Große Aufregung bei den Schülerinnen und Schülern der zweiten Klassen der Katharinenschule in Landsberg: Bei herrlichem Sonnenschein durften sie auf Einladung der VR-Bank Landsberg-Ammersee einen Vormittag östlich von Oberfinning verbringen und Sträucher pflanzen, anstatt die Schulbank zu drücken. Manchen von ihnen war anzumerken, dass sie bislang noch keinen Kontakt mit Schaufel, Spaten und Erde hatten. Jedoch boten die Mitarbeiter der Waldbesitzervereinigung (WBV) geduldig Unterstützung, und letztlich standen Schlehen, Liguster, Pfaffenhütchen, Heckenkirsche und Hartriegel in Reih und Glied am südlichen Rand des 1,5 Hektar großen Areals, was in etwa zwei Fußballfeldern entspricht.
Bislang war hier eine Wiese. Zum Start der Pflanzaktion war diese jedoch bereits gefräst, Markierungsstäbe waren gesetzt und zeigten an, wo die 7000 Pflanzen ihren Platz finden werden. Zum Hintergrund erklärte VR-Vorstandschef Stefan Jörg, dass seit vielen Jahren in der Bank die Idee des papierlosen Büros umgesetzt werde. So seien bereits mehrere Millionen Blatt Papier eingespart worden, sagte Jörg beim „Spatenstich“: Symbolisch gruben er und seine Vorstandskollegen Martin Egger und Albert Rösch Pflanzlöcher für drei Elsbeeren. Später sei die Idee auf die Kunden übertragen worden. Um einen Anreiz für diese zu schaffen, ein digitales Postfach einzurichten, ging die Aktion „Für jedes neu eingerichtete elektronische Postfach pflanzen wir einen Baum“ vor drei Jahren an den Start.
Für jedes digitale Konto wird ein Baum gesetzt
Die Erwartungen wurden weit übertroffen. 7000 Konten bedeuten 7000 Bäume, und dafür musste die Bank zuerst einmal ein ausreichend großes Grundstück suchen und ankaufen. „Der Unterschied zu vielen ähnlichen Pflanzaktionen ist, dass wir das regional und unter Einbindung der Kinder machen“, betonte Jörg. „Denn die späteren Generationen kümmern sich darum, wenn wir schon lange nicht mehr da sind.“ Und auch der genossenschaftliche Gedanke werde so weiter getragen. Unterstützung bei der Umsetzung hatte sich die VR-Bank bei der WBV und Erwin Schmid von der Bayerischen Forstverwaltung geholt, die auch einen finanziellen Beitrag zu der Aktion, die rund 20.000 Euro kosten wird, geleistet hat.

WBV-Geschäftsführer Martin Mall betonte, dass eine solche Aufforstung kostenintensiv sei. Neben den Kosten für die Forstpflanzen aus speziellen Baumschulen fallen unter anderem auch Kosten für den hohen Wildschutzzaun an, der die Jungpflanzen vor Verbiss schützt. Mall lobte das Projekt: „Es hat Leuchtturmcharakter.“ Gepflanzt werden Wildapfel- und Wildbirne sowie Elsbeeren, die gut mit Trockenheit und Hitze zurechtkommen und ein wertvolles Holz produzieren. Dazu kommen Weißtannen, Stieleichen, Winterlinden und Hainbuchen. Im Süden und Westen wird den künftigen Wald eine vier Meter breite Hecke umgeben.
Die Kinder planen, den künftigen Wald regelmäßig zu besuchen
Die Kinder der Katharinenschule werden nicht zum letzten Mal dagewesen sein. Geplant sind regelmäßige Besuche, sodass sie „ihren“ Wald auch aufwachsen sehen können.
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