Energiewende auch für Öl
Mit dem Zusammenschluss von Rosneft und TNK-BP entsteht ein neuer Ölgigant. Der Vorgang zeigt: Die Abhängigkeit Europas von einigen wenigen Ländern und Konzernen nimmt zu.
Russland ist der größte Erdöllieferant Deutschlands. Über ein Drittel der Öl-Einfuhren kommen von dort. Mit dem gestrigen Zusammenschluss entsteht ein neuer Ölriese: Rosneft und TNK-BP fördern zusammen über vier Millionen Barrel am Tag. Zum Vergleich: Die US-Gruppe Exxon-Mobil kommt lediglich auf 2,3 Millionen Barrel.
Für die Verbraucher dürfte das Geschäft Expertenschätzungen zufolge zunächst kaum Auswirkungen haben. Der Anteil des neuen Ölriesen an der globalen Förderung ist trotz allem zu klein, um die Preise zu beeinflussen.
Die Sensibilität, mit der der Kauf verfolgt wird, zeigt aber einmal mehr die Abhängigkeit Europas von der Ölpolitik der Förderländer und einiger, weniger Konzerne. Es wird deshalb Zeit, bei der Energiewende nicht nur an Strom, sondern stärker auch an das Öl zu denken.
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