Eine Woche nach dem Bürgerentscheid zum geplanten Neubau des Landratsamts im Landsberger Osten hat die Bürgerinitiative „Landratsamt Neubau stoppen“ bei einem Treffen das weitere Vorgehen abgestimmt. Eine breite Mehrheit sprach sich dafür aus, die Aktivitäten der Initiative vorerst ruhen zu lassen, die Bürgerinitiative jedoch mit den Organisationsstrukturen weiter bestehen zu lassen, heißt es in einer Pressemeldung.
Bei dem Treffen wurde das bisherige Vorgehen der Initiative einstimmig bestätigt und die Sprecher einstimmig entlastet – laut Pressemitteilung ein klares Zeichen für die ordentliche, transparente und erfolgreiche Arbeit der Initiative. Im Mittelpunkt der Diskussion stand aber die zentrale Frage, wie es mit der Initiative weiter geht. Aktuell sollen keine neuen Aktionen gestartet werden, jedoch der gesamte weitere Prozess des Neubaus weiterhin kritisch beobachtet werden. „Wir verstehen das überwältigende Ergebnis der Bürgerinnen und Bürger als einen Auftrag an uns, den weiteren Prozess und die Umsetzung der Bürgerentscheide eng zu begleiten“, sagt Marcus Noack, einer der Sprecher.
Der Fokus soll nun verstärkt auf die sich ergebenden Chancen gelegt werden, teilt die Bürgerinitiative mit. Jetzt gehe es um die Gestaltung eines modernen, funktionalen und bürgerfreundlichen Landratsamts. „Ziel ist es, eine Verwaltung zu schaffen, die zeitgemäß, bürgerfreundlich und digitalisiert die Anforderungen erfüllt und den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht wird.“ An dieser Stelle merkt Sprecher Martin Erdmann an, dass sich mit dem „Bürgerentscheid 2“ eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für ein kostenoptimiertes und effizientes Landratsamt ausgesprochen hat und dem gegenüber keine Befürwortung für ein neues Landratsamt am Penzinger Feld (Bürgerentscheid 1) vorliegt.
Schon am Tag nach dem Bürgerentscheid hatte sich die Bürgerinitiative in einer Pressemeldung zum weiteren Vorgehen geäußert: Da nun Klarheit über den Willen der Bürgerinnen und Bürger herrsche, müssten zügig und ergebnisoffen praktikable sowie schnell umsetzbare Lösungen für die Mitarbeitenden im Landratsamt gefunden werden. „Dies könnte eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes sein, die Umnutzung von Flächen im ehemaligen Fliegerhorst oder auch ein kostengünstiger Neubau. Als Bürgerinitiative befürworten wir eine sinnvolle und zukunftsorientierte Lösung, die wirtschaftlich tragfähig ist“, heiß es in der Pressemitteilung.
Nun schreibt die Bürgerinitiative, dass bereits während des Abstimmungsprozesses deutlich wurde, dass der Landkreis über eine Vielzahl engagierter und innovativer Bürger verfügt, die sich aktiv einbringen und ihr Fachwissen zur Verfügung stellen möchten. Eine moderne Verwaltung müsse solche Impulse aufgreifen und in ihre Planungen einfließen lassen. „Wir bedanken uns nochmal bei allen Unterstützern unsere Bürgerinitiative und sind froh darüber, dass die Wählerinnen und Wähler dieses überdimensionierte und überteuerte Gebäude abgelehnt haben. Wir werden die weitere Entwicklung konstruktive und zielorientiert begleiten“, wird Sprecher Hans-Jürgen Schulmeister zitiert.
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