Seit Oktober 2023 ist Alexander Kuhn Pächter der Gaststätte im Landsberger Sportzentrum. „Offside“ – zu Deutsch: Abseits – heißt das Restaurant. Ein Name, der für den 30-Jährigen einfach passt, wie er bereits bei der seiner Vorstellung sagte. Der Bezug zum Sport wird hergestellt, außerdem ist der Standort in gewisser Weise tatsächlich etwas abgelegen. Denn vieles spielt sich auf der anderen Seite des Lechs ab, also in der Altstadt. Gegenüber unserer Redaktion zieht Kuhn nach gut einem Jahr Bilanz und erklärt, warum Events bei ihm künftig eine noch wichtigere Rolle spielen sollen. Auch sonst gibt es Neuigkeiten: Während ein geschichtsträchtiges Lokal in Landsberg seine Pforten geschlossen hat, steht das Süßbräu vor der Wiedereröffnung.
Die Stadt Landsberg verpachtet die Sportgaststätte. Ein halbes Jahr hat Alexander Kuhn die Räumlichkeiten hergerichtet und sonstige Vorbereitungen getroffen, bevor es losging. Seither setzt er im „Offside“ auf ein Selbstbedienungskonzept, wie es aus britischen Pubs bekannt ist: Bestellt wird an der Bar, die Gäste nehmen anschließend ihre Getränke selbst mit. Das Essen wird dann vom Personal an den Tisch gebracht. „Für uns macht das einfach Sinn. Wenn ein Eishockeyspiel stattfindet oder eine Veranstaltung, ist auf einen Schlag viel los“, sagt Kuhn. Es gibt also gewisse Rahmenbedingungen und mit seiner Gaststätte wolle er sich einfügen, was sich auch auf die Öffnungszeiten auswirkt. Diese sind grundsätzlich von Mittwoch bis Samstag, 17 Uhr bis 22 Uhr, und damit bewusst recht kompakt gewählt. Wenn Events oder Sportveranstaltungen im Sportzentrum anstehen, werden diese nämlich angepasst.
Im „Offside“ etablieren sich Stammtische
Außerhalb von Veranstaltungen könnte das Tagesgeschäft „noch mehr sein“, so Kuhn. Allerdings sieht er seit der Eröffnung eine positive Entwicklung, das wachsende Papierbach-Viertel könnte für einen weiteren Schub sorgen. Die Menschen sollen sich im „Offside“ in einem geselligen Retroambiente wohlfühlen, wie in einem Wohnzimmer. Der soziale Austausch in der Gaststätte, in der regionale, moderne Küche angeboten wird, ist dem 30-Jährigen ein Anliegen. Inzwischen hätten sich Stammtische etabliert, Gruppen kämen regelmäßig zum Schafkopfspielen. Kuhns Team besteht aus zwei Teilzeitkräfte und sieben Minijobbern. In der Gastronomiebranche ist es nicht immer einfach, ausreichend Personal zu finden: „Wir sind immer auf der Suche“, sagt Kuhn, der sich aber dennoch zufrieden zeigt: Das Team sei jung, kreativ und habe Ideen.
Diese Eigenschaften braucht es. Denn ein wenig abgelegen sei das „Offside“ schon, sagt Kuhn. Er sieht sich als Eventgastronom und möchte so für frischen Wind sorgen. „In Landsberg kommt das Musikfestival Nightgroove bei den Leuten immer super an, unter dem Jahr ist aber in der Richtung nicht so viel los.“ Er sieht dementsprechend einen „großen Bedarf“ an Livemusik in der Stadt. Dass dem wohl tatsächlich so ist, zeigte sich am Silvestertag, als „take4friends“ vor zahlreichen Gästen in der Gaststätte spielte. Mindestens einmal monatlich soll eine Band dort auftreten.

Pächter Kuhn sieht in der Terrasse viel Potenzial
Alle fünf Wochen steht im „Offside“ zudem Stand-up-Comedy auf dem Programm. In Zukunft kann sich Kuhn auch vorstellen, regelmäßig Pubquiz-Abende zu veranstalten. Events sind für den 30-Jährigen, der sich auch im „Blütezeit Kollektiv“ engagiert, eine Leidenschaft. „Wir möchten ein Ort sein, an dem man zusammenkommen kann. In der heutigen Zeit gibt es davon leider immer weniger.“ Zudem liegt das Augenmerk auf privaten Feierlichkeiten. „Mit dem Innenbereich bin ich langsam da, wo ich hin will“, sagt Kuhn, der weiter am Ambiente feilt. Viel Potenzial sieht er in der großen Terrasse. Dort soll bei schönem Wetter bald Open-Air-Comedy stattfinden und auch Bandauftritte im Freien kann sich der Sportgaststätten-Pächter vorstellen.

Süßbräu soll Anfang Februar wieder öffnen
Auch sonst gibt es Neuigkeiten in Landsbergs Gastroszene. Mit dem Nonnenbräu hat eine Traditionsgaststätte, die von der Aktienbrauerei Kaufbeuren verpachtet wird, unlängst geschlossen. Der Pächter hatte erst im vergangenen Jahr den Betrieb aufgenommen. Auch die Waldwirtschaft Sandau ist momentan geschlossen, wie auf der Internetseite nachzulesen ist. Die Neueröffnung wird demnach voraussichtlich im März dieses Jahres erfolgen. Die 73 Burger Bar, die sich nahe der Karolinenbrücke an der Hubert-von-Herkomer-Straße befindet, eröffnet an der Vorderen Mühlgasse. Plakate weisen darauf hin. In den Räumlichkeiten befand sich zuvor das Restaurant „Made in Italy“.
Auch in das Gasthaus Süßbräu an der Alten Bergstraße kehrt wieder Leben ein. Bojana Löser wird das Lokal mit ihrem Mann übernehmen, zuvor waren sie in der Alten Brauerei in Stegen. Nach ihren Angaben soll traditionelle bayerische Küche angeboten werden. Bereits Anfang Februar könnte eröffnet werden, so der aktuelle Plan. Momentan laufen die Vorbereitungen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden