Autozulieferer Grammer steht vor einer Übernahme durch einen Großaktionär aus China. Deutsche Geldgeber sollten das Potenzial heimischer Firmen erkennen.
Im Leben ist es nie schlecht, eine Alternative zu haben, zumal wenn man sich schlecht behandelt fühlt. Und so können die Manager des Amberger Auto-Zulieferers Grammer froh sein, nicht allein ihrem oft aggressiv auftretenden bosnischen Investor Hastor ausgeliefert zu sein. Denn der Geldgeber hat schon VW vor den Kopf gestoßen.
Als die Gefahr bestand, dass die Bosnier die Aktiengesellschaft entern, war das Management in Amberg froh, dass Chinesen bereit sind, einen Gegenpart zu bilden und bei dem für seine Sitze, Kopfstützen und Konsolen bekannten Autozulieferer einzusteigen. Dass die Asiaten jetzt die Macht bei dem Unternehmen mit 15.000 Mitarbeitern übernehmen wollen, wundert nicht. Sie wissen, was gut ist. Chinesen haben als langfristig orientierte Investoren ein Gespür für das Potenzial, das in einer Firma steckt.
Dabei gehen sie mit ruhiger Hand vor. Aus Sicht der Beschäftigten sind die Asiaten die bessere Wahl als die Bosnier. Doch eine Frage stellt sich wie im Fall des Augsburger Roboterbauers Kuka am Ende doch: Warum erkennen deutsche Geld-Geber nicht das Potenzial heimischer Firmen? Wo bleibt ihr Risikomut, ja ihr Patriotismus? Was ist nur los mit unseren Kapitalisten?
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"Warum erkennen deutsche Geld-Geber nicht das Potenzial heimischer Firmen? Wo bleibt ihr Risikomut, ja ihr Patriotismus? Was ist nur los mit unseren Kapitalisten?" Warum hier in Firmen mit teuren Fachkräften und bestes Know-how investieren, wenn man das gleiche (?) in Asien für einen Apfel (ganz ohne Ei) bekommt. Also mit dieser MethodeGewinne ohne Ende scheffelt. Das ist der Grund! Investiert nicht gerade BMW in China eine dreistellige Milliardensumme? Die verantwortlichen Manager sollten einmal erklären, warum dort und nicht hier.