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Vorranggebiete für Windenergie: Beeinträchtigen bald Windräder die Sicht vom Ammersee-Westufer auf die Alpen?

Landkreis Landsberg

Beeinträchtigen bald Windräder die Sicht vom Ammersee-Westufer auf die Alpen?

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    Der Aussichtspunkt Königsbank südlich von Wengen: Noch ist der Blick von dort auf die Alpen frei von Windrädern.
    Der Aussichtspunkt Königsbank südlich von Wengen: Noch ist der Blick von dort auf die Alpen frei von Windrädern. Foto: Thorsten Jordan

    Derzeit wird an einer Änderung des Regionalplans Oberland gearbeitet, wobei eine Liste möglicher Vorranggebiete für Windkraft im Fokus steht. Zum Regionalen Planungsverband Oberland zählt auch der Landkreis Weilheim-Schongau – und drei der potenziellen Flächen befinden sich direkt an dessen Grenze zum Kreis Landsberg. Im Landsberger Landratsamt besteht nun die Befürchtung, dass in Zukunft Windräder die Sicht vom Ammersee-Westufer auf die Alpen beeinträchtigen könnte.

    Der Fortschreibungsentwurf des Regionalplans Oberland war Thema in einer Sitzung des Kreisausschusses, denn der benachbarte Landkreis Landsberg wird im Rahmen des Beteiligungsverfahrens angehört. Insgesamt werden laut der Sitzungsvorlage 75 Vorranggebiete vorgesehen, in denen die Nutzung von Windenergie gegenüber konkurrierenden Nutzungsansprüchen bevorzugt würde.

    Für die Grünen ist das Argument „an den Haaren herbeigezogen“

    Drei der potenziellen Flächen befinden sich an der Grenze zum Kreis Landsberg – zwei davon auf dem Gebiet der Gemeinde Wessobrunn und eines auf dem Gebiet der Gemeinde Raisting. „Da Windenergieanlagen in diesen Bereichen die Fernsicht auf die Alpen aus der touristisch für den Landkreis Landsberg wertvollen Region am Westufer des Ammersees beeinträchtigen könnten, sind die genannten drei Vorranggebiete aus Sicht der Verwaltung kritisch zu sehen“, heißt es im Fazit der Verwaltung, das in der Sitzungsvorlage nachzulesen ist. Daher wird vorgeschlagen, diese Bedenken im Rahmen des Anhörungsverfahrens vorzutragen.

    Ein solcher Belang zähle zwar „zu den weicheren“, sagte Landsbergs Landrat Thomas Eichinger (CSU) im Kreisausschuss. „Dennoch sollte er nicht unkommentiert sein von unserer Seite.“ Renate Standfest (Grüne) bezeichnete den Einwand hingegen als „unangemessen“. Das Argument, dass Touristen aufgrund von Windanlagen ausbleiben könnten, ist in ihren Augen „an den Haaren herbeigezogen“. Der Kreisausschuss lehnte schließlich Einwendungen gegen die drei Vorranggebiete mit 7:5 Stimmen ab. Dabei handelt es sich um einen Empfehlungsbeschluss an den Kreistag.

    Auch der Dießener Gemeinderat hat sich mit den Vorranggebieten beschäftigt

    Bereits im April hatte der Dießener Gemeinderat zur Vorrangfläche im Raistinger Hart Bedenken geäußert. Diese bezogen sich unter anderem auf eine mögliche Beeinträchtigung der Sichtbeziehung vom Naherholungsgebiet rund um Schatzberg und Burgberg zu den Alpen sowie die Vogelpopulationen. Keine Position formuliert der Gemeinderat zu den zwei angedachten Windkraft-Vorrangflächen auf Wessobrunner Flur, die weiter von Dießen entfernt sind.

    In ganz Bayern werden momentan die Regionalpläne mit Vorrangflächen für Windkraftanlagen fortgeschrieben. Der Landkreis Landsberg gehört zum Regionalen Planungsverband München.

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