Im vergangenen Jahr gab es in Penzing aus der Bevölkerung immer wieder Beschwerden, die Sicherheitslage habe sich verschlechtert. Es gebe immer wieder Probleme mit einem Teil der Geflüchteten, die auf dem Fliegerhorst untergebracht sind, hieß es. Dort lebten in der Spitze 700 Personen, aktuell sind es laut Landratsamt 650. Deswegen wurde beschlossen, dass die ehrenamtlich tätige Sicherheitswacht durch ihre Präsenz das Sicherheitsgefühl erhöhen soll. In der jüngsten Penzinger Gemeinderatssitzung zogen Katharina Radlbeck-Puchelt, Vizechefin der Inspektion Landsberg, und Polizeioberkommissar Markus Fischer eine erste Bilanz und stellten sich den Fragen der Gemeinderäte. Peter Rief äußerte bei einem Punkt seine Verwunderung.
Laut der stellvertretenden Polizei-Chefin von Landsberg sind derzeit sechs von 15 Stellen besetzt. Diese Personen kümmern sich um Landsberg, Kaufering, Geltendorf und Penzing. Dass es noch so viele offene Stellen gibt, verwunderte Ratsmitglied Rief. Er warf die in Richtung der Bürgerinnen und Bürger die Frage auf: „Wenn die Not doch angeblich so groß ist, wo sind dann die Menschen, die bereit sind, zwei bis vier Stunden im Monat zu leisten?“ Radlbeck-Puchelt verwies allgemein darauf, dass es Bewerbungen gebe, aber nicht jeder Kandidat geeignet sei. „Wir schauen da genau hin.“
Bereich um Spielplatz, Tankstelle und Einkaufsmarkt in Penzing im Fokus
In den Fokus gerückt war in Penzing in der Vergangenheit der Bereich zwischen Cap-Markt, Tankstelle und Spielplatz. Polizeioberkommissar Markus Fischer berichtete, dass die Sicherheitswacht in ihren Streifenberichten über einzelne Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern berichtet und die Rückmeldung erhalten habe, dass sich das Sicherheitsgefühl verbessert habe. Gravierende Ereignisse habe es seiner Kenntnis nach aber nicht gegeben.
Dass sich das Sicherheitsgefühl verbessert hat, diesen Eindruck teilten auch mehrere Räte. „Ich habe nichts mehr gehört“, sagte beispielsweise Zweiter Bürgermeister Manfred Schmid. Auch Rief sprach davon, weniger negative Rückmeldungen zu erhalten. Katharina Radlbeck-Puchelt vermutete, dass allein die Präsenz und die Dienstkleidung, die der der Polizei ähnelt, zur Entspannung beigetragen haben könnten.
Wunsch nach Dokumentation der Einsätze und Einsatzorte der Sicherheitswacht
Ratsmitglied Fred Krauß hakte nach, wie präsent die Sicherheitswacht bei der Personaldecke überhaupt sein könne in Penzing. Markus Fischer antwortete, dass die Einsatzzeiten in etwa gleich auf die vier Gemeinden aufgeteilt sind. „Im Bedarfsfall ändert sich das aber. Letztens hatten wir einen Vermisstenfall, da haben sie uns unterstützt und auf dem Christkindlmarkt in Landsberg sind sie auch verstärkt im Einsatz aktuell.“ Eine Dokumentation, wenn auch nicht auf die Minute, über Einsatzzeiten und Einsatzorte wünschte sich Peter Rief.
Manfred Schmid wollte wissen, ob die Sicherheitswacht Diebstähle oder Straftaten festgestellt habe. Dabei handle es sich um Straftaten, für die die Polizei zuständig sei, betonte Landsbergs Vize-Chefin. Zwar sei das Jahr noch nicht abgeschlossen, doch die Zahl der Straftaten in Penzing sei „gegenüber 2023 pro Einwohner leicht gestiegen“, informierte sie. Die Kommune liege aber im bayernweiten Vergleich „deutlich unter dem Durchschnitt“.
Bürgermeister Peter Hammer (CSU) resümierte mit Blick auf das Feedback, dass es die Gemeinde mit der Etablierung der Sicherheitswacht „richtig gemacht“ habe. Er regte an, sich in einem halben oder einem Jahr noch einmal diesbezüglich zusammenzusetzen.
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