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Leitartikel
23.02.2012

Neue deutsche Lässigkeit

Wenn wir den hohen Standard halten wollen, sind weitere Reformen unverzichtbar.

Wo ist unsere Verzagtheit geblieben, die Angelsachsen lange als „German Angst“ verspotteten? Wie kommt es, dass Feuilletonisten weltweit eine „German Lässigkeit“ zu erkennen meinen? Die Bürger des Landes geben Rätsel auf. Während einige auf Heimsuchungen wie Vogel- und Schweinegrippe sowie zuletzt Ehec noch überängstlich reagieren, werden echte Katastrophen von der Art des Finanzmarkt- und Schuldendesasters weggesteckt.

Und das, obwohl die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen sei, wie Ex-Notenbank-Chef Jean-Claude Trichet sagte. Und das, obwohl Untergangs-Propheten wie Hans-Olaf Henkel durch die Talkshow-Republik als Euro-Apokalyptiker irrlichtern. Dennoch bleibt Panik aus. Die Menschen verhalten sich klug.

Wer kann (und hier schlägt doch die deutsche Urangst vor Inflation durch) kauft sich eine Immobilie. Neben Gold sind auch Wertpapiere gefragt. Seit dem Spätsommer vergangenen Jahres hat der Dax rund 1700 Punkte zugelegt. Verbraucher sitzen nicht auf ihrem Geld, sondern geben es aus. Sie sanieren ihre Häuser, um weniger Energie zu verbrauchen. Davon profitieren Handwerksbetriebe.

Worauf ist diese neue deutsche Lässigkeit zurückzuführen? Sie resultiert vor allem aus dem Bewusstsein, in einem Staat zu leben, der sich als Fels in der wirtschaftlichen Brandung erweist. EU-Kommission und Ifo-Institut haben das gestern bestätigt: Nach einem Durchhänger Ende vergangenen Jahres stehen die Chancen gut, dass Deutschland im Gegensatz zu anderen Euro-Ländern eine Rezession vermeiden kann. Wahrscheinlich wird die heimische Wirtschaft sogar leicht wachsen. Dabei geht die Arbeitslosigkeit weiter zurück und die Löhne könnten spürbar steigen – ein Szenario, das Sicherheit vermittelt. Hinzu kommt ein „Joschka-Fischer-Effekt“, wie ihn Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer des Emnid-Instituts, treffend beschreibt. Wie früher dem „Turnschuhminister“ hätten viele auch Kanzlerin Angela Merkel nicht zugetraut, ihre politische Funktion so souverän auszufüllen. Vielleicht trägt die Unaufgeregtheit der Kanzlerin einen Teil zur neuen Lockerheit der Bürger bei.

Die wahren Ursachen des Phänomens reichen weiter zurück, in eine Zeit der Massenarbeitslosigkeit. Damals hat Gerhard Schröder mit den Hartz-Reformen den Arbeitsmarkt flexibilisiert. Parallel dazu steigerten die Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften und eine sich zunehmend weltweit aufstellende deutsche Industrie die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.

Schröder stärkte als Sozialdemokrat die Angebotsseite – ganz im Sinne des Ökonomen Milton Friedman. Merkel stützte nach dem Zusammenbruch der Lehman-Bank mit Abwrackprämie, Konjunkturprogrammen und großzügiger Kurzarbeiterregelung wie eine Keynesianerin die Nachfrageseite.

Dank Schröder, Merkel, intelligenten Unternehmern und klugen Gewerkschaftern steht Deutschland heute besser als andere Länder da, was zu Hochmut und Trägheit verleiten kann. Nicht nur die OECD-Ökonomen warnen die Bundesregierung vor Stillstand.

Wenn das Land den hohen Standard halten will, sind weitere Reformen unverzichtbar. Deutschland ist eine stark alternde Gesellschaft, die schon heute etwa im Handwerk darunter leidet, dass es zu wenige Facharbeiter gibt. Um nicht in 15 Jahren voll in die Demografie-Falle zu tappen, müssen Frauen besser in das Erwerbsleben integriert und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden. Selbst wenn es gelingt, Arbeitslose erfolgreicher zu qualifizieren, kommt die Bundesregierung nicht umhin, das Land stärker für Experten aus dem Ausland zu öffnen.

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