Das Bayerische Landesamt für Statistik hat eine neue regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis 2043 vorgelegt. Darin wird für Bayern ein Wachstum der Bevölkerung von 13,18 Millionen Personen Ende 2023 auf rund 13,74 Millionen im Jahr 2043 vorausberechnet. Das ist ein Anstieg um 4,3 Prozent. Der Landkreis Landsberg soll dagegen um 7,1 Prozent wachsen. Spitzenreiter in Bayern ist der Landkreis Unterallgäu mit einem Plus von 13,6 Prozent, Schlusslicht der Landkreis Wunsiedel mit einem Minus von 7,3 Prozent. Unsere Redaktion stellt die Entwicklung für Stadt, Märkte und Gemeinden kurz vor. Mit überraschenden Ergebnissen. Denn nicht überall soll die Bevölkerung wachsen.
Mit der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung stehen laut Landesamt erstmals Ergebnisse unter Berücksichtigung der neuen Datenbasis des Zensus 2022 zur Verfügung. Die Ergebnisse sollen veranschaulichen, welche Bevölkerungsentwicklung die Regierungsbezirke, Landkreise und kreisfreien Städte in den nächsten beiden Jahrzehnten erwarten können, für die Mehrzahl der Gemeinden wurde die Entwicklung von 2019 bis 2033 aufgezeigt. Die Berechnung zeigt, wie sich die Bevölkerung unter Berücksichtigung der vergangenen Entwicklung und aktueller Trends in ihrer Zahl und ihrer Altersstruktur verändern würde. Wie das Landesamt mitteilt, sind die Ergebnisse aber nicht als endgültig im Sinne einer unabänderlichen Tatsache zu verstehen.
- Landkreis Landsberg: Die Bevölkerung im Landkreis Landsberg soll von 121.000 im Jahr 2023 auf 129.600 Personen anwachsen. Das ist ein Wachstum von 7,1 Prozent und damit deutlich über dem Schnitt in Bayern (4,3). Geringe Veränderungen gibt es beim Anteil der Bevölkerungsgruppen bis 75 Jahren. Ein deutlicher Anstieg ist dagegen bei der Gruppe „75 Jahre und älter“ auszumachen. Beträgt deren Anteil an der Bevölkerung 2023 noch 12,7 Prozent, sind es 2043 bereits 20,3 Prozent. Das Durchschnittsalter im Landkreis steigt von 44,6 auf 46,5 Jahre.
- Apfeldorf: Die Bevölkerung soll um 6,1 Prozent von 1144 im Jahr 2019 auf 1210 Personen im Jahr 2033 anwachsen. Prozentual wachsen wird die Gruppe „65 Jahre und älter“, nämlich um 40,2 Prozent.
- Denklingen: Der Ort am südlichen Ende des Fuchstals hatte laut Statistik Ende 2019 2836 Einwohner. Ende 2033 sollen es bereits 3250 Personen sein. Ein Wachstum um 14,7 Prozent. Die Gruppe der „65-Jährigen und älter“ wächst um stolze 61 Prozent, von 509 (2019) auf 820 (2033).

- Dießen: Die Marktgemeinde am Ammersee soll bis 2039 nur gering wachsen. Die Prognosen gehen von einem Anstieg der Bevölkerung von 10.526 (2019) auf 10.900 (2039) aus. Das entspricht einem Wachstum von 3,1 Prozent. Auch Dießen wird älter, der Anstieg bei der Gruppe „65 und älter“ fällt mit 30,2 Prozent aber geringer aus als in anderen Orten.
- Eching: Für den Ort am Nordufer des Ammersees wird ein Bevölkerungsrückgang vorhergesagt (-3,2 Prozent). Ende 2019 lebten in Eching 1709 Personen, Ende 2033 sollen es nur mehr 1650 sein. Entsprechend gering fällt auch der Anstieg bei den Bevölkerungsgruppen aus, die andernorts stark wachsen: „Unter 18-Jährige“ um 10,9 Prozent, „65-Jährige oder Ältere“ um 19,8 Prozent.
- Egling: In der Gemeinde am Lechrain werden 2033 mehr Menschen leben als noch 2019. Egling wächst um 8,3 Prozent von 2357 auf 2550 Einwohner an. Das Durchschnittsalter steigt von 41,5 auf 43,4 Jahre an, gab es 2019 noch 387 Frauen und Männer über 65, werden es im Jahr 2033 bereits rund 600 sein.
Finning boomt: bis 2033 ein Zuwachs um 18,6 Prozent
- Eresing: Eresing gehört zu den Gemeinden in der Region, die durchschnittlichen wachsen. Im Vergleich der Jahre 2019 und 2033 um 6,1 Prozent auf dann 2050 Einwohner. Die Gruppe der „65-Jährigen und älter“ wächst um 43,1 Prozent.
- Finning: Finning boomt. Bis ins Jahr 2033 soll die Bevölkerung kräftig wachsen, im Vergleich zum Jahr 2019 um satte 18,6 Prozent. Lebten 2019 noch 1949 Personen in der Gemeinde, sollen es 2033 bereits 2310 Personen sein. In allen Bevölkerungsgruppen ist ein Wachstum vorhergesagt, am stärksten bei der Gruppe „Über 65 Jahre“, nämlich um 76,7 Prozent.
- Fuchstal: Die Gemeinde Fuchstal wächst ebenfalls über dem bayernweiten Durchschnitt. Das Plus von 11,3 Prozent bedeutet einen Anstieg von 3990 (2019) auf 4440 (2033) Einwohner. Lediglich bei der Gruppe „18- bis unter 40-Jährige“ ist ein Minus (-4,0 Prozent) zu verzeichnen.

- Geltendorf: Für Geltendorf liegt eine Berechnung bis 2039 vor. Doch bis dahin soll die Gemeinde an der Bahnlinie München-Lindau überraschenderweise nur um 0,4 Prozent auf 5600 Bewohner wachsen.
- Greifenberg: 9,1 Prozent beträgt das vorausgesagte Wachstum für Greifenberg bis 2033. 2019 lebten dort 2263 Menschen, 2033 werden es 2470 sein. Der Ort, in dem sich ein Seniorenheim des Landkreises befindet, hat mit 74,9 Prozent einen überdurchschnittlichen Anstieg bei der Gruppe „65-Jährige und älter“.
- Hofstetten: Durchschnitt in Hofstetten: Die Bevölkerung wächst im Vergleich 2019 bis 2033 um 5,0 Prozent. Die 2000er-Marke bei den Einwohnern wird bis dahin wohl nicht erreicht.
Bleibt Hurlach die „Jüngste Gemeinde“?
- Hurlach: Das Stichwort „Jüngste Gemeinde“ fällt sofort. Tatsächlich waren 2019 von 1942 Bewohnern lediglich 269 über 65 Jahre alt (14 Prozent). Bis 2033 soll Hurlach auf 2180 Einwohner (+12.4 Prozent) anwachsen, über 65 sollen dann 390 Personen sein (18 Prozent).
- Igling: Wieder eine Gemeinde, die nicht wächst, aber eigentlich auch nicht schrumpft. 2488 Einwohnern im Jahr 2109 stehen 2480 im Jahr 2033 gegenüber.

- Kaufering: Auch die Marktgemeinde verzeichnet einen Rückgang bis 2039, und zwar um 1,2 Prozent im Vergleich zu 2019. Ein Wachstum (26,2 Prozent) verzeichnet nur die Gruppe „Über 65 Jahre“. Vorausberechnet sind 10.100 Bewohner im Jahr 2039.
- Kinsau: Ein durchschnittliches Wachstum (3,7 Prozent) sagt das Landesamt für Kinsau voraus. 2019: 1043 Einwohner, 2033: 1080 Einwohner.

- Stadt Landsberg: Wann knackt Landsberg die 30.000er-Marke? Laut Stadtverwaltung bereits heuer, das Landesamt hat 2027 berechnet. Bis 2039 sollen 30.900 Menschen in der Stadt leben, ein Anstieg um 5,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Gruppe der „65-Jährigen und älter“ wächst um 45,1 Prozent, das Durchschnittsalter steigt von 43,9 auf 47,0 Jahre.
- Obermeitingen: Das Lechfeld zwischen Landsberg und Augsburg ist eine beliebte Wohngegend. Obermeitingen soll bis 2033 stark wachsen, um 14,9 Prozent auf dann 2020 Einwohner. Interessant: Die „Unter 18-Jährigen“ wachsen um 29,1 Prozent.
- Penzing: Ob die Entwicklungen am ehemaligen Fliegerhorst in die Statistik miteinfließen. Wohl eher nicht. Penzing soll zwischen 2019 und 2033 nur um 5,5 Prozent wachsen, von 3622 auf 3820 Bewohner.
- Vilgertshofen: In den fünf Ortsteilen sollen 2033 deutlich mehr Menschen leben als 2019 (+12,0 Prozent). Dann hat Vilgertshofen knapp über 3000 Einwohner. Die Gruppe der Personen über 65 Jahren wächst von 527 auf 980 an.
- Prittriching: Auch „Burching“ gehört zu den Gemeinden, die leicht wachsen. 6,9 Prozent Zuwachs wird berechnet, von 2517 im Jahr 2019 auf 2690 im Jahr 2033.
In Scheuring zeichnen sich wenig Veränderungen ab
- Reichling: Bevölkerungswachstum auch in Reichling, in Prozent 8,9 in Zahlen von 1701 (2019) auf 1850 (2033).
- Rott: Im Reichlinger Nachbarort Rott fällt das Wachstum ähnlich aus (9,0 Prozent). Dort sollen 2033 rund 1800 Menschen leben. Anders als in Reichling legt die Gruppe „65 Jahre und älter“ mit 79,2 Prozent deutlich zu.
- Scheuring: Wenig Veränderung zeichnet sich bis 2033 in Scheuring ab. Lebten dort 2019 noch 1945 Personen, sollen es 2033 rund 2000 sein. Die Gruppe der „Unter 18-Jährigen“ schrumpft um 12,2 Prozent.
- Schondorf: Die Gemeinden am Ammersee müssen mit einem leichten Rückgang der Bevölkerung rechnen. Auch Schondorf mit 0,9 Prozent. Dort fällt das Wachstum der über 65-Jährigen mit 21,2 auffallend niedrig aus.
- Schwifting: Der Titel „Kleinste Gemeinde im Landkreis“ wechselte lange Jahre zwischen Thaining und Schwifting hin und her. Bis 2033 legt Schwifting deutlich zu (11,6 Prozent) auf dann 1150 Bewohner (2019: 1030).
- Pürgen: Vielleicht ist es die Nähe zu Landsberg und zur A96, die Pürgen bis 2033 um 8,7 Prozent wachsen lässt. 2019 lebten in der Gemeinde 3552 Personen, 2033 sollen es 3860 sein. Um starke 21,1 Prozent wachsen die unter 18-Jährigen.

- Thaining: Wie stark wächst Thaining im Vergleich zu Schwifting. Mit 18,1 Prozent etwas mehr (11,6 Prozent). Die Bevölkerung wächst bis 2033 auf 1230 an. Kleinste Gemeinde im Landkreis ist längst Kinsau und bleibt es laut Statistik auch. In Thaining beeindruckt vor allem das Wachstum (43,6 Prozent) der Gruppe „Unter 18-Jährige“.
- Unterdießen: Auch die nördlichste Fuchstal-Gemeinde wächst, und zwar um 12,7 Prozent zwischen 2019 und 2033. Bis 2033 sollen 1640 Personen in Unterdießen, Oberdießen und Dornstetten leben.
- Utting: 0,1 Prozent Wachstum, das entspricht einem Plus bei der Uttinger Bevölkerung zwischen 2019 und 2033 um neun Personen (von 4551 auf 4560).
- Weil: Weil und seine Ortsteile sind statistisch gesehen Durchschnitt in Bayern und wachsen um 3,4 Prozent von 3854 Bewohnern 2019 auf 3990 im Jahr 2033.
- Windach: Wenig Veränderungen gibt es in Windach. Die Bevölkerung wächst zwischen 2019 und 2033 um 1,4 Prozent auf dann 3870 Einwohner.
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