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Genießer-Reise
26.09.2019

Piemont: Mit Trüffelhund Willi auf Schatzsuche

Trüffelhund Willi im Einsatz.
Foto: Cordula Homann

Trüffel, Rotwein, Käse – im Piemont geht es um Genuss. Aber nie um die berühmte Kirsche.

Lauf, Willi, lauf!“, spornt Luca seinen Hund an. Eigentlich nicht nötig. Der rot-weiße Mischling hat den Trüffelduft mit der Muttermilch aufgesogen. Kreuz und quer läuft er mit tief hängendem Kopf durch den Wald. Die Nase am Boden, die vielen Mücken ignorierend. Plötzlich fängt er vor einem Baum an zu graben. „Stopp“, ruft sein Herrchen ihm hinterher. Der neunjährige Bracke-Pointer-Mischling folgt sofort und macht Sitz. Erst auf ein weiteres Kommando fängt er an zu buddeln. Es dauert nur wenige Sekunden, da hält Luca eine kleine pechschwarze Kugel in den Händen: ein schwarzer Trüffel. Aber was ist das schon – im Vergleich zum weißen Trüffel? Die Preise machen es deutlich: für 100 Gramm schwarzen Trüffel wurden in der vergangenen Saison 30 bis 40 Euro bezahlt. Für den weißen dagegen zwei bis drei Euro – pro Gramm! Und nach einem trockenem Sommer wie 2003 sogar sieben Euro pro Gramm.

Am vergangenen Wochenende hat die Saison für den weißen Trüffel begonnen. Die Preise variieren wöchentlich. Ab jetzt findet bis Ende November jedes Wochenende eine Trüffelmesse in der Stadt Alba im Piemont statt. Richter beurteilen dort die Ware, die ihnen die Trufolau, die sogenannten Trüffelsucher, bringen und sortieren schlechte Pilze aus. 4000 lizensierte Trüffelsucher gibt es im Piemont, die meisten sind Landwirte. Leben kann man von der Trüffelsuche nicht. Luca und seine Familie arbeiten in der Gastronomie, verkaufen verschiedene Trüffelprodukte, haben eine Kochschule und arbeiten als Wanderführer. Außerdem züchtet der Familienvater Trüffelsuchhunde: Er stellt der Hundemutter etwas Trüffelöl auf den Bauch, wenn sie die Welpen säugt. Früher habe man die Hunde einfach hungern lassen, um sie für die Suche zu motivieren.

Für einen ausgebildeten Hund kann der Züchter 100 Euro pro Lebensmonat verlangen, also 1200 Euro für einjähriges Tier. Neben der guten Nase ist auch ein helles Fell wichtig. Denn die Trufolau im Piemont dürfen auch nachts auf Schatzsuche gehen, damit die Konkurrenz nicht weiß, wo sie unterwegs sind. Und im Dunkeln sehen sie helle Hunde leichter. Sie können auch nur mit diesen Tieren nach den weißen Schätzen suchen. Schweine sind verboten, die machen zu viel kaputt. Und seine Trüffellizenz muss Luca jedes Jahr erneuern. Nein, ein Trüffelsucher hat es nicht leicht. Während in der sonnigen Hanglage der Wein gedeiht, wächst der begehrte Pilz tief unten im dunklen Wald, in feuchten Böden.

Der Trüffel lebt in Symbiose mit bestimmten Bäumen, etwa Pappeln, Eichen, Weiden, Linden oder Haselnussbäumen. Vor dem 20. September ist die Suche verboten, danach kann die Saison bis Ende Januar des darauffolgenden Jahres dauern. „Wenn wir ein halbes Kilo schwarze Trüffel an einem Tag finden, ist das ein gutes Ergebnis“, sagt Luca. „Und wenn ich mal 100 Gramm weiße Trüffel an einem Tag entdecken würde, wäre es ein super Tag.“ Mitte Oktober sei die beste Zeit für die Suche, dazwischen könnte es auch eine Woche ohne Fund geben. Nicht nur Restaurants, auch die Verwandtschaft will die Trüffel haben. Selten könne er alle Wünsche zufriedenstellen, sagt Lucca. Zumal es bei ihm selbst in der Saison jeden Tag Pasta mit Trüffel gibt. „Aber nicht viel, meine Kinder mögen das gar nicht“, sagt er und lacht.

Die Heimat des Nutella erkannt man an den Nussbäumen

Für den Genuss ist das Piemont bekannt, das verraten schon Orte wie „Barolo“, oder „Asti“ und der Titel Unesco-Welterbe Weinlandschaft. In wenigen Tagen beginnt die Ernte der Nebbiolo-Traube. In Barolo wird daraus der „König der Weine“, nordöstlich dagegen Barbaresco, „die Königin der Weine“. Die kleine Stadt hat nur 500 Einwohner – aber 25 Weingüter. Wein sei der Motor der Ökonomie und Retter der Natur, sagt Serena Destefanis, die Führungen durch ihre Heimatstadt Alba anbietet: Um die Sandböden vor Erosion zu schützen, werden die Reben horizontal gesetzt. Ihre Wurzeln halten die weichen Böden fest. Vom Turm in Barbaresco sieht man rundherum die bis zu 500 Meter hohen Weinberge.

Wenige Kilometer weiter im Süden, in Alba, hat sich aus einer kleinen Konditorei das internationale Unternehmen Ferrero (Nutella) entwickelt, das inzwischen allein dort 6000 Menschen beschäftigt. Hinweise darauf sind in der Landschaft die vielen Haselnussbäume, die feinen Haselnusskuchen in den Konditoreien und andere Nussprodukte auf den Märkten. Wer aber die Piemontkirsche sucht, ist hier falsch. Wo auch immer die Kirschen herkommen, nicht aus dem Piemont.

Während die Piemontkirsche dort keiner kennt, ist etwas anderes neben den Trüffeln, so scheint es, sehr berühmt: das Eselrennen in Alba. Jeden ersten Oktober im Monat veräppeln die 32.000 Einwohner damit die Nachbarn aus Asti. Die wiederum mit ihrem Pferderennen an den Ruhm von Siena heranreichen wollen. Das Asti-Pferderennen fand am vergangenen Wochenende statt, die Esel laufen jetzt am Sonntag los. Seit dem 13. Jahrhundert geht das so. Die beiden Städte haben sich jahrelang bekriegt. Asti sei militärisch stärker gewesen, aber Alba sah die Angreifer immer rechtzeitig kommen; dank zahlreicher Türme in der Stadt. 24 stehen heute noch, der Höchste misst 29 Meter, stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und gerät zunehmend in eine leichte Schieflage.

Es gibt nichts Entwürdigenderes, als 25 Kilo den Berg hinaufzuschieben

Weiter im Süden verändert sich die Landschaft merklich. Die Berge werden höher: 350 Kilometer Kurven, 13 Gebirgspässe und 9500 Meter Höhenunterschied locken sportliche Touristen in die Region Cuneo. Die Stadt selbst bietet mit kleinen Boutiquen, Bars und Geschäften verborgen unter kunstvollen Arkaden auch andere Beschäftigungsmöglichkeiten. Doch vor allem der Erfolg der E-Bikes macht sich dort bemerkbar. Stefano Melchio führt Gäste in die Berge. „Von zehn Besuchern wollen acht wandern und zwei radeln. Aber seit es das E-Bike gibt, wollen von zehn Leuten sechs davon mit dem E-Bike fahren.“ Es ist ja auch zu einfach. Das Sturatal südlich von Cuneo ist traumhaft. Die schmalen Wege führen immer höher hinein in die Berge. Durch gepflegte Orte wie Gaiola oder Moiola mit kleinen Restaurants und Hotels, über aufregende Pfade durch Wiesen und Wald. Und immer wieder dieser Blick auf die gewaltigen Gipfel Richtung Frankreich: Kann man noch bequemer an einem Vormittag mal eben 25 Kilometer abfahren und dabei 450 Höhenmeter überwinden – mit dem guten Gefühl, sich bewegt zu haben? Eben.

Genau dieses Gefühl führe im Piemont zu den gleichen Problemen wie in deutschen Bergen: Die motorisierten Fahrräder heben ihren Be-Sitzer im „Turbo-Modus“ auf jeden Gipfel. Doch das 25 Kilogramm schwere Gerät wird bergab zum Geschoss. Wer da Angst hat, muss abgeholt werden. „Vor allem aber machen Unerfahrene die Bikes kaputt, etwa die Bremsen oder die Reifen“, sagt der erfahrende Guide. Hotels, die E-Bikes verleihen, schlägt er deswegen vor, die Miete für das Rad zu senken – wenn die Gäste einen Profi mitnehmen. Man lernt, wie man sicher durch eine schmale Rinne fährt. Am wichtigsten aber ist die sichere Anfahrt am Hang. Wesentlich blöder als auf, ist nämlich neben dem Rad zu sein: Es gibt nichts Entwürdigenderes, als 25 Kilo den Berg hinaufzuschieben.

Letzter Stopp unterwegs ist in Vinadio. Eine zehn Kilometer lange Burg. Dort sollte einst Cuneo vor den Franzosen schützen. Als sie nach 13 Jahren Bauzeit 1847 fertig war, waren die Nachbarn keine Feinde mehr. Aber die Burg steht heute noch und ist voller spannender Geschichten über Spionage, Tauben und die Explosion des Pulverturms. Nach der ausgiebigen Führung folgt die Belohnung, endlich: Pasta! „Cruset“ heißen die typischen Nudeln der Region. Und schmecken hervorragend – auch ganz ohne Trüffel.

Kurz informiert

Anreise Alba ist zwei Stunden von Mailand entfernt und eine Stunde von Turin.

Übernachten Villa Cornarea, Canale bei Alba, Doppelzimmer mit Frühstück zwischen 125 und 160 Euro je nach Saison und Zimmer. In Cuneo mitten in der Fußgängerzone liegt das Hotel Palazzo Lovera. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostet zwischen 110 und 150 Euro.

Die Reise wurde unterstützt von http://www.wowoutdoor.it/.

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