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Stammzellenspender aus Landsberg im Interview

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Stammzellenspender aus Landsberg: „Es ist ein schönes Gefühl“

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    Kevin Pipero durfte während seiner Stammzellspende unter anderem den Film „Das Streben nach Glück“ ansehen.
    Kevin Pipero durfte während seiner Stammzellspende unter anderem den Film „Das Streben nach Glück“ ansehen. Foto: Tanja Ultsch/VR-Bank Landsberg-Ammersee

    „Die VR-mitMenschen sind zurück!“ Mit diesem Aufruf hatte die VR-Bank Landsberg-Ammersee im Dezember zur Stammzellspende aufgerufen. Kevin Pipero, der im VR-Firmenkundenzentrum in Landsberg tätig ist, war zu dem Zeitpunkt bereits registrierter Stammzellspender und erfuhr kurze Zeit später von der AKB-Aktion Knochenmarkspende Bayern, dass er als potenzieller Spender infrage kommt. Kevin Pipero hat mittlerweile gespendet. Wie die Spende ablief und wie ihn Arbeitgeber, Freunde und Familie dabei unterstützt haben, das erzählt er im Interview.

    Was hat Sie dazu bewogen, sich als Stammzellspender zu registrieren?
    KEVIN PIPERO: Eigentlich wollte ich an dem Tag, als ich mich hab registrieren lassen, nur Blut spenden. Da hat mich dann das Rote Kreuz gefragt, ob ich etwas mehr Blut abgenommen haben möchte, um mich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Ich habe mir dann nur gedacht „Klar, warum nicht!“

    Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie von der AKB kontaktiert wurden?
    PIPERO: Ich habe eine E-Mail erhalten, in der stand, dass ich eventuell für eine Person als Spender infrage komme und ob ich nach wie vor bereit bin, zu spenden. Ich dachte mir erstmal: „Wow, dass ich überhaupt angeschrieben werde – das ist ja doch sehr selten.“ Aber danach war es mir auch direkt klar, dass ich nach wie vor bereit bin, zu spenden.

    Wie ging es nach dem Erstkontakt weiter?
    PIPERO: Ich bekam ein Paket mit einem Fragebogen und einem Brief für den Hausarzt. Der hat mir daraufhin Blut abgenommen, es fürs Labor vorbereitet und zurück an die AKB geschickt. Danach hat es nochmal eine Zeit lang gedauert, bis der endgültige Anruf kam und klar war, dass ich als Spender passe.

    Wie haben Sie sich auf die Spende vorbereitet?
    PIPERO: Die AKB hat mich zum Aufklärungsgespräch und zum Gesundheitscheck eingeladen. Nach dem positiven Gesundheitscheck gab es noch einmal eine E-Mail, in der gefragt wurde, ob ich die Spende wirklich machen möchte oder nicht.

    Hatten Sie Bedenken oder Ängste im Vorfeld?
    PIPERO: Ein paar Bedenken hatte ich natürlich schon, weil es immer ein gewisses Restrisiko gibt. Ich wusste zu dem Zeitpunkt natürlich nicht, wie der eigene Körper auf die Spritzen reagiert, die ich vor der Spende bekomme. Aber mir war klar, worauf ich mich einlasse und auch, dass ich das machen werde.

    Können Sie uns den Ablauf einer Spende schildern?
    PIPERO: Als Vorbereitung ging es für mich fünf Tage zuvor mit zwei Spritzen am Tag los, eine morgens, eine abends. Dies dient dazu, die Zahl der Stammzellen im Blut zu erhöhen. Am Tag der Spende selbst hat mich mein bester Freund nach Gilching gefahren und mein Papa hat mich nachmittags wieder abgeholt. Die Spende läuft relativ easy. Man legt sich hin, wird an die Maschine angeschlossen und dann geht es auch schon los. Der Vorgang dauert vier bis fünf Stunden. Ich habe dabei das „Streben nach Glück“ und etwas „Mr. Bean“ geschaut.

    Wie haben Sie die Spende mit ihrer Arbeit vereinen können?
    PIPERO: Die VR-Bank Landsberg-Ammersee hat mich von Anfang bis Ende komplett unterstützt. Als ich sagte, dass ich zu den Untersuchungen muss, war ich auch schon dafür freigestellt. Die VR-Bank hat auch auf meinen kompletten Gehaltsersatz verzichtet. Theoretisch hätten sie sich ja den Arbeitsausfall von der AKB bezahlen lassen können, aber die VR-Bank hat sich sofort dagegen entschieden und das gleich noch als Spende an die AKB auf 500 Euro aufgerundet.

    Was ist Ihnen rund um die Spende besonders in Erinnerung geblieben?
    PIPERO: Die volle Unterstützung von allen. Sowohl meiner Kolleginnen und Kollegen bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee, der AKB als auch meiner Freunde. Mein Bruder hat mir die Spritzen gegeben, meine Kollegen haben angeboten mich zu fahren. Mein Chef hat mich direkt freigestellt und hätte mich übrigens auch gefahren.

    Wie ging es Ihnen direkt nach der Spende?
    PIPERO: Ich war schlapp und müde, aber mir ging es richtig gut.

    Ist Ihnen bekannt, wer die Stammzellspende bekommt?
    PIPERO: Nein noch nicht. Aktuell weiß ich nur, dass es ein Mann ist, der in Deutschland wohnt. Mehr Informationen bekomme ich erstmal nicht. Es ist nur klar, dass es kein Kind ist, da wäre die Spende anders gelaufen. Aktuell habe ich zwei Jahre Kontaktsperre – das ist eine Standardregelung. Danach darf mich der Empfänger kontaktieren.

    Was bedeutet diese Spende für Sie persönlich?
    PIPERO: Es ist ein schönes Gefühl, die Möglichkeit zu haben, einem anderen Menschen vielleicht das Leben zu retten. So eine Gelegenheit gibt es nicht oft. Die Spende bedeutet mir sehr viel. (AZ)

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