Gregor Gysi in St. Ottilien: Ein Roter unter vielen Schwarzen
Plus Gregor Gysi spricht beim Kulturforum in St. Ottilien über Krieg und Frieden, Kirche und Sozialismus. Und er sorgt damit für Spenden für das neue Gymnasium.
Für den Neubau des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums schließt die Erzabtei St. Ottilien auch ungewöhnliche Allianzen: Am Sonntagabend war der Linken-Politiker Gregor Gysi beim "Kulturforum" im Klosterdorf zu Gast - um seine Sicht über Gott und die Welt zu erklären. Zweck des Abends war aber auch, Spenden für den Neubau der Schule zu sammeln. Und dabei dürfte einiges zusammengekommen sein, denn der Festsaal des Gymnasiums war mit rund 500 Besucherinnen und Besuchern gefüllt. Und Gysi enttäuschte das Publikum mit seinem Vortrag und im Gespräch mit Abt Notker Wolf nicht. Der 75-Jährige schöpfte aus einem großen Erfahrungs- und Wissenshorizont als Rechtsanwalt und Politiker und legte auch einen konkreten Vorschlag vor, um einen Versuch zu unternehmen, den Krieg in der Ukraine zu beenden.
An die Sache geht Gregor Gysi wie ein Anwalt heran - einerseits argumentiert er mit dem Recht, andererseits setzt er auf Verhandlungen und Interessenausgleich, sodass keine Seite das Gesicht verlieren dürfe. Dass der russische Angriff auf die Ukraine völkerrechtswidrig und nicht zu rechtfertigen sei, steht auch für Gysi außer Zweifel. Wichtig ist ihm aber auch anzufügen, dass auch vom Westen in den vergangenen Jahrzehnten völkerrechtswidrige Kriege geführt wurden - etwa durch die Nato gegen Serbien mit der anschließend erfolgten Abtrennung des Kosovo und durch die Vereinigten Staaten gegen den Irak. Und genau das mache den Westen unglaubwürdig: "Wenn Außenministerin Baerbock sagt, Russland darf keinen Erfolg erzielen, sonst gilt das Völkerrecht nicht mehr, dann sagen Brasilien, Indien oder Südafrika, wir glauben euch kein Wort."
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