Die Demonstrationen von Anwohnern sind berechtigt und zeigen Wirkung. Wichtig ist es, Bus und Bahn ans Ausflugsziele günstiger zu machen.
Der Protest der Anwohner in Bayerns Ausflugshochburgen ist nachvollziehbar. Gerade in diesem Jahr, in dem noch mehr Menschen in der Region Entspannung suchen, ballt sich dort der Verkehr. Die Demonstrationen zeigen bereits Wirkung: Kommunalpolitiker wollen Staus und Wildparker reduzieren.
Es braucht ein besseres Parkplatz-Management
Um zu verhindern, dass immer mehr Ausflügler mit dem Auto direkt an den Ausgangspunkt ihrer Wanderung fahren, braucht es zum einen ein besseres Parkplatz-Management. Eine App soll dafür nächstes Jahr an den Start gehen. Doch damit ist es nicht getan. Wichtiger ist es, Bus und Bahn attraktiver zu machen. Fahrgäste können mit dem Bayern-Ticket Nahverkehrszüge unbegrenzt nutzen. Erfreulich ist, dass die Bahn die Preise für das Bayern-Ticket nicht erhöht hat. Doch die Liste der Busunternehmen, die das Ticket nicht anerkennen, ist zu lang. In Oberstdorf beispielsweise müssen Kunden drei, vier Euro extra zahlen, wenn sie unter anderem weiter zum Christlessee wollen. In Garmisch erkennt die Eibsee-Verkehrs-Gesellschaft den Fahrschein nicht an. Das muss sich ändern.
Werdenfelsbahn von München nach Garmisch zweigleisig ausbauen
Die Aktivisten in Garmisch fordern zu Recht, die Werdenfelsbahn von München nach Garmisch zweigleisig auszubauen. Das ermöglicht einen höheren Takt und verringert Verspätungen. Die "Ausbremst is!"-Proteste kommen nicht nur Anwohnern zugute. Weniger Verspätungen und weniger Staus freuen auch die Ausflügler.
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