Besser hätten die Bedingungen bei der Welfenregatta des Ruderclubs am Lech Kaufering (RCLK) kaum sein können. „Vielleicht ist es sogar fast ein bisschen zu heiß“, meinte RCLK-Vorsitzender Sascha Barby. Doch das tat den guten Leistungen der Sportlerinnen und Sportler keinen Abbruch - und am Ende hatten die Kauferinger sogar doppelten Grund zur Freude, denn auch zwei RCLK-Ruderer glänzten bei der Europameisterschaft in Bulgarien.
Mit etwas mehr als 100 Ruderern und Ruderinnen war die Regatta in diesem Jahr zwar nicht ganz so gut besucht, Sascha Barby war aber sehr zufrieden. „Dann geht alles ein bisschen gemütlicher zu“, so der Vorsitzende. „Uniper hat extra aufgestaut“, freute sich Barby über die Zusammenarbeit mit dem Energie-Unternehmen. Insgesamt 25 Boote gingen ins Rennen. „Die Italiener sind in diesem Jahr nicht gekommen, wollen aber nächstes Jahr wieder an den Start gehen“, sagte Sascha Barby. Während sich ein großes Organisations-Team um den reibungslosen Ablauf in Kaufering kümmerte, blickten die RCLK-Ruderer aber auch nach Bulgarien, zeitgleich fand dort die Europameisterschaft statt - mit drei Kauferinger Athleten.

Im Leichtgewicht-Zweier waren die Brüder Maximilian und Alexander Aigner in Plovdiv am Start. Schon im Vorlauf setzten sich die beiden mit einer Zeit von 6:56,29 min an die Spitze des Vierfelds. Im Finallauf steigerten sich die beiden noch mal und gewannen das Rennen mit einem Start-Ziel-Sieg und 6:45,71 min mit knapp fünf Sekunden Vorsprung vor dem Team aus Georgien und Moldavien (7:03,99 min).
Aigner-Brüder holen bei ihrer internationalen Premiere gleich Gold
„Das ist mit Abstand unser größter Erfolg bisher. Es ist das erste Mal, dass wir für Deutschland rudern und dann mit einem so fantastischen Ergebnis, eine große Ehre – unglaublich“, so Maximilian Aigner nach der Siegerehrung. „Es ist kaum in Worte zu fassen“ so Jens Tepe, stolzer Trainer des Ruder-Duos. „Wir haben uns auf unsere Stärken konzentriert und die Jungs haben es super umgesetzt, wir freuen uns riesig über den Sieg.“
Im deutschen Vorzeigeboot, dem Achter, war ebenfalls ein Kauferinger am Start: Theis Hagemeister hatte seine ersten Ruderversuche auf dem Lech gemacht, lebt aber inzwischen in Dortmund, um seinem Sport perfekt nachgehen zu können. Der 27-Jährige hatte mit seinem Team diesmal allerdings Pech. Im Vorlauf erzielte der deutsche Achter mit einer Zeit von 5:18,79 min die absolute Bestzeit aller sieben Boote, doch im Finale lief es nicht mehr so gut. Die 5:24.29 min reichten nur zum undankbaren vierten Platz, den EM-Titel holte sich Großbritannien mit 5;21,22 min.
Der RCLK Kaufering hat eine gute Jugendarbeit
„Dass diese drei Ruderer bei der EM dabei waren, ist natürlich ein riesiger Erfolg für uns“, freute sich Sascha Barby. Auch wenn Theis Hagemeister nun in Duisburg am Stützpunkt sei, zeige er seine Verbundenheit zum Verein. Und mit Alexander und Maximilian Aigner hat der Verein nun auch zwei Europameister vorzuweisen. „Für sie freut es mich besonders, die Leichtgewicht-Klassen sind keine olympische Disziplin, aber beide investieren enorm viel Zeit, es ist einfach schön, dass es sich ausgezahlt hat“, so Barby. Und auf weitere Talente kann der Verein bauen: „Inzwischen haben wir eine große Jugend-Abteilung, bunt gemischt mit Buben und Mädchen“, freut sich der Vereins-Vorsitzende.
Und dass dort schon die „Nachfolger“ für die EM-Teilnehmer heranwachsen, zeigte das RCLK-Junioren-Boot, das sich mit Lea Wendl, David Teipel, Paul Wagner, Henriette Barby und Leonie Wendl (Steuer) den Sieg holte und den Jugend-Wanderpokal gewann. Platz eins ging auch bei den Erwachsenen an das Boot mit Frank, Heidenhain, Franz Brücklmayr, Holger Niemeier, Sascha Barby und Henriette Barby (Steuer), die den Welfenlöwen wieder ins Kauferinger Bootshaus zurückholten. Zudem erzielten Benedikt Barby, Samuel Zinsinger, Korbinian Schütz, Axel Roth und Jonas Goliszewski (Steuer) die Tagesbestzeit. Viele Gründe zu feiern für den RCLK.
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