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Organspende: Warum Spahns Rezept nicht wirkt

Kommentar Von Bernhard Junginger
12.01.2020

Wenn es um Fragen von Leben und Tod geht, sollte fehlende Ablehnung nicht mit Zustimmung gleichgesetzt werden. Sonst könnten die Vorbehalte wachsen.

In der Medizin bietet die sanftere Therapie manchmal höhere Heilungschancen als die Radikalkur. Das könnte auch für den Eingriff gelten, den der Bundestag an diesem Donnerstag vornimmt – in die persönlichste Sphäre aller Bürger. Es geht dabei um Fragen von Leben und Tod. In Deutschland gibt es zu wenig Organspenden, viele Schwerkranke sterben, weil sie nicht rechtzeitig eine neue Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse oder ein neues Herz bekommen. Ein Zustand, der unerträglich ist.

Spahns Organspende-Plan geht vielen Menschen zu weit

Doch wie das krankende System der Organspenden kuriert werden soll, ist heftig umstritten. Quer durch die Bevölkerung und auch durch das Parlament geht in der Debatte ein Riss: Sollen wirklich alle Bürger, die dem nicht ausdrücklich widersprechen, automatisch zu Organspendern werden? So plant es der ehrgeizige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU. Vielen Abgeordneten geht das zu weit. Denn damit würde das bewährte Prinzip verletzt, dass wichtige Entscheidungen in Form eines bewussten, informierten Aktes erfolgen sollen. Für die Volksvertreter ist die Neuregelung des Transplantationsgesetzes eine Gewissensentscheidung, die sie konsequenterweise ohne die üblichen Fraktionszwänge treffen sollen.

Zur Wahl bei der Operation Organspende stehen, neben einem eher organspendeskeptischen und wohl chancenlosen AfD-Antrag eine radikale und eine sanftere Variante. Der weitreichendere Vorschlag von Spahn würde das bestehende System auf den Kopf stellen.

Bisher muss die Bereitschaft zur Organspende auf einem Spenderausweis dokumentiert sein – den weniger als 40 Prozent besitzen. Spahn will das ändern – mit der „doppelten Widerspruchslösung“. Jeder Bürger ab 16 Jahren würde damit zum potenziellen Organspender – es sei denn, er dokumentiert seine Ablehnung in einem zentralen Register oder gegenüber Angehörigen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und offenbar alle Mitglieder ihres Kabinetts, mit Ausnahme von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD), sehen das genauso.

Organspende: Spahns Plan hat Gegner aus vielen Parteien 

Die Liste der Gegner des Spahn-Plans ist ungewöhnlich bunt. Darauf finden sich Annalena Baerbock und Katja Kipping, die Chefinnen von Grünen und Linken, der Arzt und CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger sowie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner. Ihr Alternativmodell sieht einen Mechanismus, in dem die Menschen regelmäßig und nachdrücklich gefragt würden, ob sie Organspender sein wollen. Das soll etwa bei der Verlängerung eines Ausweises geschehen.

Spahns Gegner glauben, dass ein Schweigen gerade in einer so existenziellen Frage nicht mit Zustimmung gleichgesetzt werden darf. Der Einwand ist berechtigt. Würde jeder, der das nicht aktiv und ausdrücklich ausschließt, bei einem nicht mehr behebbaren Ausfall sämtlicher Hirnfunktionen zum Spender, wäre das so etwas wie eine Organabgabepflicht. Wenn ein bestimmtes Verhalten als Normalfall vorausgesetzt wird, verliert es den Charakter der Spende.

Bürger müssen sich mit der Organspende auseinandersetzen

Unbestritten ist, dass jedem Bürger zugemutet werden darf, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Natürlich muss mehr geschehen, um die Organspendezahlen zu erhöhen. Mehr Zwang aber könnte noch zu einem Anwachsen der Vorbehalte führen – die viele Menschen nicht zuletzt durch einige Organspendeskandale in der Vergangenheit hegen.

Beide Anträge fordern richtigerweise ein Zentralregister für Organspender. Fragt sich nur, welcher Weg für mehr positive Einträge sorgt: Spahns Radikallösung – oder die sanfte Alternative. Gute, nachhaltige Aufklärung vorausgesetzt, könnte Letztere besser wirken.

Lesen Sie dazu auch das Interview: Warum Ärzte hoffen, dass die Regeln für Organspenden geändert werden

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Die Diskussion ist geschlossen.

13.01.2020

Natürlich muss erst gefragt werden, ob man zum Spenden bereit ist und nicht als Zustimmung hinnehmen, wenn der Betreffende keinen Widerspruch einlegt. Typisch Politiker, einfach Fakten setzen, das Volk soll sich sein Recht erkämpfen, wenn es ihm nicht passt.

14.01.2020

Wenn lt. Umfragen so viele Menschen Organspenden generell positiv sehen, die wenigsten aber einen Spenderausweis besitzen, liegt's schon nahe, dass die Widerspruchslösung kommt. Denn dann ist nicht nur Blabla angesagt, sondern sich ernsthaft damit auseinandersetzen. Was steht dagegen, wenn man einfach nur bewusst "Ja" oder "Nein" sagt? Und man muss sich in dieser Sache auch nicht sein Recht erkämpfen. Sie sind vermutlich keiner von denen, die für sich oder Angehörige dringend auf ein Spender-Organ warten?