Radsportlerin Renate Bailer aus Utting hatte kürzlich allen Grund zur Freude. Bei einem der anspruchsvollsten Radmarathons im Alpenraum schaffte sie es aufs Podium. Mit einem dritten Platz in ihrer Altersklasse zeigte die 54-Jährige eine sehr gute Leistung.
Bei diesem Rennen sind auf den 228 Kilometern rund 5450 Höhenmeter zu überwinden - allein schon die Ziel-Ankunft bedeutete für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen großen Erfolg. Als wahrer „Brecher“ gilt die Strecke auf den Monte Zoncolan. Mit 12 Prozent im Durchschnitt und Streckenabschnitten mit bis zu 22 Prozent Steigung verlangt der Pass selbst Profis beim Giro d´Italia alles ab. Renate Bailer ließ sich von dieser Herausforderung nicht einschüchtern und ging selbstbewusst an den Start - zusammen mit rund 400 weiteren Rennradsportlern. Von Lienz aus, wo Start und Ziel der Rundfahrt waren, ging es noch einigermaßen entspannt über den Gailbergsattel, bevor es die steile Nordwand des Plöckenpasses hinaufging. Dann folgte der berüchtigte Monsterberg, über den der italienische Radprofi Gilberto Simoni einst sagte: „Es ist wie eine langsame Hinrichtung. Die leichtesten Abschnitte am Zoncolan sind härter als die schwierigsten bei der Tour de France“.
Renate Bailer kommt nach gut zehn Stunden ins Ziel
Von dort aus ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder zurück nach Lienz. Vor dem Ziel wartete noch der Kartitscher Sattel. Zwar kein schwieriger Anstieg, aber mit 40 Kilometern extrem lang und zäh. In der Gesamtwertung entschied der Kanadier Jack Burke die „Weltmeisterschaft von Osttirol“ für sich. Bailer, die in 10:09 Stunden finishte, und zuletzt schon am Nove Colli mit ihrer Leistung überzeugte, resümierte: „Es war das härteste Rennen, das ich jemals gefahren bin. So ein dickes Brett habe ich noch nie gebohrt.“ Und die 54-Jährige hat noch nicht genug: Der nächste Bergklassiker, der Granfondo San Gottardo wartet im Juli in der Schweiz. (AZ)
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