Der letzte Spieltag in der Fußball-Kreisklasse 4 endete doch noch mit einer Überraschung - praktisch im letzten Moment rückte der FC Hofstetten noch auf den Relegationsplatz. Für Trainer Michael Echter sehr bitter, schließlich will er den FCH nicht mit einem Abstieg verlassen. Bereits am Dienstag steht das erste Spiel gegen den TSV Rott an, der allerdings aus einem ungewöhnlichen Grund auf einen seiner Leistungsträger verzichten muss.
Der Abschied von Michael Echter aus Hofstetten steht schon lange fest, dass er aber nicht „pünktlich“ Schluss machen kann, kam für ihn doch überraschend. „Das ist echt blöd gelaufen“, so der Coach im Gespräch mit unserer Redaktion. Vor dem letzten Spieltag hatte sein Team zwei Spiele unnötig aus der Hand gegeben, hinzu kam dann noch, dass die Konkurrenz durchwegs punktete. Zum Abschluss gegen Burggen/Bernbeuren habe seine Mannschaft zwar „ein Bombenspiel“ gemacht, doch wieder einmal zu viele Chancen liegengelassen. Damit reichte es nicht mehr für den direkten Klassenerhalt.
Hofstetten und Rott kennen sich aus den vergangenen Spielzeiten
Mit dem TSV Rott als Tabellenzweiten trifft Echter auf einen alten Bekannten: „Wir haben ja auch vor dem Abstieg der Rotter in die A-Klasse gegeneinander gespielt“, sagt Echter, er stellt sich darauf ein, dass der Gegner sehr kämpferisch auftreten wird. „In der Relegation ist es natürlich einfacher um den Aufstieg als gegen den Abstieg zu spielen“, räumt Echter ein, noch dazu, wenn ein Team so unglücklich in die Relegation rutschte. Doch um die Einstellung bei seinen Spielern macht er sich keine Sorgen: „Der erste hat schon seinen Urlaub verschoben und ein anderer kommt extra für die Spiele vom Trainerlehrgang angereist.“
Sicher auf einige Leistungsträger verzichten muss dagegen Rotts Trainer Pascal Jaentsch: Unter anderem auch auf den ehemaligen Landsberger Bayernliga-Spieler Julian Birkner. Der wird nämlich in der neuen Saison Trainer in Hofstetten - für Birkner eine denkbar ungünstige Situation. „Das ist für mich sehr schwer in Worte zu fassen, aber ich habe in Rott für meine Situation sofort Verständnis erlebt und bin sehr froh darüber.“ Dass es ihn mit seinem „alten“ Verein ausgerechnet gegen den neuen treffen würde, sei denkbar ungünstig. „Die Spieler in Rott sind alle meine Freunde, aber ich will nächste Saison natürlich auch Kreisklasse spielen“, erläutert er die Zwickmühle, in der er sich befindet, deshalb hat er sich entschlossen, nicht aufzulaufen. „Mir blutet dabei das Fußballer-Herz, denn gerade die Relegation ist doch immer etwas Besonderes.“
„Nicht jeder Fußballer erlebt in seiner Karriere ein Relegationsspiel“
So sieht es auch Rotts Trainer Pascal Jaentsch. „So ein Relegationsspieler erlebt nicht jeder in seiner Fußballer-Karriere und dann auch noch ein Landkreis-Derby, das ist wirklich etwas Besonderes“, freut er sich auf die Begegnungen. Allerdings muss er nicht nur auf Birkner verzichten, auch zwei weitere Leistungsträger werden fehlen. „Das tut natürlich weh, auf der anderen Seite ist es gleich eine Herausforderung für die neue Saison, in der wir auch Abgänge zu verkraften haben.“ Lange hatte sein Team ja wie der sichere Meister in der A-Klasse 8 ausgesehen, ehe die Rotter im letzten Saisondrittel etwas schwächelten. „Wenn man fast die ganze Saison auf dem ersten Platz steht, ist es manchmal etwas schwierig, die Motivation hochzuhalten“, räumt Jaentsch ein - in der Relegation werde das aber sicher kein Problem sein.
Das erste Spiel wird am Dienstag, 3. Juni, ab 18.30 Uhr in Hofstetten ausgetragen, das Rückspiel findet am Freitag, 6. Juni, ab 18 Uhr in Rott statt. Und zumindest von der Seitenlinie aus wird auch Julian Birkner die Partien beobachten. Sein Wunsch: „Möge die bessere Mannschaft gewinnen.“
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