Zum Saisonstart der Eishockey-Bayernliga hatte HCL-Coach Martin Hoffmann bereits prophezeit, dass die Liga bedeutend stärker geworden sei und alle Teams viel enger zusammengerückt seien. Er hat recht behalten, einzig Erding hat sich an der Tabellenspitze abgesetzt, doch der Vorletzte HC Landsberg hat nur drei Punkte Rückstand auf einen Pre-Play-off-Platz und selbst zum direkten Einzug in die Play-offs sind es nur acht Zähler. Doch um der Abstiegsrunde zu entgehen, müsse sich was im Kader tun, sagt der Coach. Da gibt es jedoch ein Problem - und ist nicht finanzieller Natur.
Beim Sommerfest hatten viele Spieler des HC Landsberg ganz klar die Play-offs als Ziel angegeben, Martin Hoffmann war da schon zurückhaltender gewesen. „Es war klar, wenn alles perfekt laufen würde, haben wir eine Chance auf Platz sechs, aber Platz zehn war realistischer“, ordnet Martin Hoffmann die Situation von damals im aktuellen Gespräch mit unserer Redaktion ein. Von diesem zehnten Platz sind die Landsberger derzeit, obwohl Vorletzter, auch nur drei Punkte entfernt, dennoch ist es ein weiter Weg, den sich auch Hoffmann vermutlich nicht so weit vorgestellt hatte.
Die individuellen Fehler hat der HCL großteils abgestellt
„Zu Saisonbeginn waren es vor allem die individuellen Fehler, die uns Punkte gekostet haben“, blickt Hoffmann zurück. Dann sei eines zum anderen gekommen - neben Ausfällen betrieb seine Mannschaft einen enormen Chancenwucher. „Man muss auch ganz ehrlich sagen, dass Frantisek Wagner und Keeper Moritz Borst, vergangene Saison zwei Unterschieds-Spieler, bislang noch nicht diese Form gefunden haben.“ Aber vielleicht seien auch zu viele junge Spieler im Team, so Hoffmann. So spielte der 17-jährige Jonas Huber beim 6:3-Sieg gegen Geretsried als Center in der dritten Reihe. „Das war nicht so geplant, er sollte bei uns mittrainieren und mal einen Wechsel bekommen. Auch wenn er es gut gemacht hat: Er hat damit drei Spiele am Wochenende“, sagt Hoffmann.
Deshalb müsse jetzt, seit 1. Dezember ist das Transferfenster wieder geöffnet, dringend für Verstärkung gesorgt werden. „Die Finanzen sind nicht das Problem“, sagt Hoffmann - aber es müssten auch die Spieler gefunden werden. „Wir sind Vorletzter, da ist es nicht so einfach, vor allem, da beispielsweise auch Peißenberg, Königsbrunn und Buchloe noch zuschlagen wollen.“ Für unmöglich hält es Hoffmann aber nicht, auch nach Landsberg sogenannte „Unterschieds-Spieler“ zu holen. Das bedeute viel Arbeit, dennoch sei es schnell nötig, auch wenn noch bis Februar Wechsel möglich seien. Hoffmann denkt da an Spieler, die in ihren Oberliga-Clubs unzufrieden sind, oder vielleicht nicht den erhofften Vertrag erhalten haben.
HCL-Präsident will nach Möglichkeit zwei Spieler verpflichten
Bereits nach der 1:6-Niederlage in Erding hatte Hoffmann für Verstärkung plädiert, auch der Sieg gegen Geretsried könne darüber nicht hinwegtäuschen: „Uns fehlt die Qualität, um den Ansprüchen gerecht zu werden, die wir haben.“ Dem stimmt auch HCL-Präsident Rainer Böck zu. „Wir sind viel am Telefonieren und stehen mit einigen Spielern in Kontakt, aber der Markt ist sehr dünn.“ Dennoch suche der Vorstand in enger Zusammenarbeit mit dem Trainer sowohl für den Angriff als auch die Verteidigung Verstärkung. „Wir brauchen eigentlich einen mit Erfahrung in der Abwehr und vorne einen Knipser“, sagt Rainer Böck.
Finanziell stehe der Verein gut da, so Böck, aber „wir müssen auch innerhalb der Mannschaft ein gesundes Gehaltsgefüge beibehalten“, betont der HCL-Präsident. Das habe auch bereits zu einer Absage geführt, teilte Vize-Präsident Sport, Michael Grundei, mit: „Wir können bis zu einem gewissen Punkt finanziell mitgehen, aus diesem Grund hat uns ein Spieler abgesagt und wechselt zu einem anderen Bayernliga-Verein.“ Trotzdem hoffen alle Verantwortlichen, bald den ersten Neuzugang präsentieren zu können.
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