Beim Kommunalunternehmen Plantsch Badespaß und Saunaland, einer Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Schongau, zeigt man sich über das vergangene Badejahr höchst zufrieden. Vorstandvorsitzender Andreas Kosian zeigt sich in einer Pressemitteilung überrascht über die "exorbitant gute" Bilanz des Erlebnisbades und das "trotz Energiekrise und der mehrmonatigen Schließzeit des Saunaland-Neubaus wegen Sanierungsarbeiten", betont Kosian.
Insgesamt besuchten im Jahr 2023 302.222 Besucher das Plantsch und es wurden Erlöse von fast 3 Millionen Euro erzielt. Ohne die Energiekrise hätte das Plantsch damit das mit Abstand beste jemals erzielte Jahresergebnis ausweisen können. Rechnet man Vereine, Schulen, Kleinkinder und Gratiseintritte heraus, ergibt sich die Zahl von 221.168 „normal zahlenden Besuchern“ (also reguläre Eintritte laut Preisblatt). Mit Abstand mehr als jemals zuvor erreicht wurden.
Mehrkosten im Energie-und Personalsektor im Erlebnisbad Plantsch
Dabei konnte im Jahr 2023 das Saunaland, wie sonst üblich, zur Besucherzahlensteigerung beitragen, da für fast vier Monate die Hälfte des Saunabereiches wegen notwendiger Sanierungsarbeiten komplett geschlossen war. Dennoch haben laut Pressemitteilung 44.251 Besucher die stark eingeschränkt nutzbare Saunalandschaft besucht.
Schon zur Jahresmitte sei der positive Trend zu spüren gewesen, so Kosian, der vermutet, dass es auch an der moderaten Preispolitik gelegen habe, die das Kommunalunternehmen trotz gestiegener Energiekosten halten konnte: "Andernorts wurden Temperaturen abgesenkt, Angebote zurückgefahren, die Öffnungszeiten reduziert oder Bäder gar ganz geschlossen. Und bei vielen Mitbewerbern, insbesondere bei privat betriebenen Anlagen, wurden die Preise oftmals enorm angehoben".
Das Plantsch erwartet, die Kostensteigerungen aus dem Energiebereich und im Personalsektor durch die Mehrerlöse aus höheren Besucherzahlen kompensieren zu können, sodass das Preisniveau insbesondere für Kinder und Familien nachhaltig erschwinglich bleiben kann.
Außerdem bilde das Plantsch seit Jahren Fachkräfte aus, sodass trotz des allgemeinen Fachkräftemangels in Schongau keine personalbedingte Schließungen nötig waren. "Lediglich für die Zukunft stellt sich die Frage, ob die steigende Nachfrage auf diesem Niveau mit den bestehenden Kapazitäten so bedient werden kann, dass die Gäste auch zufriedengestellt werden", sagt Kosian mit Blick auf die kommenden Jahre. Denn auf Besuchermengen wie im vergangenen Jahr seien weder die Liegekapazitäten, noch die Wasserflächen oder die Küche ausgelegt. "Es stellt sich daher die Frage, ob Schongau eine Anpassung der Kapazitäten finanziell alleine stemmen kann, oder ob die Zeit gekommen ist, das Schwimmbadangebot mit den umliegenden Gemeinden gemeinsam auszubauen", so Kosian. Allein für dieses Jahr stünden Investitionen von rund 450.000 Euro in das Kassensystem und die Modernisierung der Gastronomie auf dem Wunschzettel des Plantsch, um der Nachfrage in den jetzigen Räumlichkeiten nachkommen zu können. (AZ)