen Vertrag abzuschließen, den wir natürlich juristisch prüfen“, ergänzte Stadtjuristin Petra Mayr-Endhart. Die Laufzeit der Gestattung ab Beginn der Baumaßnahme muss 16 Jahre betragen, im Einzelfall sind Ausnahmen zulässig.
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