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Montagsdemo in Landsberg: Sperrungen sorgen für Verkehrschaos und Ärger

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Sperrungen für Montagsdemo sorgen für Verkehrschaos und Ärger

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    Unter anderem am Weilheimer Kreisverkehr im Landsberger Osten wurden für die Montagsdemo Straßen gesperrt.
    Unter anderem am Weilheimer Kreisverkehr im Landsberger Osten wurden für die Montagsdemo Straßen gesperrt. Foto: Thomas Wunder

    Seit Monaten sind die Montagsspaziergänger in Landsberg unterwegs. Unter dem Motto „Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung“ fand auch diesen Montag eine Versammlung inklusive Demonstrationszug statt. Bislang wurden die Teilnehmenden in der Regel von zwei Streifenwagen der Polizei begleitet. Nun wurde die Sicherheit erhöht und umfangreiche Straßensperrungen vorgenommen. So soll verhindert werden, dass Fahrzeuge die Versammlung gefährden können. Wie erwartet sorgte das für ein Verkehrschaos und verärgerte Autofahrende in der Altstadt und im Osten der Stadt.

    Im Vorfeld hatte das Landratsamt in einer Pressemeldung mitgeteilt, dass am Montagabend insbesondere im östlichen Stadtgebiet wegen des Aufzugs mit Fußgängern und Fahrzeugen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen sei. Denn neben dem Hauptplatz, auf dem die Versammlung begann und endete, sollten auch alle weiteren Straßen entlang der Route sowie deren Zufahrtsstraßen temporär gesperrt werden. Der Stadtbus der Linie 881 – in den Landsberger Osten – entfiel ab 18 Uhr, was Einschränkungen im Regionalbusverkehr bedeutete. 

    Gestiegene Gefährdungslage bei öffentlichen Versammlungen

    Doch warum wurden nun vom Landratsamt in Abstimmung mit der Polizei umfangreiche Sperrungen angeordnet? Die Versammlungsbehörde am Landratsamt verweist auf aktuelle Hinweise des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, die auf die gestiegene Gefährdungslage im Zusammenhang mit öffentlichen Versammlungen aufmerksam machen. In diesen Hinweisen wird auf jüngste Gewalttaten und Anschläge Bezug genommen, die das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinträchtigt haben, teilt das Landratsamt mit. Vor diesem Hintergrund liege es in der Verantwortung der Versammlungsbehörden, die öffentliche Sicherheit auch gegenüber potenziellen externen Störungen und Gefährdungen sicherzustellen.

    Montag, 18.04 Uhr: Zwei Mitarbeiter einer Firma aus Hofstetten ziehen drei Warnbarken auf die Fahrbahn am Hauptplatz. Die Autofahrenden, die nun umkehren müssen, reagieren überrascht und teilweise wütend. Während sich der Verkehr bis zur Karolinenbrücke zurückstaut, setzt sich die Versammlung vom Hauptplatz in Richtung Neue Bergstraße in Bewegung. Knapp 60 Frauen und Männer laufen mit, zudem sind sechs Fahrzeuge dabei. Die Polizei ist mit vier Streifenwagen vor Ort.

    Für den Schutz der Montagsspaziergänger wurden unter anderem der Hauptplatz in Landsberg gesperrt.
    Für den Schutz der Montagsspaziergänger wurden unter anderem der Hauptplatz in Landsberg gesperrt. Foto: Thomas Wunder

    Wie schwer es ist, einen Demonstrationszug abzusichern, zeigt sich erstmals nach der Ein- und Ausfahrt in die Schlossberggarage. Als der Versammlungstross vorbei ist, reihen sich dahinter Autofahrende ein, die aus der Garage Richtung Bayervorstadt wollen. Hinzu kommen Autofahrende, die die Warnbarken am Hauptplatz ignoriert haben und durch die schmale Gasse, die eigentlich nur für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge vorgesehen ist, gefahren sind. Zwar befindet sich ein Polizeifahrzeug hinter dem Versammlungszug, ein potenzieller Attentäter könnte es jetzt aber überholen.

    Nachdem die Demonstranten den Weilheimer Kreisverkehr am Bayertor passiert haben, ist das Verkehrschaos perfekt. Die Zufahrten in den Kreisverkehr sind zwar mit Warnbarken versperrt, doch die Autofahrenden finden einen Weg sie zu umgehen. Durch die Tankstelle. In beiden Richtungen zwängen sich Autos und größere Fahrzeuge an den Zapfsäulen vorbei. Die Polizei begleitet den Zug weiter, den Frust und Ärger der Autofahrenden bekommen die beiden Mitarbeiter der Firma zu spüren, die vom Landratsamt mit der Absperrung beauftragt wurde.

    Die im Landsberger Osten aufgestellten Warnbarken werden ignoriert

    Die Route führt weiter über die Straßen westlich der Weilheimer Straße. Währenddessen werden auch die in der Weilheimer Straße aufgestellten Warnbarken ignoriert, erst als sich die Streifenwagen der Polizei dort positionieren, reagieren die Verkehrsteilnehmenden darauf. In der Weilheimer Straße wird eine weitere Sicherheitslücke deutlich. Seitenstraßen, kleine Privateinfahrten oder Zufahrten zu Parkplätzen sind nicht abgesperrt.

    Als die Demonstrierenden zum Kreisverkehr zurückkehren, staut sich der Verkehr auf der Neuen Bergstraße. Etliche Autofahrende drehen sichtlich verärgert um. Die Route führt nun über die Epfenhausener Straße, die Malteserstraße und die Alte Bergstraße in den Hofgraben. Dort muss der Zug für einige Minuten stoppen, weil gerade der Holzboden für eine Terrasse angeliefert wird und das Fahrzeug samt Anhänger auf der Straße steht. Zudem sind dort etliche Autofahrende gestrandet, die von der Neuen Bergstraße Richtung Osten wollen.

    Montag, 19.33 Uhr: Die knapp 60 Frauen und Männer sowie mittlerweile nur noch vier Fahrzeuge kehren auf den Hauptplatz zurück. Auch die vier Streifenwagen der Polizei sind da. Die Abschlusskundgebung findet dieses Mal nicht statt, via Mikrofon wird noch mitgeteilt, dass die Teilnehmenden teilweise beschimpft wurden. Derweil werden die Warnbarken am Hauptplatz auf die Seite geschoben. Der Verkehr ist wieder freigegeben.

    Polizei und Landratsamt wollen sich am Mittwoch zusammensetzen, eine Bilanz ziehen und abstimmen, wie die Montagsdemos künftig begleitet werden sollen. Die nächste Kundgebung ist für Montag, 12. Mai, angekündigt.

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