Mit neuen Spielern, neuem Mut und einer ungewöhnlichen Maßnahme zum Klassenerhalt: „Hoffnungsträger“ Franco Simon (47) soll den VfL Kaufering vor dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga retten. Die bisherige Bilanz des neuen Trainers aus Andechs spricht dafür, dass seine „Mission impossible“ nicht unmöglich ist…
Simon übernahm den VfL am 8. Oktober, saß danach für bislang sieben Spiele auf der Bank. Unter seiner Regie schaffte der VfL drei Siege und ein Unentschieden – und holte damit genauso zehn Punkte wie seine zurückgetretenen Vorgänger Sebastian Bonfert und Michael Grasse in 15 Partien. So ging’s auf Relegationsrang 15 in die Winterpause, auf den direkten „Klassenerhalts-Platz“ 13 (VfL Durach) fehlen den Kauferingern neun Zähler. Und Olching auf Abstiegsplatz 17 ist nur drei Punkte weg. Doch Simon ist sicher: „Für uns ist noch vieles drin“ – sogar der direkte Liga-Erhalt, denn die beiden punktbesten 14. der fünf Landesligen entgehen der Relegation.
Kaufering hat schon drei neue Spieler verpflichtet
Um seine Mission zu einem erfolgreichen Ende zu bringen, wurden schon drei neue Spieler verpflichtet. Als „Nachbarschaftshilfe“ kommen vom TSV Landsberg die Abwehrspieler Raul Gheghes (20), der schon siebenmal im Bayernliga-Team auflief, und Noel Simonek (18). Das haben Uli Stengelmair, der sportliche Leiter des VfL, und TSV-Fußballchef Nico Held bestätigt. Von Türk Königsbrunn wechselt zudem Stürmer Baschar El Fayyad (29/19 Bayernliga- und 30 Landesligaspiele für Schwabmünchen) zum VfL. Verlassen hat die Kauferinger neben Bonfert (hat noch keinen neuen Verein, will aber noch weiter spielen) auch Stürmer Patrick Feicht (zu Zwillingsbruder Manuel, Trainer des TSV Oberalting).
Zudem hat Trainer-Fuchs Simon (32 Jahre Erfahrung, 332 Spiele mit 159 Siegen, 64 Remis und 541 Punkten) nicht nur die erste Übungseinheit 2025 bereits sehr früh, für den 10. Januar, angesetzt. Simon hat sich – wie berichtet - auch etwas Besonderes einfallen lassen: Vom 21. bis 25. Februar geht’s ins Trainingslager an die spanische Costa Dorada. In Salou, rund 110 Kilometer von Barcelona und 15 von der Provinzhauptstadt Tarragona entfernt, sollen in einem Fußball-Camp „bei angenehmen Temperaturen das Gemeinschaftsgefühl gestärkt“, an der Taktik gearbeitet und die Neuzugänge integriert werden.
Kauferings Spieler glauben an den Klassenerhalt in der Landesliga
Die Spieler (22 sind dabei) zahlen den Trip zum Großteil aus eigener Tasche, vom Verein gibt‘s einen Zuschuss. „Das habe ich letztes Jahr schon mit Unterpfaffenhofen gemacht“, erklärt der Coach. „Ich hab’s jetzt auch in Kaufering vorgeschlagen. Die Jungs fanden die Idee cool und es sind fast alle mit dabei. Das zeigt, dass sie an den Klassenerhalt glauben.“ Simon stolz: „Im Camp ist für alles gesorgt. Wir trainieren in Spanien unter Profi-Bedingungen.“ Sechs Einheiten stehen auf dem Programm, außerdem ein Teamevent – mit Ausflug nach Barcelona und ins Stadion Camp Nou.
In zwölf noch ausstehenden Spielen will Simon das unmöglich Scheinende möglich machen. „Ich bin sehr guter Dinge“, gibt er sich optimistisch. „Wir spielen noch gegen alle direkten Konkurrenten und haben es selbst in der Hand. Wir brauchen aber eine Serie und müssen einige Korrekturen vornehmen. Dann können wir die Klasse halten.“ Schließlich hat sich der Übungsleiter schnell in die für ihn völlig neue Landesliga verliebt: „Eine wunderschöne Liga mit einem coolen Flair. Es macht Spaß, da zu arbeiten.
Einen Trainerwechsel gibt es auch bei der Zweiten des VfL. Nach der „freundschaftlichen Trennung“ von Martin Prediger übernimmt Michi Grasse (56) den Kreisklassisten. Stengelmair: „Die Mannschaft wollte ihn unbedingt, weil er für gutes Training bekannt ist. Jetzt hat er ein eigenes Team und kann sich als verantwortlicher Trainer beweisen.“
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