
Abkehr von klaren Inzidenzregeln war größter Fehler der vierten Welle

Die Politik war von der vierten Corona-Welle überrascht und handelte zu langsam. Der größte Fehler lag aber im Versagen des Frühwarnsystems.
Der Wendepunkt, an dem Bayerns Kliniken an den Rand des Kollapses gerieten, war der 14. Oktober. Bis dahin lag die Sieben-Tage-Inzidenz einen Monat konstant bei etwa 100. Dann explodierten die Zahlen.
Binnen einer Woche stiegen sie um 50 Prozent. Und dann in ähnlichem Tempo nochmals und nochmals und nochmals. Nach fünf Wochen waren Bayerns Intensivstationen völlig überlastet. Die Politik aber war überrascht und begann nur sehr langsam zu handeln.
Wo lag der Fehler? Es war sicher nicht vernünftig, dass Bayerns Koalition zehn Tage vor dem 14. Oktober die Maskenpflicht an den Schulen lockerte, worauf die Infektionen unter Kindern explodierten.
Hospitalisierungsinzidenz funktioniert bis heute nicht
Der größte Fehler lag aber im Versagen des Frühwarnsystems. Hätte die Politik bundesweit die Sieben-Tage-Inzidenz mit der Impfrate nach oben angepasst und als zentralen Warnwert beibehalten, wäre die Katastrophe zigtausender verschobener Operationen in ganz Deutschland vermeidbar gewesen.
Die neue „Hospitalisierungsinzidenz“ funktioniert aber bis heute nicht, wie der alte Kanzleramtschef Helge Braun einräumte. Daran festzuhalten, wäre ein großer Fehler der nächsten Omikron-Welle.
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Machen Sie mir Mut! Schreiben Sie mal etwas, was unsere "Regierung" gut macht - oder gemacht hat...
Genau, "Machen Sie mir Mut!"
Helfen Sie allen Kritikern auf die Sprünge: Was genau hat die Regierung Merkel in den letzten Jahren gut gemacht?
(Mehr Geld ausgeben als unsere europäische Nachbarn ohne signifikant bessere Ergebnisse zu erzielen, ist in meinen Augen nicht beeindruckend. Meine ganze Hoffnung liegt jetzt in der Ampel.)
Immer die gleiche halbgesponnene Geschichte von den explodierenden Zahlen bei den Kindern und Jugendlichen:
1. es ist einer der wenigen, wahrscheinlich die einzige Gesellschaftsgruppe, die durch die mehrmals wöchentlichen Pflichttests die geringste Dunkelziffer vorzuweisen hat.
2. ganz unabhängig von der Maskenpflicht, Impfquoten und anderen sozialen Distanzierungsmaßnahmen, stiegen auch in den anderen Altersgruppen die Zahlen ab etwa KW40 deutlich an. Warum? Weil Sars-CoV-2 wie viele andere respiratorische Viren eine starke Saisonalität aufweisen. Wenn das Wetter kühler und feuchter wird (gut für die Virenstabilität), die Sonnenscheinintensität zurückgeht (gut für die Virenstabilität; das menschliche Immunsystem wird anfälliger; Stichtwort: Vitamin D) und die Menschen sich gleichzeitig mehr in Innenräume treffen (gut für die Verbreitung) steigen die Infektionszahlen.
Ein weiterer Fehler wäre es die Warninzidenz nach oben zu verschieben!
Würden wir sie bei max. 50 belassen würden wir sehr viel Zeit gewinnen. Aber fraglos werden wir den Fehler machen und die Warninzidenz nahe 200 setzen und dann überrascht sein wenn sie binnen einer Woche auf über 300 geht und das System überlastet ist!!!