Landrat Thomas Eichinger wird bei den Kommunalwahlen 2026 erneut antreten. Das hat er im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt. Zuvor hatte die CSU-Kreistagsfraktion in einer Presseerklärung mitgeteilt, den 51-Jährigen erneut für die Landratswahl im nächsten Jahr vorzuschlagen. Diese Entscheidung sei am Montagabend einstimmig gefallen. Eichinger ist seit 2014 Landrat im Landkreis Landsberg. Etliche Großprojekte möchte er noch zu Ende bringen, wie er sagt.
Nein, er habe nicht lange überlegen müssen, ob er eine dritte Amtszeit anstreben möchte, antwortet Thomas Eichinger auf die Frage, ob ihn nach zwölf Jahren als Landrat nicht eine andere Aufgabe reizt. Mit 51 Jahren fühle er sich in Bezug auf seine Leistungsfähigkeit in der besten Phase seines Lebens und es mache Spaß, die wachsende Region zwischen Ammersee und Lech in diesen herausfordernden Zeiten fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehören für ihn Großprojekte wie die Errichtung eines Gesundheitscampus am Klinikum in Landsberg, die Erweiterung der Beruflichen Schulen in Landsbergs, der Ausbau der Schullandschaft oder die Ansiedelung eines Hochschulstandorts in Landsberg (TTZ).
Als größte Herausforderung sieht der Landrat die Themen Pflege und Gesundheit
Als größte Herausforderung für eine mögliche dritte Amtszeit sieht Thomas Eichinger die Themen Pflege und Gesundheit. „Das sind die großen Baustellen in der Zukunft“, sagt er. Die alternde Gesellschaft auf der einen und das fehlenden Personal auf der anderen Seite, werden für Probleme sorgen. Deswegen möchte der Landrat auch das Kreisseniorenheim in Greifenberg erhalten, am besten in einem Neubau. „Damit würden wir Verantwortung für die Zukunft übernehmen.“ Es wäre ein Armutzeugnis, wenn der Landkreis die Einrichtung nach 50 Jahren aufgeben würde - in einer Zeit, in der sie dringender als je zuvor benötigt werde.
Neben Krisen (Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg) beschäftigte den Landrat in der aktuellen Amtszeit der Neubau eines Landratsamts im Landsberger Osten. Das Millionen-Projekt, für das sich Thomas Eichinger und eine knappe Mehrheit im Kreistag stark gemacht hatten, wurde bei einem Bürgerentscheid deutlich abgelehnt. Deswegen setzt das Landratsamt weiterhin auf die Schaffung von Außenstellen. Gebäude werden gekauft oder angemietet. Das Areal der Firma Hallinger (Miete) im Landsberger Gewerbegebiet könne noch heuer bezogen werden, eine kleine Fläche im Papierbach-Gelände (Kauf) in Landsberg sowie im von der Sparkasse in der Saarburgstraße geplanten Wohn- und Geschäftshaus (Miete) sollen folgen. Ob diese Strategie weiterverfolgt wird oder wieder ein Neubau ein Thema werden könnte, das soll der neue Kreistag entscheiden.

Bis dahin möchte der Landrat flexibel in Bezug auf Immobilien sein und die Digitalisierung des Landratsamts weiter vorantreiben. Schritt für Schritt, unter Mithilfe des in seiner Amtszeit geschaffenen IT-Verbund, soll dies geschehen. „Wir werden dabei nicht auf Freistaat oder Bund warten“, sagt Thomas Eichinger. Als Beispiel nennt er Bauanträge, die wie andere Behördengänge mittlerweile online abgewickelt werden können. Inzwischen gebe es über 70 digitale Bürgerservice-Angebote.
„Thomas Eichinger hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass er unseren prosperierenden Landkreis gestalten und gleichzeitig durch schwierige Zeiten führen kann“, erklärt CSU-Fraktionschef Wilhelm Böhm in der Pressemeldung. Mit ihm seien in den jüngsten beiden Wahlperioden wegweisende Projekte auf den Weg gebracht worden und auch aktuell seien große Vorhaben geplant, wie die umfassende Modernisierung des Klinikums. Denn während andernorts Krankenhäuser geschlossen oder verkleinert werden, setze der Landkreis auf Wachstum und medizinische Zukunftsfähigkeit. Dieses Großprojekt sichere den Klinik-Standort Landsberg und finde breiten Rückhalt in der Bürgerschaft. Landrat Eichinger unterstützte diese Entwicklung auch mit seiner Vernetzung in Bayern als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im bayerischen Landkreistag und als Mitglied im Krankenhausplanungsausschuss des Freistaats.
Die CSU-Fraktion im Kreistag möchte die Themen Infrastruktur und Mobilität angehen
Auch im Bildungsbereich seien unter Landrat Eichinger entscheidende Weichen gestellt. Als aktuelles Beispiel nennt Wilhelm Böhm die Erweiterung des Ammersee-Gymnasiums in Dießen. Durch die Rückkehr zu G9 werden ab dem Schuljahr 2025/26 rund 120 zusätzliche Schülerinnen und Schüler die Gymnasien besuchen; um dafür gerüstet zu sein, entstehen ein neuer Klassentrakt mit zusätzlichem Raumangebot sowie eine weitere Sporthalle. Mit Eichinger an der Spitze will die CSU-Kreistagsfraktion zentrale Zukunftsthemen, die auch über die Region hinaus bedeutsam sind, entschlossen angehen. Infrastruktur und Mobilität stünden dabei ganz oben: Unter Eichinger habe der Landkreis den Beitritt zum Münchner Verkehrsverbund (MVV) realisiert. Gleichzeitig setze sich Eichinger für den Erhalt und Ausbau der Straßeninfrastruktur ein, um dem Bevölkerungswachstum im boomenden Landkreis gerecht zu werden.
Die Nominierungsversammlung des Kreisverbands der CSU, bei der Thomas Eichinger als Landratskandidat gekürt werden soll, findet am 4. Juli statt. Die Aufstellung der Kreistagslisten der CSU soll nach der Sommerpause erfolgen.
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