Die Kolpingjugend macht es im Landkreis-Süden vor
Eine 72-Stunden-Aktion brachte im Augsburger Land Besonderes zustande. Da staunt auch der Weihbischof.
Mit fröhlich gesungenem Willkommensständchen begrüßten die „Gallusspatzen Langerringen“ am Wochenende Gäste aus Augsburg im Garten des Langerringer Seniorenheims. Raum zu schaffen für generationenübergreifende Begegnungen hatte sich der Chor der Pfarrei St. Gallus als Ziel für seine 72-Stunden-Aktion gesteckt: Die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzten die Sozialaktion dafür, mit alten Menschen im Seniorenheim in Kontakt zu kommen. „Wir haben zum Beispiel zusammen musiziert und den Garten des Heims neu hergerichtet. Es war schön zu sehen, wie sehr sich die alten Menschen gefreut haben“, sagt Mona Hofmann, Mitverantwortliche im Chor.
3500 Kinder und Jugendliche machen mit
Die Gästeschar war unerwartet groß. Im Rahmen der bundesweiten 72-Stunden-Aktion der Kolpingjugend setzen sich seit Donnerstag allein im Bistum Augsburg mehr als 3500 Kinder und Jugendliche für ganz unterschiedliche soziale Projekte ein. In einer Bustour rund um Augsburg besuchten Vertreter der Diözese, der Politik und Verbände einige Initiativen persönlich.
Drei der insgesamt über 150 Aktionsgruppen im Bistum Augsburg durften sich über einen Besuch von Weihbischof Florian Wörner und Landtagsabgeordneter Dr. Simone Strohmayr freuen. Die beiden sind diözesane Schirmherren der Aktion.
Weihbischof Florian Wörner war begeistert vom großen sozialen Engagement sowie der gesanglichen Leistung des Chors in Langerringen: „Es ist großartig, was Ihr hier tut. Ihr seid ein Volltreffer! Gott liebt jeden von uns. Das habt ihr mit Eurem Lied wunderbar zum Ausdruck gebracht“, lobte er die Sänger, indem er den Text des vorgetragenen Stücks aufgriff.
Die Schirmherren kommen hinzu
Beeindruckt zeigten sich die beiden Schirmherren auch vom Projekt der Kolpingjugend Bobingen. Im Garten des örtlichen Krankenhauses gestalteten die Jugendlichen einen Naturlehrgarten inklusive eines Insektenhotels. Eine Schautafel mit Erklärungen informiert darüber hinaus über die genauen Prozesse im gebauten Insekten-Unterschlupf. „Es ist beeindruckend, was Menschen für Menschen leisten können. Das ist ein wunderbares Zeichen und macht mich hoffnungsfroh für die Zukunft“, freute sich Simone Stromayr über die Tatkraft der Jugendlichen. „Die größte Freude ist die, wenn man anderen Menschen Freude schenken kann“, nahm Weihbischof Wörner auf ein Zitat von Adolph Kolping Bezug.
Ein ambitioniertes Bauprojekt hatte sich auch die Pfarrjugend in Königsbrunn vorgenommen. Dem verwilderten Pfarrgarten der Pfarrei Zur Göttlichen Vorsehung wollten die Jugendlichen nämlich nicht nur äußerlich ein neues Gesicht verleihen. Ihr Ziel war es, den Garten gleichzeitig in eine Begegnungsstätte für Menschen aller Generationen und sozialer Schichten zu verwandeln. „Der Garten liegt mitten im Stadtgebiet. Ein Altersheim, eine Grundschule und Sozialwohnungen sind direkt ums Eck. Wir hoffen, dass es ein Treffpunkt wird für das ganze Stadtviertel und dass wir ein wenig Strahlkraft haben nach außen“, erläutert Martin Blay, Leiter der Projektgruppe. Der Zwischenstand am Samstagabend konnte sich sehen lassen: Eine Gartenhütte war gebaut und die Jugendräume als Begegnungsstätte neu hergerichtet.
Die 72-Stunden-Aktion endete bundesweit am Sonntag um 17.07 Uhr. Ein Gottesdienst mit Weihbischof Florian Wörner in der Pfarrei Maria Hilf in Klosterlechfeld um 17 Uhr bildete den Abschluss der Aktion in der Diözese Augsburg. (SZ)
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