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Foto: Julian Leitenstorfer
Foto: Julian Leitenstorfer

Für Fairplay machen die Nachwuchs-Kicker von Jahn Landsberg künftig vor den Spielen der 1. Mannschaft Werbung.

Fußball
15.04.2013

Jahn will Zeichen setzen

Von Margit Messelhäuser

Für den Gegner gibt es künftig einen Obstkorb

Eine Überraschung hatte es am vergangenen Spieltag für den TSV Utting gegeben, der beiJahn Landsberg zu Gast war: In der Kabine der Gegner stand nicht nur Wasser bereit, auch ein Obstkorb wartete auf das Team vom Ammersee. Damit nicht genug: Zusammen mit Nachwuchsspielern von Jahn liefen die beiden Mannschaften ein. „Wir wollten damit ein Zeichen setzen“, sagt Andreas Schillinger, Abteilungsleiter bei Jahn.

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Die Kinder brachten nämlich auch ein großes Transparent mit auf den Platz: „Respekt=100 Prozent Sport; Fair zum Schiedsrichter, Fair zum Gegner, Fair zum Zuschauer“ war darauf zu lesen. „Es war eine Superaktion und ist auch gut rübergekommen“, freut sich Schillinger. Jahn gelte, so der Abteilungsleiter, „nicht gerade als zimperlich“, und man wolle gegen dieses Image angehen. „Wir werden diese Aktion auch beibehalten“, versprach er.

Schließlich hätten auch einige Spieler bereits Kinder und „man muss sich bewusst werden, dass man ein Vorbild ist, wenn man auf dem Platz ist“. In Scheuring habe es einen „Rückfall“ in alte Zeiten gegeben, da sei wieder mit Gegner, Schiedsrichter und Zuschauern gestritten worden. „Wir haben auch zwei Spieler zum Gespräch gebeten“, sagt Schillinger. Mit Trainer Matthias Neumann sei er sich einig: „Lieber verzichten wir auf einen guten Spieler und nehmen einen etwas schlechteren, der aber weiß, wie man sich benimmt.“ Beim Gegner und Schiedsrichter kam es sehr gut an. Für Adrian Seidl vom TSV Gilching-Argelsried war es das erste Spiel, das er leitete. „Nach der Partie“, so Schillinger, „meinte er, er hätte es gar nicht besser treffen können“.

Bei den Nachholspielen am Abend sei es vielleicht etwas schwierig mit den Kindern einzulaufen, doch bei den regulären Partien wird es in Zukunft immer der Fall sein – ebenso wie das Obst in der Kabine des Gegners. „Das muss schon drin sein“, sagt Schillinger – und vielleicht, so seine Hoffnung, findet sich dafür ja auch ein Sponsor. Bis zum Ende der Saison sollen die Gegner per Fragebogen die Aktion beurteilen. „Das werden wir dann zum Ende analysieren.“

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