Mit dem Bayerischen Streuobstpakt hat die Bayerische Staatsregierung beschlossen, den bereits stark dezimierten Streuobstbestand bis 2035 um eine Million Obstbäume zu erhöhen. Bäume pflanzen allein reicht aber nicht, sie müssen auch gepflegt werden, damit sie Obst tragen. Deshalb hat es sich der Landsberger Kreisverband für Gartenbau und Landespflege zum Ziel gemacht, ein Team an Obstbaumpflegern auszubilden. Die ersten Kurse liefen bereits. Interessierte können die Lehrgänge über die Gartenbauvereine buchen, erklärte die Geschäftsführerin des Kreisverbands, Susann-Kathrin Huttenloher. Was sich der Verband sonst noch auf die Agenda geschrieben hat.
Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landsberg hat sich für dieses Jahr viel vorgenommen. Das zeigt der Blick ins Jahresprogramm, aber auch Geschäftsführerin Susann-Kathrin Huttenloher stellte bei der Jahrestagung einige Projekte vor. So sollen künftig vermehrt Obstbaumpfleger als Spezialisten für den Obstbaumschnitt ausgebildet werden, die dann die Pflege der Streuobstbestände der Obst- und Gartenbauvereine übernehmen. Ebenso können sich Interessierte zum Gartenpfleger oder Jugendgruppenleiter ausbilden lassen. 14 der 36 im Kreisverband organisierten Gartenbauvereine bieten bereits Jugendarbeit an, sei es durch feste Jugendgruppen wie in Asch, Eching oder Denklingen oder mit freier Jugendarbeit, bei der sporadisch Termine für Kinder oder Familien angeboten werden.
Die Naturgartenzertifizierung ist ein Erfolgsmodell
„Die Kinder von heute sind die Gartenbesitzer und Gestalter der Umwelt von morgen“, lautet dabei die Intention des Kreisverbands. Dieser ergreift vielerlei Maßnahmen, um eine lebenswerte Umwelt zu erhalten, auch unter den Veränderungen des Klimawandels oder kleiner werdenden Gärten. Ein Erfolgsmodell ist dabei die seit 2022 bestehende Naturgartenzertifizierung. „Mittlerweile wurden 52 Gärten ausgezeichnet“, verkündete Huttenloher. 2024 fand sogar erstmals der Tag der offenen Gartentür ausschließlich mit naturgartenzertifizierten Gärten statt.
Jedes Jahr setzt sich der Kreisverband ein Jahresthema. War es letztes Jahr die Selbstversorgung aus dem eigenen Garten, lautet das Motto heuer „Gärten der Zukunft“. Vielfältige Aktionen, Vorträge und Exkursionen sollen dazu angeboten werden, so Huttenloher. Die Vortragsreihe wird am 15. November starten und aus fünf Einzelvorträgen bestehen. Großes Thema dabei ist der Klimawandel – was bedeutet er für die Gärten, wie kann Gemüseanbau dennoch gelingen und wie lässt sich das kostbare Gut Wasser am besten sammeln und einsetzen.
Weiterhin geht es um den Zusammenhang von Gartenarbeit und Gesundheit und den ökologischen Anbau. Passend zum Thema „Gärten der Zukunft“ ist auch ein Vortrag der Biologin und Autorin Ulrike Aufderheide geplant. Wer sich über die heimische Vielfalt an Sträuchern und Bäumen informieren möchte, hat dazu am 25. April bei einem Streifzug durch die Natur bei einer geführten Exkursion Gelegenheit. Informationen dazu bietet das Team Naturschutz am Landratsamt.
Alte Obstsorten sollen im Kreis Landsberg erhalten bleiben
Ein Auge hat der Kreisverband auch auf den Erhalt alter Obstsorten. Dazu wurden im Herbst 2024 über einhundert Apfelsorten aus dem Landkreis Landsberg bestimmt. Bei einigen gelang dies nicht, deshalb soll an 15 Sorten heuer ein genetischer Fingerprint an den Blättern vorgenommen werden.
Geehrt wurde Doris Bürkle (89) aus Utting, die bis 2024 29 Jahre die Gartenfreunde Utting leitete. Stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler, die in Vertretung von Landrat Thomas Eichinger die Grußworte sprach, zeigte sich begeistert vom Engagement des Kreisverbands, der sich nun auch mit einem eigens entworfenen Logo und Verbands-T-Shirts mehr sichtbar machen möchte. Gärten für die Zukunft fit zu machen, sei angesichts des Klimawandels aktueller denn je, sagte Horner-Spindler. Es gelte, klimafeste Pflanzen und die Artenvielfalt zu fördern, ohne dabei die Bedürfnisse der Menschen aus den Augen zu verlieren. Horner-Spindler lobte insbesondere die Weitergabe von Wissen durch den Kreisverband: „Sie schaffen eine Plattform für Wissen und voneinander lernen.“
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