Nach der Hälfte der Vorrunde in der Eishockey-Bayernliga war der HC Landsberg weit von einem Pre-Play-off-Platz entfernt. Jetzt hat es das Team von Trainer Martin Hoffmann über den „Umweg“ in die Play-offs geschafft. Ab Freitag, 7. Februar, geht es für die Riverkings in die Best-of-Seven-Serie, allerdings wartet mit Spitzenreiter Erding Gladiators der wohl undankbarste Gegner.
Nach dem Vorrundenspiel der Gladiators in Landsberg, das der Favorit mit 6:1 gewonnen hatte, hatte Erdings Trainer Thomas Daffner noch gesagt, er würde sich über ein Wiedersehen mit den Riverkings freuen - genau dazu kommt es jetzt. Eine kleine Chance hatten die Landsberger noch, diesem Duell zu entgehen, nämlich dann, wenn sich Kempten als Tabellenzehnter gegen Peißenberg (Platz sieben) durchgesetzt hätte. Doch für die Sharks, mit dem ehemaligen Landsberger Kultspieler Sven Curmann als Trainer, geht es in die Abstiegsrunde. Nach dem 3:4 im Hinspiel unterlag Kempten zu Hause nach Verlängerung erneut mit 3:4. Damit trifft Peißenberg, das nach der Vorrunde vor Landsberg lag, in den Play-offs auf den Tabellenzweiten Königsbrunn, die Riverkings eben auf Erding.
HCL-Coach Martin Hoffmann hat schon eine Idee für die Partie gegen Erding
Landsbergs Trainer Martin Hoffmann kann dem auch etwas Gutes abgewinnen: „Eigentlich ist es egal, ob Erding oder Königsbrunn“, sagte Hoffmann nach dem entscheidenden zweiten Sieg gegen Klostersee. „Aber Erding will Eishockey spielen, wenn wir da eklig sind, wer weiß, was passiert.“ Allerdings, räumt Hoffmann ein, sei eine Best-of-Seven-Serie auch sehr lang. „Und wir alle kennen die Qualität von Erding.“ Doch mit diesem Thema werde er sich erst ab Dienstag beschäftigen. „Jetzt genießen wir erst mal den Einzug in die Play-offs.“

Dieser sei am Ende auch verdient gewesen, so sein Urteil: „Im ersten Spiel waren wir besser, im zweiten Klostersee, aber wir haben in den entscheidenden Momenten die Tore gemacht“, fasste er die Serie zusammen. Und noch etwas anderes, wichtiges, haben die Spiele gezeigt: „Wir konnten diesmal einen knappen Vorsprung auch über die Zeit bringen.“ Das war zu Saisonbeginn nicht der Fall gewesen, überhaupt hatte die Mannschaft erst zueinanderfinden müssen. „Wir haben viele neue und junge Spieler bekommen, und nach den Abgängen von Luis Postel und Marius Klein ist das Team dann richtig zusammengewachsen“, freut sich der Coach. Auch wenn er nach dem Spiel in Schweinfurt seinen Rücktritt angeboten hatte: „Ich habe immer an die Qualität in der Mannschaft geglaubt.“ Mit diesem Schritt habe er den Druck etwas von der Mannschaft nehmen wollen.
Dem HCL-Präsidenten fällt nicht nur ein Stein vom Herzen
Ein Schachzug, der Hoffmann ebenso gelungen war, wie die weiteren: Für einige Spieler definierte er eine neue Rolle, die diese nun hervorragend ausfüllen. „Manuel Müller beispielsweise ist mit null Toren aus der Vorrunde gegangen. Wir haben lange gesprochen und für ihn eine defensivere Aufgabe gefunden, die füllt er jetzt hervorragend aus.“ Auch die Führungsspieler wie Lars Grözinger oder Christopher Kasten oder Keeper Moritz Borst hätten zum richtigen Moment zur Bestform gefunden. Eines sei klar: „Wir wollen in dieser Serie kein Kanonenfutter sein.“
Für HCL-Präsident Rainer Böck steht in erster Linie der direkte Klassenerhalt ganz vorne. „Nach dieser Saison ist mir kein Stein, sondern ein ganzer Felsbrocken vom Herzen gefallen.“ Natürlich habe er sich seine erste Saison als Präsident anders gewünscht, aber „wir nehmen es an, wie es kommt“. Dabei betont Böck noch mal, wie wichtig und richtig es gewesen sei, auch in der schwierigen Phase an Trainer Martin Hoffmann festzuhalten. „Aber für mich stand er sowieso nie zur Diskussion.“ Ebenso wichtig sei auch die Unterstützung durch die Fans gewesen. „Auch in Grafing waren wieder Hunderte da, das ist einfach klasse.“ Auch wenn die Riverkings als Underdog in die Serie gehen: „Es ist Sport und wir hoffen einfach auf eine lange Serie.“ Vier Siege benötigt eine Mannschaft, um in die nächste Runde einzuziehen, die Termine sind am 7., 9., 14., 16., 18., 21. und 23. Februar, das erste Spiel findet in Erding statt.
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