Antibiotika muss raus aus der Tiermast
Resistenzen gegen die keimtötende Wirkung von Antibiotika sind europaweit eine ernsthafte Bedrohung der menschlichen Gesundheit. Es ist gut, dass der BUND nun Druck macht.
Das Ergebnis der Hähnchenfleisch-Einkäufe durch den BUND überrascht nicht. Schon im vorigen Herbst hatte eine Studie im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen gezeigt, dass der systematische Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist. Von „Doping“ war die Rede, denn Antibiotika verringern nicht nur das Risiko, dass die Tiere in der industriellen Haltung erkranken, sie haben auch einen wachstumsfördernden Nebeneffekt. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner versprach schon damals zu handeln.
So erklärt sich, dass sie den Gesetzentwurf zur Verschärfung des Arzneimittelgesetzes schon fertig in der Schublade hatte, als gestern die erschreckenden Ergebnisse der Stichproben-Einkäufe veröffentlicht wurden. Es ist höchste Zeit, dass die Kontrollbehörden in den Bundesländern Zugriff auf die Daten zur Überwachung des Antibiotika-Einsatzes bekommen. Denn Resistenzen gegen die keimtötende Wirkung dieser Arzneimittel sind europaweit eine ernsthafte Bedrohung der menschlichen Gesundheit. Antibiotika müssen raus aus der Tiermast. So besteht auch die Hoffnung, dass Massentierhaltung in ihrer bisherigen Form nicht mehr möglich sein wird. Gut, dass der BUND noch einmal Druck macht.
Die Diskussion ist geschlossen.