Zu einem ganz besonderen Rennen hatte der Schondorfer Ruderverein Wilde Woge eingeladen: eine gemeinsame Regatta für Ruderer, Kanuten, Outrigger, Stand-Up-Paddler und andere Wassersportler. Zumindest in Bayern ist diese Veranstaltung die erste ihrer Art. Als Vorbilder dienten dafür die Wavechaser-Rennserie in der San Francisco Bay und die Vogalonga in Italien. Vogalonga ist ein Wettkampf für alle Bootsklassen, die mit Muskelkraft bewegt werden, der alljährlich am Pfingstsonntag in Venedig ausgetragen wird, und an dem in diesem Jahr auch die Wilde Woge teilnehmen wird.
Los ging es am Strandbad Forster in Schondorf, das sich mit seiner großen Wiese, dem flachen Einstieg ins Wasser als ideale Wahl erwies. Während die Registrierung der ersten Teilnehmer noch bei strahlendem Sonnenschein begann, verschlechterte sich das Wetter bis zum Start des Kurzstreckenrennens (4km) immer mehr, sodass vor allem die Stand-Up-Paddler mit Wellen zu kämpfen hatten. Schon etwas weniger Wind gab es für die Teilnehmer der Langstrecke (12km), diese durften sich sogar wieder über etwas Sonne freuen.
Auf der Kurzstrecke gewann der Schüler-Vierer aus der Ruder-AG des Ammersee Gymnasiums in Dießen. Die Achtklässler Andreas Auernhammer, Florian Dehlfing, Léon Postel und Lino Willenbrink mit Steuermann Martin Hartenberger kämpften sich auf der 4-Kilometer-Strecke durch die Wellen und siegten in einem spannenden Finish mit 22,18 Minuten. Mit 22,19 Minuten extrem dicht gefolgt vom Ruder-Zweier der Wilden Woge mit Nikolaus Forster und Kasey Geibel, einem Ruder-Teamkollegen aus den USA, der zusätzlich den Sonderpreis für die weiteste Anreise gewann. Dritter wurde noch ein Ruder-Zweier: Georg Büttner, Konrektor und Lehrer des Ammersee Gymnasiums und Trainer des Gewinnerbootes mit seinem Ruderpartner aus der Ruderabteilung des SC Rieder-au, Robert Lang, und Steuermann Robert Wiener.
So knapp die Ergebnisse auf der Kurzstrecke auch waren, so deutlich war das Ergebnis auf der Langstrecke: Der Kanu-Vierer des MTV München mit Benno Berberich, Julius Hofner, Matthias Schmidt und Sebastian Golletz bewältigten die Strecke in erstaunlichen 52,14 Minuten und waren damit 10 Minuten schneller als der Zweitplatzierte, Tomas Zastera aus Tschechien in einem Rennkajak-Einer.
„Wasser, Spaß, Sport und Neugier auf andere Wassersportler“, das war das Ziel der Veranstaltung – und nachdem alle Boote wieder an Land waren, war man sich sicher: Das war keine einmalige Veranstaltung. Der Termin für den Ammersee-West Cup 2015 wird schon gesucht. (lt)