Mit einem offiziellen Festakt wurde vergangenen Freitag die neue Sporthalle „Verdi.fit“ des TV Prittriching eröffnet. Die dritte vereinseigene Halle markiert einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des 1932 gegründeten Vereins.
Landrat Thomas Eichinger bezeichnete das rund vier Millionen Euro teure Projekt als „Leuchtturm“, das idealerweise „Schule macht“ und von anderen Vereinen im Landkreis als Beispiel übernommen wird. Bürgermeister Alexander Ditsch wünschte dem Verein „viel Erfolg und immer eine Handvoll Übungsleiter“. Vereinsvorsitzender Leonhard Westermeier hofft, dass die rund 1400 Mitglieder die neue Halle „genießen und fleißig nutzen“ und weitere Angebote entstehen.
Der Turnverein Prittriching ist der sechstgrößte Sportverein im Landkreis
Die neue Sportstätte umfasst rund 600 Quadratmeter Hallenfläche, Multifunktionsräume und eine Schnitzelgrube. Damit konnten jahrzehntelange Platzprobleme gelöst werden. Besonders in den Bereichen Turnen und Tanzen fehlten bislang Trainingszeiten. Der TVP ist der sechstgrößte Sportverein im Landkreis mit über 60 lizenzierten Übungsleitern.

Nach einem verlorenen Bürgerentscheid im Jahr 2012 wurde 2019 ein neuer Anlauf genommen, Baubeginn war 2022. Trotz Verzögerungen durch Corona und Fachkräftemangel blieb der Verein bei der ursprünglich gesetzten Kostenobergrenze. Finanziert wurde das Projekt durch Rücklagen, einen Gemeindezuschuss, Fördermittel des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) sowie ein zinsgünstiges BLSV-Darlehen mit 30 Jahren Laufzeit.
Etwa 200 Helferinnen und Helfer leisteten insgesamt rund 10.000 Stunden Eigenarbeit. Etwa 20 von ihnen wurden beim Festakt stellvertretend geehrt. Vereinsvorsitzender Westermeier selbst brachte sich mit rund 1200 Stunden maßgeblich ein.
Die Kosten für den Unterhalt von Sportstätten nehmen zu
BLSV-Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Michael Kießling bezeichnete den Verband als „wichtiges Bindeglied“ für die Vereine. Neben finanzieller Förderung biete der BLSV auch Unterstützung in rechtlichen Fragen und der Ausbildung. Gleichzeitig wies Kießling auf die wachsenden Schwierigkeiten vieler Vereine hin, ehrenamtliche Vorstandsmitglieder zu finden.
Auch das Ehrenamt und die Jugendarbeit standen bei der Podiumsdiskussion im Mittelpunkt. Landrat Eichinger hob hervor, dass „so viele junge Leute auf der Bühne standen“ – ein Zeichen für nachhaltige Nachwuchsarbeit. Die steigenden Kosten für den Unterhalt von Sportstätten seien jedoch eine zunehmende Herausforderung für Kommunen und Vereine. Das Prittrichinger Modell der Zusammenarbeit von Gemeinde und Verein könne hier als positives Beispiel dienen. (AZ)
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