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Stadt und Landkreis entsorgen wilde Altkleidercontainer in Landsberg

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Müll und Ärger: Stadt und Landkreis entfernen illegale Altkleidercontainer in Landsberg

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    LT-Leser Alwin Reiter fotografierte Mitte April die völlig überfüllten Altkleidercontainer am Penzinger Feld.
    LT-Leser Alwin Reiter fotografierte Mitte April die völlig überfüllten Altkleidercontainer am Penzinger Feld. Foto: Alwin Reiter

    Überfüllte Altkleidercontainer, daneben und dazwischen Plastiktüten, gefüllt mit Altkleidern, die sich teilweise auf den benachbarten Wiesen verteilen, weil Unbekannte die Tüten aufgerissen haben. Dieses Bild bot sich an mehreren Stellen in Landsberg immer wieder und hat viele Bürgerinnen und Bürger verärgert. Doch dieses Bild gehört der Vergangenheit an. Stadt und Landkreis haben sich gemeinsam entschieden, die illegal aufgestellten Container samt Inhalt zu entsorgen.

    Manchmal entwickeln Geschichten eine gewisse Eigendynamik. Das war auf in Bezug auf die illegal im Stadtgebiet aufgestellten Altkleidercontainer der Fall. Die Zustände am Penzinger Feld (beim Fachmarktzentrum) und in der Lechwiesenstraße (gegenüber Lechland-Center) beklagten etliche Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht nur an die Stadt und das Landratsamt, sondern auch an unsere Redaktion wandten und Fotos schickten. Fotos von komplett überfüllten Containern, neben denen dennoch munter weiter Plastiktüten mit weiteren Altkleidern entsorgt wurden.

    Die Plastiktüten lagen teilweise auf dem städtischen Gehweg

    Unsere Redaktion fragte bei Ernst Müller, dem Leiter des Amts für öffentliche Ordnung der Stadt, nach. Man habe bereits mit dem Grundstückseigentümer am Penzinger Feld gesprochen, war die Antwort. Eigentümer ist das Kloster der Dominikanerinnen. Altkleidercontainer, die auf einem Privatgrundstück abgestellt werden, sind laut Müller nicht genehmigungspflichtig. Falle Müll an, sei dieser vom Grundstückseigentümer zu entsorgen. Da die Plastiktüten und deren Inhalt am Penzinger Feld mittlerweile aber auf dem städtischen Gehweg liegen, sei die Stadt aktiv geworden. Schließlich handle es sich um eine Verschmutzung.

    Auch diese illegal aufgestellten Altkleidercontainer in der Landsberger Lechwiesenstraße wurden vom Bauhof abtransportiert.
    Auch diese illegal aufgestellten Altkleidercontainer in der Landsberger Lechwiesenstraße wurden vom Bauhof abtransportiert. Foto: Christian Rudnik

    Christian Leis ist Verwalter des Klosterguts der Dominikanerinnen. Es sagt, die neun Altkleidercontainer am Penzinger Feld seien illegal aufgestellt worden. Von wem, wisse er nicht. Auf den Altkleidercontainern stehe kein Kontakt, auch nicht vom Hersteller der Container. Da sie bislang regelmäßig geleert wurden und von der Bevölkerung gut angenommen wurden, habe man sie geduldet. Doch nun wolle das Klostergut gegen die wilden Container vorgehen.

    Christian Leis hatte deswegen Kontakt mit einem Mitarbeiter des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft, der ihm mitteilte, dass das Problem illegal aufgestellter Altkleidercontainer ein bundesweites sei. Meist fänden sich auf den Containern keine Informationen über den Aufsteller. Leis löste das Problem auf andere Art: Er passte einen Fahrer ab, als dieser gerade die Container leeren wollte, und telefonierte mit dessen Vorgesetzten. Dem stellte er ein Ultimatum. Die Container könnten noch einmal geleert werden, danach müssten sie weg.

    An dieser Stelle am Penzinger Feld im Landsberger Osten standen die illegal aufgestellten Altkleidercontainer.
    An dieser Stelle am Penzinger Feld im Landsberger Osten standen die illegal aufgestellten Altkleidercontainer. Foto: Christian Rudnik

    Mittlerweile waren die Altkleidercontainer auch ein Thema im Stadtrat. Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger waren auch an einige Stadträtinnen und Stadträte weitergegeben worden. Ernst Müller berichtete in der Sitzung, dass die Stadt bereits tätig geworden sei und mit Grundstückseigentümer und Landratsamt Gespräche führe. Christian Leis kontaktierte derweil das Rote Kreuz in Landsberg und ein Entsorgungsunternehmen aus Pürgen. Sein Ziel: Das Rote Kreuz, das selbst Altkleider sammelt, kümmert sich um die Altkleider, der Entsorger um die Container. Die Kosten für die Entsorgung hätte das Klostergut als Grundstückseigentümer tragen müssen.

    Die Container befinden sich im städtischer Verwahrung

    Doch Christian Leis musste nicht mehr tätig werden. Stadt und Landkreis einigten sich darauf, Container und Altkleider selbst zu entsorgen. Der städtische Bauhof transportierte daraufhin nicht nur die Altkleidercontainer am Penzinger Feld und in der Lechwiesenstraße ab, sondern auch wilde Container in der Saarburgstraße. „Die Container befinden sich in städtischer Verwahrung und der Inhalt wurde ins Abfallwirtschaftszentrum Hofstetten gebracht“, teilt Angelika Urbach, die Pressesprecherin der Stadt auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

    Altkleider, die nicht verschmutzt oder stark beschädigt sind, können auch auf den Wertstoffhöfen des Landkreises entsorgt werden.
    Altkleider, die nicht verschmutzt oder stark beschädigt sind, können auch auf den Wertstoffhöfen des Landkreises entsorgt werden. Foto: Christian Rudnik(Symbolbild)

    Wie Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamts, sagt, sollen die Container ein halbes Jahr aufbewahrt werden. Bis dahin habe der Eigentümer Zeit, sich zu melden. Ganz generell wolle man künftig verhindern, dass Container illegal aufgestellt werden. Ob das in Zukunft noch rentabel ist, bleibt abzuwarten. Denn der Handel mit Altkleidern sei am Boden, Erlöse kaum mehr zu erzielen, so die Erfahrungen der kommunalen Abfallwirtschaft. Die Folge: Die wilden Container würden gar nicht mehr oder nur sporadisch geleert. Weil seit Anfang des Jahres Altkleider auch nicht mehr in den Restmüll dürfen, werden dort aber immer mehr Altkleider entsorgt. Das muss aber nicht sein, wie Wolfgang Müller sagt. Auf jedem Wertstoffhof des Landkreises gebe es auch Container für Altkleider. Alles, was noch einigermaßen tragbar ist, könne dort entsorgt werden.

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