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  3. Landkreis Landsberg: Wie Angehörige von Suchtkranken leiden

Landkreis Landsberg
19.04.2019

Wie Angehörige von Suchtkranken leiden

Angehörige von Suchtkranken sind mit ihren Problemen oft alleine.
Foto: Alexander Heinl/dpa

Angehörige von Suchtkranken leiden ebenso wie die Betroffenen. Die Frau eines Alkoholikers aus dem Landkreis Landsberg schildert, wie sie den Weg aus der Isolation sucht.

„Mein Mann ist krank. Er kann heute nicht zur Arbeit kommen.“ Schon wieder hat sie es getan. Obwohl sie sich so fest vorgenommen hat, ihn nicht mehr zu entschuldigen. Denn ihr Mann ist nicht krank. Er hat sich gestern wieder einmal volllaufen lassen und ist unfähig, aufzustehen. Immer öfter kommt es in jüngster Zeit vor, dass Angela M.* (*Name von der Redaktion geändert) versucht, die Fassade aufrechtzuerhalten. Sie sagt Einladungen bei Freunden ab, aus Angst, er könnte wieder zu viel trinken und unangenehm auffallen.

Am Anfang fanden es ihre Freunde ja noch lustig, wenn Peter einen über den Durst getrunken hatte. Er konnte dann sehr witzig sein. Aber längst schauen sie distanziert: „Was, schon wieder?“ Die Frage steht in ihren Gesichtern. Aber keiner traut sich, Peter darauf anzusprechen. Sie werden ohnehin nur noch selten eingeladen. Und das ist auch gut so, denn zu Hause kann sie besser, und vor allem unauffälliger, auf seinen Alkoholkonsum achten. Sie kennt alle seine Verstecke, nimmt die vollen Flaschen weg.

Ein Katz-und-Maus-Spiel

Es war ein Katz-und Maus-Spiel. Ein Spiel, das sie nicht gewinnen konnte. Er geht nämlich immer wieder einkaufen oder an den Stammtisch, zu Gleichgesinnten. Seine Freunde aus der Arbeit oder dem Sportverein hat er längst aufgegeben. Während er im Wirtshaus immer ausgelassener wird, wächst bei Angela M. zu Hause die Sorge: Er wird doch nicht wieder eine Schlägerei anfangen, betrunken Autofahren, auf dem Heimweg im Straßengraben landen? Zweifel in ihr beginnen zu nagen. Soll sie ihn besser abholen?

Sie fühlt sich wie der letzte Dreck

Aber beim letzten Mal hat er sie deshalb angeschrien und gedemütigt. Wie so oft. Sie fühlt sich inzwischen wie der letzte Dreck, macht sich Vorwürfe, dass sie es nicht schafft, ihn von der Flasche wegzubringen. „Nicht nur der Suchtkranke leidet, sondern die Angehörigen“, weiß Angela M. Sie gehört inzwischen einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken an. Sie weiß, wovon sie spricht. Von dem Psychoterror in den eigenen vier Wänden, der am Selbstbewusstsein der Angehörigen kratzt. Von der zunehmenden Anstrengung, das Leben aufrechtzuerhalten, mit Aggression und Unzuverlässigkeit leben zu müssen. Dabei hat sie sogar ihre Arbeit auf Teilzeit reduziert, den Aquarell-Malkurs aufgeben, damit sie mehr zu Hause sein und auf ihn aufpassen kann.

Mit der Zeit spürte sie sich nicht mehr, fühlte sich allein. Ihr Leben drehte sich nur noch um ihn. Das Geld war knapp geworden. Und doch hatte sie Hoffnung, denn wenn er einen klaren Moment hatte, dann war er nett, versprach Besserung, entschuldigte sich. Sie vergab ihm gern. Sie liebte ihn doch. Doch ihre Liebe konnte ihn nicht aus der Sucht holen. Denn er gesteht sich nicht ein, alkoholkrank zu sein. Sie konnte mit niemanden darüber reden, denn das fühlte sich wie Verrat an.

"Alkohol zerstört alles"

„Süchtige provozieren oft Streit, damit sie wieder einen Grund zum Trinken finden“, so Angela M. Klar skizziert sie einen typischen Lebenslauf eines Suchtkranken, aus dem sich langsam das Leben schleicht und die Probleme zunehmen: Führerscheinentzug, Arbeitsplatzverlust, Trennung vom Lebenspartner, Krankheit und Tod. „Alkohol zerstört alles nach und nach“, weiß Angela M. Seit sie sich aber der Selbsthilfegruppe angeschlossen hat, geht es ihr selbst wenigstens wieder besser. Sie hat erkannt, sie ist co-abhängig und erklärt: „Co-Abhängige übernehmen die Verantwortung für andere. Es geht ihnen nur gut, wenn es dem Suchtkranken gut geht“, sagt sie. Angela M. sorgt nun wieder für sich selbst. Sie hat eine neue Arbeitsstelle, die ihr Spaß macht, fährt mit einer Freundin in Urlaub. Hat ihr Mann wieder Alkoholvorräte angelegt, ignoriert sie diese inzwischen. Sie ist nämlich überzeugt: „Solange er sich seine Sucht nicht eingesteht, kann ich ihm auch nicht helfen.“

Sich gegenseitig helfen

Angehörige von Suchtkranken sind oft sehr einsam. Sie sprechen mit niemandem über die häuslichen Probleme – aus Scham, aber auch, um nicht illoyal zu sein. Auch in der Selbsthilfegruppe dauert es eine Weile, bis sie „auftauen“. Fünf bis zehn Personen kommen regelmäßig in die Gruppe der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle des Caritasverbandes Landsberg, Außenstelle Dießen – meist Frauen. „Wir helfen uns gegenseitig mit unseren Erfahrungen, denn wir stehen alle an einem anderen Punkt“, so Angela M.

Die Treffen in der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle des Caritasverbandes Landsberg, Außenstelle Dießen, Fischerei 20, finden alle 14 Tage um 17 Uhr in den geraden Kalenderwochen statt, das nächste ist am 29. April. Mehr Infos gibt es bei der Caritas Dießen unter der Telefonnummer 08807/2143330.

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