Landsberg: Die Landsberger haben Lust auf das zweite Wiesn-Wochenende

Plus Ohne Schausteller, Musiker und Festwirte wäre ein Volksfest undenkbar. Wie es den Menschen hinter den Kulissen von Bierzelt und Mandelstand nach vielen Pandemie-Monaten geht und wie feierwütig die Landsberger sind.

VonVanessa Polednia

Eine Frau hat ihr Kind auf dem Schoß, während sie lässig unter einem Schirm Lose auszählt. Es ist ein besonders warmer Nachmittag im Mai. Im Hintergrund türmen sich die möglichen Preise des „Casino Royal“ auf: die typisch quietschbunten Kuscheltiere und Plastikspielsachen eines Jahrmarktstands. Das zweite lange Wochenende der Landsberger Wiesn hat begonnen. Der Seniorennachmittag ist gerade vorbeigegangen. Mit Gratis-Hendl und -Maß für die ältere Generation und vor allem nach vielen veranstaltungsarmen Pandemie-Monaten „war so viel los wie noch nie“, wie auch Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) fröhlich bestätigt, die sich gerade im Dirndl auf den Weg zurück ins Büro macht. Das Festzelt lichtet sich zunächst. Die Band für den Donnerstagabend macht ihren Soundcheck, die Mitarbeitenden am Ausschank und im Service können kurz durchatmen.

Draußen ist relativ wenig los. Die Menschen zieht es wohl eher ins Inselbad bei diesen Temperaturen. Doch die Schausteller sind froh, endlich wieder unterwegs sein zu können, um gebrannte Mandeln oder Glück in Form von grünen Papierlosen verkaufen zu können. So auch Familie Ploss aus Parsberg in der Oberpfalz. Das Kind auf dem Schoß der jungen Mutter heißt Max. Der Dreijährige habe während der stillen Lockdown-Monate das Leben im Wohnwagen vermisst. Für seinen kleinen Bruder Ben ist das Leben auf Achse dagegen Neuland: Er ist erst eineinhalb Jahre alt. Mit Vater Manuel Ploss geht es für die Kinder auf das gegenüberliegende Karussell, während Mama Christina Ploss erzählt, wie der Neustart verlaufen ist. Sie habe die Zeit im eigenen Haus zwar genossen, doch nun sei sie froh, wieder von Volksfest, zum Jahrmarkt und weiter auf Mittelalterfeste fahren zu können.

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