Die Führungsriege der VR-Bank Landsberg-Ammersee blickt zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr. Denn trotz der Herausforderungen, denen sich Regionalbanken momentan zu stellen haben, lesen sich die Zahlen positiv. In einem Pressegespräch im Haupthaus an der Ludwigsstraße ging es außerdem um die Neuausrichtung innerhalb des Vorstands. Als weiteres Mitglied gehört der Chefetage neben Martin Egger inzwischen Albert Rösch an. Stefan Jörg bleibt Vorsitzender. Er will sich aus dem operativen Geschäft nach eigenen Angaben aber „mehr oder weniger heraushalten“.
Jörg möchte sich demnach in Teilzeit insbesondere auf die strategische Ausrichtung der Bank fokussieren. Dabei befasst er sich etwa mit aktuellen Branchentrends oder der generellen Frage, wo die Entwicklung bei den Banken hingeht. Der Chef der VR-Bank Landsberg-Ammersee hält die Etablierung eines dreiköpfigen Vorstands für eine „tolle Lösung“, mit der auch die Aufsicht zufrieden sei. „Es ist nicht zeitlich befristet. Wir machen das, solange es Sinn stiftet und die Bank voranbringt“, so Jörg. Längerfristig wird damit auch der nahtlose Übergang innerhalb des Vorstands geregelt. Wenn dessen Mitglieder aus den eigenen Reihen kämen, „dann läuft es rund“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzender Johann Forster, der ebenfalls an dem Pressegespräch teilnahm.
Die VR-Bank Landsberg-Ammersee ist 2024 gewachsen
Der Vorstandsvorsitzende Stefan Jörg verwies auch auf das Netzwerk hin, das die Bank aufgebaut habe und das sich durch die neue Dreierkonstellation besser pflegen lasse. Denn: „Netzwerken funktioniert nicht nur über digitale Wege – es wird im persönlichen Bereich viel mehr erreicht.“ Jörg (über VR-Bürger-Energie) und Martin Egger (über VR-Bank Landsberg-Ammersee) sind Mitgliedervertreter im Genossenschaftsverband Bayern, außerdem ist Jörg unter anderem Beirat bei der DZ Bank Frankfurt und der Reisebank.
Mit der vorläufigen Bilanz für das jahr 2024 sind die Bankchefs zufrieden. Die Kundeneinlagen lagen demnach bei 901 Millionen Euro und die Ausleihungen bei 701 Millionen Euro. Das insgesamt betreute Kundenvolumen belief sich auf 2,22 Milliarden Euro, was einen Zuwachs um 2,6 Prozent bedeutet. Die Bilanzsumme lag Ende vergangenen Jahres bei 1,1 Milliarden Euro. „Wir sind 2024 gut gewachsen und so aufgestellt, dass wir auch 2025 und in den folgenden Jahren erfolgreich sein werden“, sagte Vorstandsmitglied Martin Egger. Die Bank hatte Ende 2024 34.622 Kundinnen und Kunden und 19.239 Mitglieder.
Die Führungsetage sieht auf die Banken Herausforderungen zukommen. Exemplarisch nannte Vorstandsmitglied Martin Egger den demografischen Wandel. Rund 40 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien bereits mehr als 20 Jahre bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee beschäftigt. Für viele Kolleginnen und Kollegen stehe in den nächsten fünf bis zehn Jahren der Renteneintritt bevor. Dennoch sollen bei der VR-Bank die Geschäftsstellen vor Ort (momentan sind es 20) erhalten bleiben. Als Rezept gegen den Fachkräftemangel werde auch auf Quereinsteiger – etwa aus dem Dienstleistungsbereich – gesetzt. „Wir haben damit sehr positive Erfahrungen gemacht“, berichtete Egger. Aktuell hat die Bank 173 Beschäftigte (davon acht Auszubildende).
Bank möchte weiter in der Fläche präsent sein
Auch Stefan Jörg sagte: „Die persönliche Beratung vor Ort ist nicht zu ersetzen.“ Frequenzanalysen hätten ergeben, dass es nach Corona mehr Kundinnen und Kunden in die Geschäftsstellen zieht als vor der Pandemie. „Das ist das beste Argument für Filialen in der Fläche. Sie müssen nicht acht Stunden am Tag offen sein.“ Die Geschäftsstelle in Erpfting soll neu gestaltet werden. Nachdem der Bauausschuss des Landsberger Stadtrats im März grünes Licht gegeben hat, soll es in Kürze mit der schon lange geplanten Errichtung eines Kompetenzzentrums am Hauptplatz 176 (ehemalige Malteser-Apotheke) losgehen. „Das Ziel ist, dass wir 2026 dort ein schönes Gebäude haben“, sagte Stefan Jörg. Der Baubeginn für eine zweite Wohnanlage in Schwabhausen steht laut Egger unmittelbar bevor.
Die VR-Bank Landsberg-Ammersee möchte sich weiter als „Treiber für erneuerbare Energien“ im Landkreis positionieren und sich in den Bereichen Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Zudem soll das VR-Versicherungszentrum bekannter werden. Auch dieses Jahr sind bewährte Veranstaltungen der VR-Bank wie die VR-Classic-Car Rallye (5. Juli) und die Oide Wiesn in der Landsberger Innenstadt (14. September) geplant. Vom 9. bis 31. Mai wird im Altstadtsaal der VR-Bank zudem ein begehbarer „Goldtresor“ der Reisebank aufgebaut. Das kommende Jahr 2026 soll im Zeichen des 140-jährigen Bestehens der Bank stehen.
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