Die „alte Gefriere“ ist Teil der neuen Dorfmitte
Die Gemeinderäte stimmen für die teilweise Renovierung des Kühlhauses. Zugleich könnte das der Auftakt zu weiteren Verschönerungen im Zentrum sein.
Mit der Sanierung der „alten Gefriere“ kann begonnen werden – der Gemeinderat Unterroth hat nun alle Details für die Erneuerung des hinteren Raums festgelegt und beschlossen. Wie berichtet, benötigen die Vereine diesen zum Zubereiten der Speisen für große Feiern im Ort, wie zum Beispiel das Unterrother Dorffest. Bei veranschlagten Kosten in Höhe von 35.000 Euro wird er komplett entkernt und entsprechend den aktuellen Vorgaben in Sachen Lebensmittelhygiene erneuert.
Bürgermeister Gerhard Struve sieht die Maßnahme als Auftakt zu nachfolgenden Sanierungsarbeiten: das Kühlhaus als Ganzes und später auch das Nachbarareal nach Abriss der nicht mehr genutzten Dorfwaage im Sinne der Dorfverschönerung. So sei angedacht, die Eternitplatten auf dem Kühlhausdach durch Schindeln zu ersetzen und so optisch mit den umliegenden historischen Gebäuden in Einklang zu bringen. Die Pläne sind eine Art politisches Vermächtnis, das Struve dem künftigen Bürgermeister und Gemeinderat mitgeben will. Denn auch Struve misst der „alten Gefriere“ eine Bedeutung bei, die das Erscheinungsbild Unterroths unterstreicht: „Sie zu erhalten geschieht nicht aus Spielerei, sondern hat historische Gründe, aus denen das Dorf noch heute seinen Nutzen zieht. So etwas hat nicht jeder.“
War es früher die Gefriergenossenschaft, die von der Gemeinschaftsanlage profitierte, so tun es heute die Vereine. Damit sind wiederum die Bürger die maßgeblichen Betreiber. Die Gemeinde gewährleistet die Rahmenbedingungen und hat nun den Architekten Josef Graf aus Oberroth mit der Bauplanung beauftragt.
Örtliche Firmen und Ehrenamtliche packen mit an
Bevor es losgeht, haben die Vereine das Küchenmobiliar im Bauhof ausgelagert. Beim kompletten Entkernen wird auch ein störender Sockel entfernt und der direkt im Raum befindliche Gully zum Abwasserkanal geprüft. Diverse elektrische Leitungen sollen unter den Putz verlegt werden. Dies will der Musikverein in Eigenregie mithilfe eines Facharbeiters erledigen. Für die Deckenbeleuchtung ist LED-Licht vorgesehen.
Für Fliesen-, Maurer- und Schreinerarbeiten sind örtliche Firmen beauftragt. Gefliest werden der Boden und die Wände bis zur Decke. Diese wird mit sogenannten Feuchtraumplatten verstärkt. Sodann wird die Innentür erneuert. Das vorhandene Holzfenster ersetzt ein Kunststoffmodell in der bestehenden Dreiteilung mit herausnehmbarem Mittelstück. Das ist notwendig, um für den laufenden Küchenbetrieb von außen das Dunstabzugsgerät anschließen zu können. Darüber hinaus soll die Außentüre ein neues Schloss bekommen, welches Bestandteil der künftigen gemeindlichen Schließanlage sein wird.
Was den Bauzeitplan angeht, vermutet der Architekt, dass die Unterrother – ob als Handwerker beauftragt oder ehrenamtlich im Einsatz – frühzeitig fertig sein werden. „Bis zum Feuerwehrfest in Juni allemal“, sagt Josef Graf. „Denn wie ich die Unterrother kenne, helfen sie wieder alle zusammen.“
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