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05.02.2019

„Sizilianer und Bayern sind ähnlich gestrickt“

Herr Schmidbauer, kann es sein, dass Sie eine Lieblingshimmelsrichtung haben?

Werner Schmidbauer: Ha, ha! Ja, das habe ich natürlich. Das ist der Süden. Allerdings nicht nur aus den bekannten Klischeegründen, dass man da lustig zum Baden hinfährt und dort Urlaub macht.

Was fasziniert Sie am Süden?

Schmidbauer: Es ist ein Begriff, der mir in vielen Belangen ans Herz gewachsen ist, teilweise allerdings auch in negativer Ausrichtung. Denn was im Süden unserer Erdkugel passiert – umwelttechnisch, bevölkerungs- und ernährungsmäßig –, ist höchst bedenklich. Aber Süden war für mich immer schon ein wichtiges Wort. Ich bin im Süden meines Landes geboren und Pippo Pollina im Süden seines Landes. Insofern sind wir da schon allein in dieser Hinsicht verwandt. Die Sizilianer und Bayern sind ähnlich gestrickt.

Was ist das Ähnliche – die Mafia?

Schmidbauer: Tatsächlich wirkt die Mafia bis nach Bayern hinein. Ich meine aber die Ähnlichkeit im Typus. Sizilianer und Bayern sind in der Regel lebenslustige Menschen, sehr barock, auch in der Glaubensausrichtung. Das sind Menschen, die auf Anhieb etwas unzugänglich wirken. Aber wenn du in ihrem Herzen bist, dann auch wirklich.

Leiden Sie in diesen Wintertagen?

Schmidbauer: Nein, nein, gar nicht. Das südliche Gefühl bei mir ist nicht wärmebezogen, das ist eher ein inneres Gefühl. Ich war erst kürzlich mit den Schneeschuhen an einem wunderbaren Tag auf dem Schwarzenberg. Da hatte es minus acht Grad, aber oben in der Sonne hatte ich trotzdem ein durchaus warmes Gefühl. Das ist dann so ein südliches Gefühl.

Sie arbeiten wieder mit Ihren Kollegen Pippo Pollina und Martin Kälberer zusammen. Eigentlich war das Projekt ja abgeschlossen. Was hat Sie bewogen, doch wieder gemeinsam auf die Bühne zu gehen und sogar ein neues Album, „Süden II“, herauszubringen?

Schmidbauer: Das war schlicht und ergreifend Freundschaft. Wir haben uns 2002 kennengelernt und sind seit 2010 miteinander auf der Bühne. Da steckte kein kommerzielles Kalkül dahinter. Wir mochten diese Idee, italienisch und bairisch zu singen. Wir treffen uns auch jedes Jahr an Silvester in Pippos Heimat in Sizilien und feiern und tanzen gemeinsam ins neue Jahr. Zwischen uns dreien gibt es eine richtig tiefgehende Freundschaft. Nach unserem letzten Süden-Konzert in der Arena von Verona, da saßen wir alle da und dachten, mehr kann nicht kommen. Dann haben wir wieder Lust bekommen, neue Songs zu schreiben. Das haben wir im Herbst dann auch gemacht. Jetzt freuen wir uns total darauf, wieder miteinander auf der Bühne zu musizieren.

Zum ersten Abschlusskonzert des Projekts „Süden“ in der Arena von Verona kamen 10000 Zuschauer. Wird es so etwas noch einmal geben?

Schmidbauer: Das lässt sich schwer sagen. Jetzt machen wir erst einmal diese Tour, dann sehen wir weiter. Wir haben uns immer ein Limit gesetzt. Länger als ein Jahr wollen wir das Projekt „Süden II“ nicht machen. Ob und wo ein Abschlusskonzert stattfinden wird, steht nicht fest. Bei solchen Dingen muss man sehr vorsichtig sein, denn das letzte Mal in Verona war eine einmalige Geschichte. Da hatten wir ein Orchester dabei und auch schlichtweg einen guten Abend erwischt. Es war Traumwetter, alle waren gut drauf. Noch heute sprechen mich Leute auf dieses Konzert an und sagen: „Wir waren in Verona, das war einer der schönsten Tage in unserem Leben.“ Ich habe das ähnlich empfunden. Darum ist es schwer, so etwas zu wiederholen.

Was macht eigentlich mehr Spaß: Musik machen oder im Fernsehen vor der Kamera zu stehen?

Schmidbauer: Gute Frage. Es ist meistens das, was ich gerade mache. Ein bisserl kommt es auch aufs Projekt an. Das „Gipfeltreffen“ im BayerischenFernsehen ist ein ganz eigenes Projekt. Ich mache da fast alles selbst und es ist letztendlich auch mein ganz persönliches Interview. Ich hatte nie den Drang, möglichst viele Shows zu moderieren, sondern aus glücklichen Umständen ist es mir gelungen, über „Live aus dem Alabama“ zu „Aufgspuit“ und zu „Gipfeltreffen“ zu kommen. „Auf-gspuit“ gibt es leider nicht mehr, weil der BR eine neue Programmstruktur hat. Aber um zur Frage zurückzukommen: Mir ist beides wichtig. Das ist wie bei einer Kinderwippe, da kann man auch nicht sagen, die eine oder andere Seite ist wichtiger.

Wie sind Sie Liedermacher geworden?

Schmidbauer: Da steckte kein Plan dahinter. Ich habe einfach Gitarre gespielt und gesungen und war sehr beeindruckt von Leuten wie Donovan, Bob Dylan oder James Taylor. Über Udo Lindenberg oder Reinhard Mey kam ich später darauf, es mit deutschen Texte zu versuchen. Schon mit 16 Jahren habe ich für 3,50 Mark die Stunde selber Gitarrenunterricht gegeben. Dann habe ich Ecco Meineke alias di Lorenzo getroffen. Unser erstes Lied, den „Pubertätsblues“, haben wir in der Michael-Schanze-Show gespielt.

Das schafft auch nicht jeder.

Schmidbauer: Wir haben eine Kassette aufgenommen und meine Mutter hat die ohne unser Wissen an die Produktionsfirma des ZDF geschickt. Die haben uns dann tatsächlich genommen und wir waren sehr überrascht, dass wir unfassbare 3000 Mark für ein Lied bekommen haben. Den Leuten hat das so gut gefallen, dass wir zu drei weiteren Shows eingeladen worden sind. Das hat uns zwar Spaß gemacht, aber wir haben es dann nicht weiterverfolgt, weil wir nicht in der Kategorie Blödelbarden enden wollten. Aber das war der Anfang – wie auch die Auftritte auf den Münchner Kleinkunstbühnen. Da bekamen wir 25 Mark pro Konzert, Schinkennudeln und eine Halbe Bier. Das zog Kreise. Plötzlich spielst du die Lieder auch in Regensburg und Passau und merkst: Das funktioniert ja gut.

2018 hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Sie mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Wie stolz sind Sie darauf?

Schmidbauer (lacht): Stimmt, schon vogelwuid! Mit dem Wort Stolz muss man aber aufpassen. Anfangs bin ich eher fast erschrocken, weil ich dachte, für so eine Ehrung habe ich doch das reife Alter noch gar nicht. Ich mag auch diese Galas und Empfänge nicht. Aber meine drei erwachsenen Kinder haben zu mir gesagt: „Mei, der Opa würde sich wahnsinnig freuen.“ Da habe ich mir halt mein gutes Gewand hergebügelt. Es wurde ein richtig schöner Tag. Am Ende saß ich nicht im Smoking, sondern im T-Shirt im Hirschgarten und hatte den Orden umhängen, worauf meine Tochter bestanden hat. Und ich muss sagen: Ich habe mich schon über die Ehrung gefreut, die ich ganz ohne Schleimerei bekommen habe.

Was ist für Sie Luxus?

Schmidbauer: In der Lage zu sein, ein einfaches Leben zu leben. Mein größter Luxus ist es, wenn ich in der Früh meinen Chai trinken kann und dazu frische Milch habe und nicht irgendein H-Geschlabbere. Wenn ich dann dahocke und daheim auf die Mangfall schaue, dann ist das für mich Luxus.

Sie gehen gerne Bergsteigen. Ihr Lieblingsberg?

Schmidbauer: Ich habe das lange nicht erzählt. Es ist der Berg, wo ich das Lied „Herobn“ geschrieben habe, der Brünnstein. Das ist für mich der schönste unserer bayerischen Berge. Ein Felsengipfel im Inntal mit einem Klettersteig.

Ist das Bergwandern auch Gesundheitsprogramm? Ihr Vater ist vergleichsweise früh gestorben. Achtet man da mehr auf die Fitness?

Schmidbauer: Das muss ich fast. Ich habe vor eineinhalb Jahren ein künstliches Knie gekriegt wegen meiner vielen Sportverletzungen, erst als Leichtathlet, dann als Fußballer und Skifahrer. Ja, ich mache schon viel für die Gesundheit. Mein Körper ist schließlich meine Hülle, mit der ich den ganzen Tag herumlaufe. Den will ich schon pflegen. Ich habe auch einiges umgestellt. So versuche ich, kein Fleisch mehr zu essen und keinen Alkohol mehr zu trinken. Aber nicht wegen meines Vaters. Der starb beim Skifahren, als er bei Nebel über eine unübersichtliche Kante fuhr und abstürzte.

Was hielten Sie davon, wenn es wieder so eine Sendung wie „Live aus dem Alabama“ geben würde, nur nicht für Jugendliche, sondern für Senioren?

Schmidbauer: Das wäre eine super Idee, an die ich, ehrlich gesagt, auch schon gedacht hatte. Denn wir leben in einer politisierten Zeit. Oft, wenn wir beim Nachbarn Fußball schauen, reden wir hinterher wieder über Politik. Wir sind dann betroffen, manchmal auch wütend, beispielsweise über die eigene Ignoranz, dass wir im Umweltbereich nicht besser aufgepasst haben. Ich weiß aber nicht, ob ich so eine Sendung moderieren würde, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einmal ein Projekt brauche, das an meine Anfänge anknüpft. \u0009 Interview: Josef Karg

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