Kneippen im Oberhauser Kindergarten
Mit gesunder Ernährung, Wasseranwendungen und Bewegung will der Kindergarten Oberhausen ein Gütesiegel im Sinne des Pfarrers Sebastian Kneipp bekommen.
Wer an Fans des Pfarrers Sebastian Kneipp denkt, der im 19. Jahrhundert lebte und wirkte, der mag vielleicht ältere Herrschaften in Kuranstalten vor dem inneren Auge haben. Im Kindergarten im Weißenhorner Stadtteil Oberhausen finden sich jedoch auch jede Menge junge Freunde der natürlichen Heilpraktik. Täglich baden die Buben und Mädchen ihre Unterarme im Wasserbecken. Auch die vierjährige Marie ist begeistert von den erfrischenden Anwendungen, auch wenn sie eigentlich warmes Wasser lieber hätte, wie sie sagt.
Jüngst haben sich die Verantwortlichen der Betreuungseinrichtung dazu entschlossen, den Kindergarten offiziell im Sinne von Sebastian Kneipp zertifizieren zu lassen. Dass dessen Heilmethoden viel mehr als Wasserplanschen bedeutet, stellten die Buben und Mädchen mit einem Liebeslied auf die Heilkraft der Natur vor. Eineinhalb Jahre dauert die bevorstehende Zertifizierungsphase. Der Vorsitzende des Weißenhorner Kneippvereins, Bernd Zimmermann , motivierte den Nachwuchs: „Ich freue mich, dass ihr euch auf den Weg macht, das Zertifikat zu bekommen“, sagte er und verteilte für jedes Kind eine kleine Gießkanne, damit die Heilkräuter der Einrichtung regelmäßig gegossen werden können. Auch ein Leinentäschchen, gefüllt mit jeweils einer Bürste und einem Waschhandschuh für die Wasseranwendungen , erhielten die Buben und Mädchen zum Auftakt.
Gieskannen, Täschchen, Bürste und Waschhandschuh zum Auftakt
Bürgermeister Wolfgang Fendt ermutigte die Kinder ebenfalls zur Teilnahme. Heilsame Kräuter, Wasseranwendungen , gesunde Ernährung , Bewegung und eine stressfreie Lebensordnung im Sinne von Sebastian Kneipp seien eine gute Vorbeugung gegen Übergewicht, wie es bei vielen Menschen schon im Kindesalter festzustellen sei.
Rund 400 Einrichtungen haben sich bereits bundesweit als KneippKindergarten zertifiziert, darunter die Kindergärten „Glückskäfer“ in Kellmünz , „Pusteblume“ in Illerzell und St. Martin in Wullenstetten. Die Kinder sollen damit auf Dauer lernen, mit ihrer Gesundheit verantwortungsvoll umzugehen, und spielerisch die Grundlagen einer gesunden und naturgemäßen Lebensweise erfahren. Um das Gütesiegel des Kneipp-Bundes zu bekommen, müssen unter anderem die Mitarbeiter Fortbildungen und Qualifikationen nachweisen.
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