Wie kann ein Kind „Ich habe Hunger“ sagen, wenn es (noch) nicht sprechen kann? Für das Team der Interdisziplinären Frühförderstelle des SOS-Kinderdorfes Ammersee-Lech lautet eine wesentliche Antwort: Mit den Händen. Gebärden können Türen öffnen – besonders für Kinder mit sprachlichen Hürden. Um diese Tür noch gezielter aufstoßen zu können, nahm das Team an einer Fortbildung zur „Gebärdenunterstützten Kommunikation“ teil.

Die meisten Menschen bringen Gebärdensprache mit gehörlosen Menschen in Verbindung. Doch in der „Unterstützten Kommunikation“ geht es nicht um die komplexe Grammatik der Deutschen Gebärdensprache (DGS), sondern um einfache Gebärden, die begleitend zur Lautsprache eingesetzt werden. Diese sogenannten „lautsprachbegleitenden Gebärden“ visualisieren Wörter – und machen Sprache für Kinder greifbar, die (noch) nicht sprechen können. Für viele Kinder ist es leichter, eine Geste mit den Händen zu zeigen, als ein Wort zu sprechen. Wenn ein Kind etwa durch eine einfache Gebärde mitteilen kann, dass es Durst hat oder Hilfe braucht, entsteht ein Aha-Erlebnis: Kommunikation funktioniert! Das senkt Frustration, stärkt das Selbstbewusstsein – und ebnet den Weg zur gesprochenen Sprache.
In der Interdisziplinären Frühförderstelle des SOS-Kinderdorfs Ammersee-Lech werden Kinder mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen begleitet – etwa bei Entwicklungsverzögerungen oder Sprachbarrieren. Mit Gebärden erhalten sie ein Werkzeug, um sich aktiv auszudrücken. So folgte das Fachteam der SOS-Frühförderstelle der Fachreferentin für Kommunikationsförderung bei Kindern, Christine Neukirchner, gespannt. Die Teilnehmerinnen übten in Kleingruppen unterschiedlichste Gebärden und deren Anwendung in den verschiedensten Spiel- und Therapiesituationen. Das neu erworbene Wissen fließt nun aktiv in den Arbeitsalltag ein. Mit diesem Schritt setzt die SOS-Frühförderstelle in Landsberg ein starkes Zeichen für Inklusion und eine ganzheitliche Förderung auf Augenhöhe.
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