Er war ein bedeutender Sohn Gundelfingens
Die Professor-Bamann-Straße im Herzen der Stadt geht auf einen Wissenschaftler zurück. Der war aber auch liebenswerter Mensch.
Die Einkaufstraße im Herzen von Gundelfingen, zwischen Rathaus und Torbogen, wurde nach einem berühmten Bürger und Gönner der Stadt benannt: Professor Eugen Bamann.
Bamann wurde am 14. Januar 1900 als Sohn des Apothekers Hermann Bamann und seiner Gattin Anna, geborene Diebold, in Gundelfingen geboren. Sein Vater besaß seit 1888 in Gundelfingen eine Apotheke, in der auch Eugen, als approbierter Apotheker von 1926 bis 1939 mitgearbeitet hat. Ebenso seine spätere Ehefrau Hanna, mit der er von 1931 bis 1967 verheiratet war.
Er promovierte in München
Eugen Bamann studierte Chemie, Pharmazie und Lebensmittelchemie an den Universitäten München und Würzburg, promovierte 1926 an der Universität München zum Dr. phil. und habilitierte sich 1931, ebenfalls in München, für die Fächer organische und pharmazeutische Chemie.
Im gleichen Jahr wurde er als Leiter der pharmazeutischen Abteilung des Instituts für organische und pharmazeutische Chemie an die Technische Hochschule nach Stuttgart berufen. Er erhielt 1935 einen Ruf als pl. a. o. Professor an die Universität Tübingen und 1942 einen weiteren als o. ö. Professor und Direktor des Pharmazeutischen Instituts an die Deutsche Karls-Universität in Prag.
1948 bekam er das Ordinariat für pharmazeutische Chemie und Lebensmittelchemie und die Direktion des Instituts für Pharmazie und Lebensmittelchemie an der Universität München übertragen. Ehrenvollen Rufen an andere Universitäten des In- und Auslandes ist er nicht gefolgt. Als Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen in chemischen, pharmazeutischen und medizinischen Fachorganen sowie als Herausgeber eines Standardwerkes für Enzymchemie und eines Unterrichtsbuches zur Untersuchung von Arzneimitteln, ferner als Mitherausgeber von Zeitschriften für Arzneimittelforschung erwarb sich Professor Bamann einen international bekannten Namen und hohes Ansehen.
Was der Gundelfinger Archivar weiß
Das bestätigen die außergewöhnlich Ehrungen, die ihm zuteil geworden sind. Darunter die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Paris (Sorbonne), der Host-Madson-Medaille, der Carl-Mannich-Medaille, des Großoffizierskreuzes des Wissenschaftsordens Alfons X, der Weise und der Hans-Meyer-Medaille (Ehrenmedaille der Deutschen Apotheker) in Gold. Professor Bamann war außerdem Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Akademien, so zum Beispiel: Real Academ. Farmacia Madrid; Acad. de Pharmae, Paris und noch in etlichen weiteren.
Wie außerdem vom Gundelfinger Archivar, Hans Scherm, zu erfahren war, hat Professor Bamann eine gemeinnützige Stiftung gegründet. Diese hat die Aufgabe, jungen Menschen seiner Geburtsstadt Gundelfingen, beiderlei Geschlechts, die berufliche Ausbildung durch finanzielle Zuwendungen zu erleichtern.
Ein liebenswerter Mensch
Die Stadt Gundelfingen ehrte ihren bedeutenden Sohn 1967 mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechtes und durch die Benennung der Straße, an der sein Geburtshaus liegt, in Professor-Bamann-Straße.
Von seinen Schülern und Mitarbeitern wurde er als ein harmonisches Gleichgewicht von Tätigkeiten und Erfolgen, als Forscher, akademischer Lehrer und liebenswerter Mensch charakterisiert.
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