Angela Merkel bot mit ihrer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz besonders den USA die Stirn. Neben Jubel sorgt das allerdings auch für Wehmut.
Ist es despektierlich, von der „Rede ihres Lebens“ zu sprechen, wenn die Redende offiziell noch im politischen Leben weilt? Natürlich nicht: Angela Merkel weiß selber, dass sie so gelöst, so gewieft, so galant wie bei der Münchner Sicherheitskonferenz vielleicht noch nie formuliert hat ().
Da sprach eine Frau, die ein pralles politisches Leben hinter sich weiß und deshalb voll Gewissheit auftrat. In einer Welt, der so viel Selbstverständliches abhanden gekommen ist, riss die Kanzlerin mit, indem sie Selbstverständliches aussprach: etwa dass man gemeinsam mehr erreicht als allein.
Annegret Kramp–Karrenbauer muss Ideen liefern
Trotzdem wehte bei allem Jubel auch Wehmut durch München. Nicht nur, weil man sich fragt, warum Merkel bei anderen Wendepunkten keine bleibenden Worte gefunden hat. Aber auch, weil sie kaum nach vorne blickte - schon auf die Konferenz-Nachfrage zu ihren Europaplänen wich sie wieder aus.
Diese Ideen muss bald wohl Annegret Kramp–Karrenbauer liefern. Sie hörte in München zu, etwas nachdenklich. Auch Merkel hat international klein angefangen. Aber welch große Schuhe sie hinterlässt, hat sie noch einmal bewiesen.
Lesen Sie hier internationale Pressestimmen zur Merkel-Rede: "Es steht richtig schlecht um das deutsch-amerikanische Verhältnis"
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Merkels Rede war mutig und entfesselt. Keine Frage. Und vielleicht dürfen wir von ihr sogar noch weitere herausragende Reden erwarten.
Das Problem: Mutige Worte können mutige Entscheidungen nicht ersetzen.
Hat Merkel unsere politischen und militärischen Machtmittel verstärkt?
Hat sie den Einfluss Deutschlands und Europas erhöht, um unsere Interessen geopolitisch besser durchsetzen zu können?
Wie ist es um den Zustand der Bundeswehr bestellt?
Die Antwort auf diese Fragen wird für eine Bilanz ihrer Regierungszeit von zentraler Bedeutung sein.
Wieso sollte eigentlich ein Land, das von Freunden und Verbündeten umzingelt ist, seine "militärischen Machtmittel" verstärken?
Wenn Merkel Versäumnisse vorzuwerfen sind, dann schon eher auf den von den Herren ULRICH W. und SIEGFRIED SAUER genannten Gebieten.
Endlich hat sich unsere Bundeskanzlerin einmal getraut! Finde ich gut. Aber es als "Rede ihres Lebens" zu bezeichnen finde ich maßlos übertrieben. Meinem Empfinden nach war es ein Hauch von Kritik. Es wäre ihr gut gestanden einmal alles was ihr im Zusammenhang mit amerikanischer Politik auf dem Herzen liegt auch so auszusprechen. Denn, da hat sich etwas ganz gewaltig aufgebaut was einerseits der Weltordnung und dem Welthandel sehr schadet - am meisten aber Europa und dort wiederum Deutschland. Denn, es braut sich was zusammen was uns alle in ein sehr tiefes Tal stürzen lassen könnte. Nachdem Herr Trump jemanden verkörpert es mit "harter Sprache" sagen zu müssen, muss so jemand auch mit gleicher Sprache angesprochen werden. Ihn sozusagen "spiegeln"! Also Frau Merkel - auf ein Neues!
Nein, es ist nicht despektierlich, Herr Schmitz.
Wenn wir Ihre Einstufung der Merkel‘schen Rede stehen und gelten lassen, erkennen wir schlagartig die Bedeutung von Anspruch und Wirklichkeit der Noch-Kanzlerin.
Wer hat sie 13 Jahre lang daran gehindert, Politik zu machen, d.h. Probleme anzupacken und unser demokratisches Gemeinwesen voran zu entwickeln? Und diese Weiterentwicklung auch auf der europäischen Ebene zumindest versuchen, anzugehen.
Nun also Ihre große Rede.
Was entnehme ich aus dem so gelungen Gesagten?
Sehnsucht nach dem, was in ihrer großen Rede anklingt: Politik. Und dann aus der Sehnsucht resultierend die grenzenlose Enttäuschung, die ich für mich erkenne: ihre ständige Weigerung, ihre politische Verantwortung als Kanzlerin auch wahrzunehmen. Denn da ist nichts, oder zu wenig.
Und aus dieser grenzenlosen Enttäuschung über die Kanzlerin, die nunmehr angeblich zur Höchstform aufläuft, die Erkenntnis, dass ihre Kanzlerschaft über sehr weite Strecken eine politische Nullnummer war.
Und nun, im Verbunde ihrer Rede, letztlich eine Anmaßung, betreffend ihr zu lange angehimmeltes politisches Versagen: der Marmorsockel wird bereits entstaubt.
Nein, sehr geehrter Herr Schmitz. Da war doch etwas.Anspruch und Wirklichkeit ihrer Person und ihrer Politik. Das war der Satz „Wir packen das schon“ vom 5. September 2015. Und der Satz war richtig.
Was vollkommen falsch war, war ihre Flüchtlings und Asylpolitik Jahre zuvor. Dieses sich aus jeglicher Verantwortung ziehen z.B. bei den Gesprächen zum DublinIII-Abkommen.
Und dann natürlich der Merkel‘sche GAU, bestehend darin, dass sie sich nach besagtem Satz aus der notwendigen Schaffung einer ordnungspolitischen Infrastruktur verweigert hat.
Mit Konsequenzen, bis hin zu dramatischen Verwerfungen in unserer Gesellschaftsstruktur.
Anspruch und Wirklichkeit liegen bei dieser Kanzlerin derart weit auseinander, dass wir BALD endlich von diesem Versagen befreit werden.
Man könnte durchaus wütend werden, wenn man in ihrem Kommentar liest, die Kanzlerin habe sich mit der so lobenswerten Tatsache, gemeinsam könne man mehr erreichen, berühmt.
In ihrer Kanzlerschaft war diese Erkenntnis wohl grundfremd.
Die Anrede ist korrekt. Sich darüber zu mokieren, sind Petitessen. Die Rede als stark zu bezeichnen, ist lächerlich. Die Dame hat 14 Jahre Zeit gehabt, das, was sie fordert, zu tun. Sie hat die Europäer vor den Kopf gestoßen. Vonwegen gemeinsam. Migrantenbehandlung. Mit wem in Europa abgestimmt? Kein Staat ist ihr gefolgt, auch die anfänglich begeisterten Schweden sind wieder ausgestiegen. Die Bundeswehr ist während ihrer Amtszeit zur Lachnummer verkommen. Die Griechen mit ihren finanziellen Problemen allein gelassen bzw. Daumenschrauben angelegt (mit Unterstützung der schwäbischen Hausfrau Schäuble). Russland nachhaltig verärgert, dafür den Hetzer Poroschenko den Rücken gestärkt. Die Zusammenarbeit mit Frankreich durch Aussitzen beschädigt, siehe Nordstream 2. Die „Energiewende“ durch angebliches Fachwissen verhunzt. Es reicht. Adieu Merkel, sie sind dem Auftrag, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren, nicht einmal ansatzweise nachgekommen.
Von rückwärts denken, kann sie auch nicht. Sonst hätte sie nicht solange an Ihrem Stuhl kleben können.
Wenn Merkel "den USA die Stirn bietet" (warum eigentlich , aufgrund welcher "feindlicher" Taten der "USA" ?)- dann hält sie in den Augen des Augsburger Allgemeine-Journalisten " Schmitz " die Rede ihres Lebens" ?!
Eine ausgesprochen eigenartige Sichtweise deutscher (oder eines deutschen) Journalisten - sie sagt aber viel über dieses Land und deren politische Richtung aus .
Daß Merkel offensichtlich gar nichts zur - für Israel mittlerweile äußerst - bedrohlichen -Macht- und Einfluß-Expansion (durch die massive militärische Unterstützung des über Leichen gehenden Diktators Assad) bis an die israelische Grenze hin zu sagen hatte , auch nichts zur nunmehr seit vielen Jahren andauernden russischen Besatzung eines Teils des Staatsgebiets der Ukraine (während sie die Nordstream-Pipeline massiv verteidigt , obwohl Putins Ziel hinter der Pipline alleine das -durch Umgehung der ukrainischen Finanz-Einnahmen für die bisherige Durchleitung- weitere wirtschaftliche Unterdrucksetzen der Finanzkraft der Ukraine ist , fällt Herrn Schmitz nicht auf ?!
Und auf die strickte -noch während der Konferenz aus Peking erfolgten - Abfuhr des für die INF-Kündigung eigentlichen , ja völlig sachgerechten Grundes der amerikanischen Regierung , in den INF-Vertrag endlich auch die Chinesen hineinzubekommen - wußte Merkel den CHinesen gegenüber auch nichts Scharfes zu entgegnen (hier ist den Deutschen wohl der Autoabsatz nach China wichtiger ?!) und dies fiel Herrn Schmitz erst recht nicht auf ?!
@Gregor Peter Schmitz,
die Überschrift Ihres Kommentars sollte zumindest als letztes ein Fragezeichen tragen und als Anrede den korrekten Titel:
Kanzlerin Merkel hält Rede Ihres Lebens - zu spät?
Die Anrede "Merkel" ist sehr respektlos. Frau Merkel wäre ok, oder Angela Merkel. Frau Merkel ist noch unsere Kanzlerin - vermutlich sind Sie nicht gerade ein Fan von ihr - oder doch? Bei Annegret Kramp - Karrenbauer haben Sie, Herr Schmitz, es doch auch geschafft.
Und noch etwas: Ich fand die Rede wunderbar. Es ist nie zu spät für solche starken Worte.Angela Merkel wirkt jetzt freier, mutiger, geht mehr aus sich raus. Irgendwann werden wir uns alle an die Zeit der Kanzlerin Merkel sehnen.
Gruß aus dem ländlichen Ries
Schön muss es im Ries sein, dass Sie die Folgen FRAU Merkels Politik nicht spüren.