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Wie viele Storchenpaare im Landkreis Landsberg brüten

Landkreis Landsberg

Wie viele Storchenpaare gibt es im Landkreis?

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    Im Landkreis Landsberg haben sich unter anderem auf dem Dach der Dießener Mädchenrealschule Störche angesiedelt.
    Im Landkreis Landsberg haben sich unter anderem auf dem Dach der Dießener Mädchenrealschule Störche angesiedelt. Foto: Thorsten Jordan

    Anfang März hat ein Hauseigentümer in der Landsberger Altstadt ein Storchennest von seinem Dach entfernen lassen. Eine dazu unbedingt erforderliche Ausnahmegenehmigung der Regierung von Oberbayern konnte er nicht vorweisen. Unsere Redaktion hat sich beim Landratsamt nach dem aktuellen Stand in dem Fall erkundigt. Ein Storchenexperte gibt außerdem einen Überblick, wie viele der Tiere im Landkreis angesiedelt sind.

    Das Storchennest auf einem Kamin nahe dem Hauptplatz wurde vor gut einem Monat mithilfe eines Hubsteigers entfernt. Laut Landratsamt lag keine Ausnahmegenehmigung vor. Wie Pressesprecher Wolfgang Müller nun mitteilt, sollen „in Kürze“ die Stellungnahmen in dem Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben werde. Dann liege es an der Staatsanwaltschaft, zu entscheiden, ob es sich bei dem Vorgang um eine Straftat oder um eine Ordnungswidrigkeit handelt und wie dieser geahndet wird.

    Der Hauseigentümer hatte gegenüber unserer Redaktion bekräftigt, dass er das Nest aus Brandschutzgründen entfernen ließ, und zwar auch auf Aufforderung einer anderen Behörde. Das Material aus dem Nest sei in den Kamin gelangt, und das ginge bei einem Kamin, Abzug oder Dunstabzug nicht, der auch für eine Gastronomie zuständig sei.

    Störche sind streng geschützt

    Störche sind streng geschützte Tiere. Es ist verboten, ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten ohne Ausnahmegenehmigung zu entnehmen. „Weißstörche sind standorttreue Tiere, das heißt, sie besiedeln im folgenden Jahr den gleichen Horst wieder. Nachdem die Tiere nun den Standort in der Landsberger Innenstadt nicht mehr nutzen können, müssen und werden sie sich einen neuen Standort suchen und ein neues Nest bauen“, sagte Wolfgang Müller nach dem Vorfall. Sollte dies den Vögeln nicht gelingen, könnten sie in diesem Jahr unter Umständen nicht brüten.

    Der Herrschinger Wolfgang Bechtel ist Storchenexperte beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) und gibt einen Überblick über die Storchenpopulation im Landkreis Landsberg. So gebe es drei Storchenpaare in Dießen. Auch von je einem Paar in Utting-Holzhausen, Eching (Kläranlage), Schöffelding (neben dem Friedhof), Denklingen (oberhalb der Kirche), in Apfeldorf und auf der Landsberger JVA wisse er.

    Bayernweit hat die Population deutlich zugenommen

    Deutlich mehr Störche hätten sich im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau angesiedelt. Laut Wolfgang Bechtel sind es dort momentan an die 70 Paare. In Raisting lebt die wohl größte Storchenpopulation in ganz Südbayern, attraktiv seien etwa auch Polling oder die Stadt Weilheim. „Störche fühlen sich in waagrechten Ebenen – mit viel Grünland, wenig Äckern und Sichthindernissen – besonders wohl“, erklärt Bechtel.

    Bayernweit betrachtet ist die Population in den vergangenen Jahrzehnten deutlich nach oben gegangen. Während es in den 80er-Jahren im Freistaat zum Teil lediglich 60 Paare gegeben habe, seien es vergangenes Jahr an die 1300 Brutpaare gewesen.

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