So gut wie Miles Davis
Es ist die schiere Freude: Der Trompeter Avishai Cohen hält dem Vergleich mit seinem großen Vorbild stand. Im Glashaus des Botanischen Gartens erleben die Zuhörer einen Triumph des Ausnahmemusikers
Die beiden Avishai Cohens, die nicht verwandten Namensvettern, machen derzeit international Furore in der Jazzszene. Ihre Gastspiele in Augsburg bildeten die Klammer um die Konzertreihe im Botanischen Garten. War schon der Bassist Cohen beim Auftakt im Glashaus bejubelt worden, so feierte jetzt der Trompeter am gleichen Ort vor gut 600 Zuschauern mit seinem Quartett einen wahren Triumph. Dabei war der Auftritt von widrigen Umständen bedroht. Das Flugzeug der Band musste wegen technischer Schwierigkeiten wieder umkehren und nach Marseille zurückkehren; der Ersatzflieger kam erst mit erheblicher Verspätung in München an. Dennoch konnte das Konzert noch innerhalb der im Jazz üblichen Verspätungstoleranz starten. Ohnehin dürften nirgendwo sonst die Konzerte so pünktlich beginnen wie in Augsburg.
Der ursprünglich aus Israel stammende Avishai Cohen stellte in Augsburg sein von der Kritik gefeiertes ECM-Album „Into The Silence“ vor. Der Enddreißiger Cohen, bekennender Miles-Davis-Verehrer, ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es einen Unterschied zwischen einer CD-Aufnahme und einem Liveauftritt gibt. Der Anfang des Sets klang denn auch anders als seine letzte CD-Einspielung: nach einem Trompeten-Intro, aus dem Barak Mori am Kontrabass und Nasheet Waits am Schlagzeug in Two-Beat-Stomp-Manier das alte Swing-Thema „Shiny Stockings“ entwickelten. Später gesellte sich Yonathan Avishai am Klavier mit Einwürfen leichter Hand dazu, bevor das Geschehen mit der Trompete in geradlinigen Swing überging. Keineswegs historisierend, sondern von aktueller Anmutung war dieser aufsehenerregende Einstieg.
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