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Wer Apotheken vor Ort will, muss Sicherheit bieten

Kommentar Von Christina Heller
10.10.2018

Seit zwei Jahren dürfen ausländische Apotheken Kunden Rabatte geben, deutsche nicht. Sie fordern deshalb ein Versandhandelsverbot. Aber das ist unwahrscheinlich.

Jeden Tag bedienen die Apotheken in Deutschland rund 3,6 Millionen Kunden – etwa vier Prozent der Bevölkerung. Wenn man diese Zahl liest, könnte man meinen, die deutschen Apotheker blicken hoffnungsvoll in die Zukunft. Tun sie aber nicht. Als sie jüngst nach ihrer Stimmung befragt wurden, kam heraus, dass sich fast drei Viertel der Selbstständigen Sorgen machen – vor zwei Jahren war es die Hälfte. Hinter dieser Angst steckt vor allem eine wirtschaftliche Unsicherheit. Galt eine Apotheke lange als eine Art Gelddruckmaschine, finden heute viele Apotheker, die in Rente gehen, keine Nachfolger. Seit 2015 ist die Anzahl der Apotheken jedes Jahr um ein Prozent gesunken.

Apotheker wollen ein Versandhandelsverbot

Dazu kommt ein weiterer Faktor, der den Apothekern zu schaffen macht: Die Frage, ob es in Deutschland erlaubt bleibt, verschreibungspflichtige Medikamente über den Versandhandel zu vertreiben. Seit der Europäische Gerichtshof vor zwei Jahren entschieden hat, dass sich ausländische Versandapotheken nicht an die Preisbindung halten müssen, die für inländische Apotheken gilt, drängen Pharmazeutenverbände auf ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland. Sie fürchten um ihr Geschäft.

Die Preisbindung schreibt vor, dass Arzneimittel überall im Land gleich viel kosten müssen. Das heißt: Apotheker kaufen ein Medikament zu einem festen Preis beim Großhändler, schlagen drei Prozent und noch mal 8,35 Euro oben drauf und verkaufen es. Rabatte dürfen sie nicht einräumen. Apotheken aus dem Ausland schon.

Zwar haben die Auswertungen des deutschen Apothekenbundes ergeben, dass bislang nur 1,1 Prozent der verschreibungspflichtigen Medikamente über den Versandhandel verkauft werden. Aber das Angebot scheint attraktiv zu sein. Eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hat etwa ergeben, dass 42 Prozent der Deutschen Medikamente hin und wieder online kaufen. Überraschenderweise bestellen vor allem ältere Menschen ihre Medizin im Netz. Und der Markt wächst. Kein Wunder, sind die Kunden das Einkaufen per Mausklick doch aus anderen Lebensbereichen schon längst gewohnt. Sie geben den Internet-Apotheken auch in fast allen Bereichen gute Noten. Die Uhr wird sich nicht zurückdrehen und der Internethandel verboten werden.

Medikamente sind keine normalen Waren - sie brauchen eigene Regeln

Aber Medikamente sind eben keine normalen Waren. Das merken auch die Patienten. Denn im Netz fehlt ihnen vor allem eins: die Beratung. Genau da liegt das Problem: Nierenmedikamente, Blutdrucksenker oder Thrombose-Spritzen sind keine Schuhe, die man bestellt, und wenn sie nicht passen, zurückschickt. Arzneimittel haben Wechselwirkungen untereinander, sie müssen richtig gespritzt, geschluckt oder inhaliert werden. Nimmt man zu viel oder zu wenig ein, wird es sogar gefährlich. Nicht umsonst verbringen Apotheken-Mitarbeiter viel Zeit mit Beraten – und zwar kostenlos.

Das ist die Gemengelage, in die sich Gesundheitsminister Jens Spahn beim heute beginnenden Deutschen Apothekertag begibt. Schon vor vier Monaten hat er versprochen, spätestens dann Lösungen vorzuschlagen. Dass er sich auf ein Versandhandelsverbot einlässt, ist unwahrscheinlich. Zu groß sind die Bedenken aus dem Justiz- und Wirtschaftsministerium. Deshalb liegt die Schwierigkeit für Spahn darin, gute Alternativen anzubieten. Etwa, indem er Apothekern neue Einnahmequellen eröffnet – zum Beispiel über Vergütungsmodelle von Beratungsleistungen. Nur so ist langfristig sicher, dass die 3,6 Millionen täglichen Apothekenkunden dauerhaft vor Ort versorgt werden.

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Die Diskussion ist geschlossen.

12.10.2018

Als junger Apotheker kann ich von den drei Häusern nur träumen, aber diese ermüdende Debatte vom Apotheker als Geldsack kenne ich zur Genüge. Interesanterweise stellt aber nie jemand sein eigenes Gehalt und dessen Angemessenheit in Frage.

Jede vernünftige Vor-Ort Apotheke ist dreimal schneller als eine Versandapotheke, was die Arzneimittelzustellung anbelangt. Morgens bestellt, abends da, im Versand auch mal 2-3 Tage. Nur darf der Botendienst eben noch keine Regelleistung sein, sondern ist auf Notfälle beschränkt. Allerdings ist er auch nicht ohne Kosten für die Apotheke, dies wird nur vergessen und gerne zahlen will auch keiner dafür (die deutsche Gratis-Mentalität). Notdienst gibt es auch nur mit der Vor-Ort-Apotheke, ebenso die Versorgung mit starken Schmerzmitteln oder der Pille danach (aus gutem Grund, da zählt jede Minute).
Zur Beratung: Sicherlich gibt es auch immer wieder Vor-Ort Apotheken die einfach schlecht sind. Momentan kann ich als Patient aber noch mit den Füßen abstimmen und mir eine bessere Apotheke suchen.
Beratung im Versand, vor allem bei den großen Versand-Apos aus dem Ausland ist auch von Warentest schon mehrfach als unterirdisch entlarvt worden. Aber für den günstigen Preis kann man sich ja alles schön reden.

Auch die deutschen Versand-Apos leiden unter den Rabatten für die Ausländer. Nur kann sich eigentlich keine vernünftig denkende Apotheke in Deutschland irgendwelche Rabatte auf Rezeptpflichtiges leisten, sofern sie auch vernünftig berät. Dafür ist kein finanzieller Spielraum mehr da, nach jahrelangem Verhungernlassen der Apotheken (3% Honorarsteigerung in 14 Jahren würde ich nicht als ausreichend bezeichnen, da sind alleine die Personalkosten um mehr als 17% gestiegen, ganz zu schweigen vom Rest der Kosten)

Noch kurz zu ihnen Herr Sauer, sie geben indirekt ein klares Statement zur Beratungsleistung der Versandapotheken wieder. Nasenspray und Langzeitanwendung ist nicht sinnvoll (sofern Sie ein klassisches Nasenspray meinen)
Ist ja schön, dass die Versandapotheke da so günstig ist, um die Befriedigung der Abhängigkeit zu gewährleisten. Die Folgekosten darf dann aber wieder die Allgemeinheit tragen, wie HNO-Besuch, Nasen-OP, etc... Darüberhinaus dürfen Sie ja trotz Versandverbot alles freiverkäufliche nach wie vor per Versand ordern, nur eben nichts mehr auf Rezept
.
Das ist auch mein Problem mit dem Versand. Wenn Beratung vorhanden wäre, dürften nicht von Jahr zu Jahr ausgerechnet die Medikamente, bei denen der größte Misbrauch stattfindet (Abführmittel, Schmerzmittel, Schlafmittel, Schnupfenmittel) rasant weiter im Abverkauf steigen. Das passiert aber leider, warum wohl? Ist halt wie immer: Gewinne privatisieren und Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen.

Da ist die Anonymität des Internets natürlich ein Segen und der finanzielle Druck auf die Versandapotheke unbedingt förderlich da bei den gebotenen Rabatten unbedingt viel verkauft werden muss. Sonst läßt sich nämlich kein Geld verdienen (was bei den meisten Versandapotheken ohnehin der Fall ist, drum wurden auch schon die ersten vom Ausland aufgekauft oder waren von Insolvenz bedroht) Beratung stört da eher, da sie einfach zu viel Kosten verursachen würde.
In der Apotheke Vor-Ort erfolgt in aller Regel eine Bedarfsanalyse (wenn gut pharmazeutisch gearbeitet wird), da der Patient meist gar nicht einordnen kann was er tatsächlich braucht. Ist ja auch nicht schlimm, dafür gibt es das Fachpersonal. In meiner Apotheke geht in den seltensten Fällen der Patient mit seinem ursprünglich gewünschten Präparat nach Hause, da es entweder alleine nicht wirksam genug, oder für seine Beschwerden nicht richtig geeignet gewesen ist. Aber für so etwas braucht es Zeit und ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht, da wird dann auch mal abgeraten oder an den Arzt verwiesen. Der finanzielle Verlust dadurch muss ja irgendwie ausgeglichen werden und noch muss der Patient hierfür keine Beratungsgebühr zahlen. Das kann aber noch kommen, wenn die Rosinenpickerei bzgl. Versand so weitergeht.

Übrigens hat der EUGH in seinem Urteil damals vorgeschlagen die Landapotheken sollten für ihre Dienstleistung einfach höhere Preise, auch im Notdienst verlangen. Da freut sich doch die Landbevölkerung, dass sie höchstrichterlich mehr bezahlen soll, nur dass Versender aus dem Ausland ihren Reibach machen können.
Wenn mal die Vor-Ort Apotheken weg sind und nur noch die Versender übrig sind garantiere ich Ihnen, dass die billigen Preise ruck zuck erledigt sind. Welche Wahl haben Sie denn noch. Dann gilt friss oder stirb (In Schweden und Ungarn, sowie Polen konnte man das schon so ähnlich durch Kettenbildung sehen)

Nur zur Klarstellung was der Apotheker so verdient. Einkaufspreis Medikament x 3% plus 8,35 plus 16 Cent Notdienstaufschlag (bei gesetzlicher Krankenkasse Abzug von 1,77 Zwangsrabatt) plus Mehrwertsteuer. Da ist es egal ob das Medikament 1€ oder 1000€ kostet, die Preisberechnung ist immer gleich. Die Zahlung der Krankenkasse erfolgt übrigens immer erst am 14. des Folgemonats, egal wie teuer ein Medikament ist. Teure Arzneimittel verzehren da durchaus gerne mal die Hälfte des Gewinns durch Zwischenfinanzierungkosten, da die Lieferanten in aller Regel ihr Geld nach 7 bis 14 Tagen haben wollen. Der wahre Gewinner ist Vater Staat mit seinen 19% Mehrwertsteuer auf lebenswichtige Alltagsgüter (Medikamente)
Die Medikamente aus dem Freiverkauf alimentieren teilweise die Leistungen für die gesetzlichen Krankenkassen. Klingt fair, oder?

Die Ausgaben für Apotheken betragen nicht mal die Hälfte der Verwaltungskosten der Krankenkassen. Wer bringt dem Patienten einen Mehrwert? Über was diskutieren wir hier eigentlich. 80% Frauenarbeitsplätze mit 150 000 Beschäftigten. Das wird gerne vergessen, aber 15000 bei Tengelmann sind wichtiger.

Nur so zum Schluß. Ein guter Bekannter/Freund von Herrn Spahn heißt Max Müller. Geben sie den Namen doch mal mit Doc Morris bei Google ein.

11.10.2018

Wenn die alte "Apothekergilde" nicht auf neue Konzepte eingeht, wird es mal eine harte Landung geben.
Das ist wie bei der Autoindustrie: Mit allen Mitteln sichern sie sich den gesetzlichen (Natur-)Schutz und verharren auf riesigen - gesetzlich geschützten - Gewinnmargen.
Der Gesetzgeber soll lieber die Versorgungssicherheit der Bürger sicherstellen und nicht die Versorgung der Apotheker - die meisten haben - gefühlt - schon das 3. Haus oder Eigentumswohnung :-) …
Die online-Apotheken schaffen es die Medikamente in den letzten Winkel der Republik, in meist guten Zeitfenstern, zu liefern.
Das kann eine modern denkende Apotheke auch schaffen! Bei der älter werdenden Bevölkerung ist das der bessere Weg! Denken wir an einen älteren Menschen z.B. in Kreuzanger, oder sonst einen vergessenen Weiler in unseren Waldecken. Da muss der Nachbar evtl. 2 x hinfahren?
Dann braucht z.B. Bobingen nicht 4 Apotheker zu alimentieren? :-)

10.10.2018

Es ist ein hartnäckiger Irrglaube, dass bei Apotheken vor Ort stimmige Beratung erfolgt, bei Versandapotheken aber nicht.

Im Kommentar wird gänzlich auf Versandapotheken im Ausland abgehoben. Auch das trifft es nicht. Denn daneben haben wir längst ein gut aufgebautes Netz von Versandapotheken in Deutschland. Mit Beratung, wie im wirklichen Leben und eben auch vor Ort: mal gut, mal weniger gut.

DIESE Wettbewerber sind auch an die Preisregularien gebunden bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Sie haben aber längst eine Beweglichkeit, die darin besteht, nicht verschreibungspflichtige Medikamente preislich anders anzubieten.

Wenn dann z.B. ein Nasenspray für Langzeitverbraucher nicht mehr 5.45€ kostet, sondern nur noch 1.80€, kommt z.B. ein Rentner durchaus finanziell ins Grübeln.

Frei Haus im Versand.

Da sieht Herr Spahn mit neuen Erwerbsmodellen im verschreibungspflichtigen Sektor sehr alt aus. Denn die stimmige Beratung vor Ort ist durchaus nicht immer stimmig und die Beratung von Versandapotheken kann vorbildlich sein.

Die Unsicherheiten bei Auslandsapotheken sind durchaus ernst zu nehmen. Die Frage hat ihre Berechtigung, ob dort angebotene Medikamente immer in der Soll-Form angeboten werden. Wenn nicht gilt es vorbeugen. Eine Aufgabe für Herrn Spahn?